Handbuch der vergleichenden Zivilisatorik. D.Dere

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Handbuch der vergleichenden Zivilisatorik - D.Dere

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hatte. Unser eigentliches Problem sei das "Vergessen des wahren Ichs", das ist der Grund, der uns Irrtümer begehen lässt, die wir dann mit viel Leid bezahlen müssen. Ami sagt auch, dass die Atomenergie die menschlichen Wesen zerstört und der Natur Gewalt antut (siehe "Atomausstieg").

      Als es bei Pedro und Vinka wegen der bevorstehenden Trennung zu einer gewissen "Trotzreaktion" kommt, die Ami später scherzhaft als "Meuterei" bezeichnet, wird der UFO-Kommandant für einen Sekundenbruchteil in seiner wahren Gestalt sichtbar. Vinka will spontan vor ihm niederknien, was von Ami aber mit dem Hinweis verhindert wird, dass man nur vor dem Göttlichen, nicht aber vor seinen älteren Geschwistern niederknien dürfe.

      Bemerkenswert ist auch eine konkrete Jesus-Analogie, denn den Satz: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" soll ja laut Vinka auch "der Gerechte von Kia" verkündet haben. Demnach wird offensichtlich, dass das "Göttliche" stets irgendwie seine Gesandten bzw. Propheten schickt, um auf wenig zivilisierten Planeten das Bewusstsein der Liebe zu entwickeln. Es liegt nun ganz beim Betrachter, ob er diese "zufällige" (oder nicht so ganz zufällige ?) Übereinstimmung der Worte - bzw. Taten - als Zeichen der Wahrhaftigkeit oder eher als Indiz der Unwahrscheinlichkeit des Kontaktberichtes wertet. Obwohl die wortwörtliche Übereinstimmung beider Sätze bei oberflächlicher Sicht zunächst als Indiz für die Unglaubwürdigkeit der ganzen Geschichte erscheinen könnte, dürfte eine tolerante, ganzheitliche Betrachtung den Blick dafür schärfen, dass diese Übereinstimmung eher ein gutes Argument für die Wahrhaftigkeit ist. Das Buch endet damit, dass sowohl Vinka als auch Pedro wieder per gewohnter "Situierung" in Sekunden zu ihren Heimatplaneten gebracht werden, aber nicht ohne die Hoffnung auf ein gemeinsames Wiedersehen, das irgendwann erfolgen würde, wenn beide ihr jeweils zweites Buch geschrieben haben...

      Als Quintessenz dieser Geschichte lässt sich allein aus den sehr komplexen Inhalten eine bemerkenswerte Nähe zur gegenwärtigen Realität konstatieren, obwohl die jugendgemäße Verpackung der Rahmenhandlung dem ja so erwachsenen "ernsthaften" Betrachter schalkhaft das Gegenteil vorzuspielen versucht. Innerhalb der Geschichte wird durch die sogenannte "Situierung" eine sehr extreme bzw. avantgardistische Transporttechnologie angedacht, die (wenn sie so funktioniert) weit besser und effektiver wäre, als sonstige Varianten, die in der Kontaktliteratur zumeist beschrieben werden und wohl um Größenordnungen langsamer sind. Etwas problematisch ist dies deshalb, weil der irdische Betrachter ggf. aus rein logischen Gründen davon ausgehen wird, dass eine potentielle kosmische Gemeinschaft zumindest bezüglich ihrer angewandten interstellaren Transporttechnologie inzwischen überall eine ähnlich hohe Technologie realisiert hat.

      Bei offensichtlich gravierenden Qualitätsdifferenzen begünstigt das evtl. die eher skeptische Interpretationsrichtung. Sehr starke Zweifel dürfte das bestehende wissenschaftliche Weltbild sicher auch den der Geschichte zu Grunde liegenden extremen Zeitdehnungs- bzw. Stauchungsmechanismen entgegenbringen. Weit einleuchtender wäre wohl, wenn man annimmt, dass diese erwähnten Kosmosreisen genaugenommen nur über filmartige, immaterielle Geist-Projektionen stattgefunden haben. Bei entsprechender hoher Technologie des "Illusionsmanagements" wird die irdische Seite da wohl kaum Unterschiede feststellen können. Gegen eine allzu immaterielle Sicht spräche höchstens die Zusicherung: "Ich bin kein Traum, sondern Realität", die Ami im Buch seinem irdischen Freund gibt. Warum sollte er lügen ?

       2. Ganymed

      Diese, im Januar 1974 begonnene telepathische Kontaktaufnahme mit einer ausserirdischen Intelligenz kam über 4 junge peruanische Akademiker zustande, die alle von der Existenz außerirdischer Welten überzeugt waren. Das geschah offenbar nach dem Besuch einer in Kolumbien agierenden Gruppe, die bereits über einige derartige Erfahrungen besaß. Man erkundigte sich dort über deren Arbeitsweise und erfuhr, dass schon bei der Anbahnung einer derartigen Begegnung die Einstimmung auf positive, altruistische Gedanken sehr wichtig sei, sie dient als die Grundlage eines tiefen Entspannungszustandes. Obwohl niemand der vier Enthusiasten mediale Fähigkeiten besaß, entstand nach einigen Minuten eine Situation, in der der "Schreibarm" von Sixto Paz, ohne dass dieser ihn willentlich lenkte, einfache Texte zu schreiben begann. Die Wesenheit, die den Schreibarm lenkte, war ihren Worten nach auf dem Himmelskörper beheimatet, den wir Ganymed nennen. Die Gruppe wurde aufgefordert, Fragen zu stellen und sofort gab das "Schreibmedium" eine sinnvolle Antwort darauf. Das alles funktionierte einfach und der Antworttext wurde zumeist in großen Buchstaben gegeben. Aber niemand aus der Gruppe besaß Erfahrungen auf dem Gebiet der Psychologie bzw. Hypnose.

      So kam es, dass sich diese Kontakte immer mehr entwickelten und sich die Gruppe, auch im Rahmen des IPRI (d.h.: peruanisches Instituts für interplanetare Beziehungen), ständig vergrößerte. Nun zeigte sich, dass die Menschen unterschiedlich gute Voraussetzungen für derartige Kontakte haben. Dabei wurde jedem menschlichen Vertreter ein konkretes außerirdisches Wesen als geistiger "Führer" zugeordnet. Es war stets die andere Seite, die entschied, ob man die jeweiligen persönlichen Kontakte aufrechterhalten konnte oder ob sie abgebrochen werden mussten. Jede einzelne telepathische Mitteilung ist schriftlich protokolliert worden und die Namen der Außerirdischen sind übersetzbar mit z.B. Oxalc, Qulba, Kandor, Gexo, Senyan, Zordax, Xandon, Xanca, Godar und Andar; auch Antar Sherart wird genannt und das bedeutet so viel wie "Kommandant der Raumschiffflotte". Nachdem die ersten Fragen und Zusammenhänge allgemeinverständlich erklärt wurden, wollten die Gruppenmitglieder wissen, ob auch die Möglichkeit eines direkten physikalischen Beweises für die Existenz ihrer außerirdischen Kommunikationspartner besteht. Die Frage wurde zwar positiv beantwortet, aber man wies darauf hin, dass eine direkte physische Begegnung sinnvollerweise erst durch ein gewisses zielgerichtetes Mentaltraining vorbereitet werden sollte. Bestandteil des nun folgenden recht harten Trainings war es, dass die Gruppenmitglieder - jeder für sich allein - abends an abgelegenen Orten "ausgesetzt" wurden und dort wohl einige Stunden gegen Dunkelheit, Einsamkeit, fremde Stimmen und aufkommende Angstgefühle ankämpfen mussten, bevor sie dann wieder zusammentrafen und zurückfuhren.

      Diese Prüfung, die nicht jeder bestand, sei aber unbedingt notwendig, hieß es und nach erfolgreichem Abschluss kam es schließlich am angekündigten Ort, bei Chilka, zur vereinbarten Zeit am 07.02.1974, zur ersten physischen Begegnung. Die 12 köpfige Gruppe sah ein außerirdisches UFO, das einen Durchmesser von etwa 15 Metern besaß und auffallend in extrem weißem Licht leuchtete. Das Raumschiff befand sich etwa 20 Meter über dem Erdboden und näherte sich auf etwa 80 Meter; bei den Peruanern wandelte sich anfängliche Furcht in Freude und Begeisterung und man nahm telepathische Verbindung zum Raumschiff auf. Die Raumschiffbesatzung identifizierte sich als vom Ganymed stammend, den sie dort aber Morle nannten.

      Für weiterführende physische Sichtbarkeiten wären die Menschen aber momentan noch nicht ausreichend mental vorbereitet. Die Menschen müßten noch vor ihren eigenen Emotionen beschützt werden, hieß es, bevor man dann nach rund 15 Minuten sehr schnell und lautlos wieder davonflog. Die Peruaner beschlossen, dass die 5 oder 6 Personen, die vor Ort die telepathischen Kontakte zum Raumschiff hergestellt hatten, anschließend alle Details möglichst genau aufschreiben sollten, damit man sie im Nachhinein vergleichen könne. Die Berichte erwiesen sich als identisch. Dennoch gab es anschließend selbst im IPRI einige Stimmen, die an der Wahrhaftigkeit dieser physischen Begegnung zweifelten und die Beteiligten als "Scharlatane" bzw. "Opfer einer Kollektivsuggestion" betrachteten.

      Bereits am übernächsten Tag, dem 09.02.1974, kommt es zu einer weiteren, ähnlichen nächtlichen Begegnung. Etwa 40 interessierte Personen aus Lima begeben sich in dieses Gebiet unweit von Chilca. Jetzt konnte diese Gruppe, die z.T. auch aus Zweiflern, bzw. Spezialisten für Archäologie, Raumfahrt u. dgl. bestand, etwa 3 Stunden lang eine Parade von 6 Flugscheiben beobachten, die dabei vielfältige Flugmanöver und abrupte Richtungsänderungen ausführten. Auch diesmal wird von einigen Menschen telepathisch Kontakt aufgenommen und die Besucher erklären z.B., dass das menschliche Individuum leider "Wunder" braucht, um überzeugt zu werden - und dies sei sein Verderben, weil die Menschen nur das akzeptieren wollen, was ihnen akzeptabel erscheint. Im Laufe der nächsten Wochen finden weitere intensive Kontakte mit immer mehr Menschen statt, deren persönliche Eignung für einen Direktkontakt aber zuvor stets individuell bewertet und von außerirdischer

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