Die beste Nutte der Stadt. Victoria Trenton
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Die beste Nutte der Stadt - Victoria Trenton страница 4
Der Mann dachte etwas nach und sagte dann: „Du scheinst die meisten Probleme mit Deinen Körperproportionen in Verbindung zu bringen, und ich denke, da gibt es nur drei Möglichkeiten: Du leidest darunter, wie bisher; Du versteckst Dich; oder Du machst aus der Not eine Tugend. Lass sie doch glotzen! Sie werden immer glotzen. Aber nenne es nicht glotzen, sondern bewundern. Lass sie Dich bewundern. Verstehst Du was ich meine? Du musst offensiv damit umgehen.“
Das Mädchen meinte: „So etwas Ähnliches habe ich auch schon gedacht und auch schon mal versucht. Aber ich glaub, ich bin nicht hübsch genug dafür.“
„Papperlapapp. Du bist eine hübsche junge Frau. Wenn Du das einmal raus hast, wie das geht, kannst Du sie alle um den Finger wickeln, dass kannst Du mir glauben. Du hast ein schönes, aufgewecktes Gesicht und auch schöne Beine, soweit ich das in den Jeans sehen kann, und die anderen Vorzüge kennst Du ja...“
„Vorzüge! Das ist eher eine Last.“
„Unsinn. Ich hatte schon gesagt, viele Männer mögen das. Und die meisten Frauen sind neidisch. Glaub mir.“
Dann tollte sie noch etwas mit dem Hund auf der Wiese herum, den sie Jesse rief. Als das Mädchen mit dem Hund Bernd wieder eingeholt hatten, fragte der: „Habe ich richtig gehört, Du nennst Deinen Hund Jesse?“
„Ja, Jesse,“ bestätigte sie.
„Ein komischer Name für einen Hund. Jesse ist doch ein Name aus der Bibel.“
„Ja,“ bestätigte sie erneut, „Jesse ist der Vater von König David – aber das ist mir sowas von egal...“
Mittlerweile hatten sie ihre Runde gedreht und waren wieder an der kleinen Anliegerstraße angekommen. Der Mann verabschiedete sich, weil er nun nur noch wenige Schritte zu seiner Wohnung hatte: „Denk daran, was ich gesagt habe. Stell Dir vor, Du bist ein Star und alle die glotzen, wie Du sagst, bewundern Dich in Wahrheit. Dreh den Spieß einfach mal um. Bringe sie bewusst zum Glotzen, indem Du sie ein bisschen provozierst und ein enges Top anziehst, zum Beispiel.“
„Ne, lieber nicht,“ meinte das Mädchen und nahm den Hund an die Leine.
Als Bernd zu hause war, dachte er über die Begegnung nach. Da trifft er zufällig das Mädchen mit dem schönsten Busen weit und breit und unterhält sich mit ihr – worüber? Über ihren Busen! Das kam ihm beinahe unwirklich vor. Aber er hatte sich wenigstens einigermaßen anständig verhalten. Dennoch träumte er von nun an davon, wie sie wohl leicht bekleidet aussehen mochte. Sie war wirklich schön, dachte er. Er stellte sich vor, sie am Badesee zu treffen und ärgerte sich, dass sie noch so jung war. Träumen durfte er von ihr, aber mehr nicht. Es war wirklich Zeit, eine adäquate Partnerin zu finden, beschloss er.
Die nächsten Abende intensivierte er seine Partnersuche via Internet. Es gab zwei Frauen, mit denen er einen E-Mail-Austausch gestartet hatte. Beide entsprachen so halbwegs seinen Vorstellungen, dennoch verlief die Konversation nicht so recht nach seinen Vorstellungen.
Dann, genau zwei Wochen nachdem er den ersten Spaziergang mit dem Mädchen gemacht hatte, traf er sie erneut beim Spaziergang. Wieder kam der Hund als erstes und sprang ihn sogar an. Das Mädchen eilte herbei und schimpfte mit dem Hund.
„Entschuldigen Sie bitte, aber das ist schon ganz ungewöhnlich von Jesse. Er freut sich sie wiederzusehen.“
Bernd klopfte den Staub von der Jacke: „Ist schon in Ordnung. Er scheint sich tatsächlich an mich zu erinnern.“
„Klar. Ich freue mich auch, Sie wieder zu treffen.“
„Ganz meinerseits,“ entgegnete Bernd.
„Wenn Sie wollen, laufen wir wieder ein Stück zusammen und unterhalten uns.“
„Gern.“
„Das Jesse sie mag hat bestimmt etwas zu bedeuten.“
„Das glaube ich nicht. Er spürt einfach nur, das ich ein freundlicher Mensch bin, der Hunde mag. Ich hatte ja selbst mal einen.“
„Warum haben Sie eigentlich keinen Hund mehr?“
„Ach, das geht leider nicht. Ich arbeite oft zehn Stunden am Tag. Manchmal länger. Wenn ein Hund solange auf einen warten muss, wäre das Tierquälerei. Wenn man eine Familie hat, dann geht das eher, mit einem Hund.“
„Wollen sie wieder eine Familie?“
„Das ist schwer zu sagen. Ich habe ja eine Familie, aber die ist zerbrochen. Eine neue Partnerin würde ich schon gern haben. Aber das muss sich von selbst ergeben. Da kann man nichts erzwingen.“
„Und Sie haben gar keine Freundin oder so?“
„Es gibt Bekannte und Kollegen. Ich habe auch eine nette Arbeitskollegin, mit der flirte ich manchmal, aber sie ist verheiratet und deshalb wird sich daraus nichts ergeben. Denn da bin ich etwas altmodisch.“
„Aha. Dann bin ich auch altmodisch.“
„Und Du? Hast noch keinen Freund?“
„Nein. Da hat sich seit neulich nichts geändert.“
„Lass Dir ruhig Zeit. Du musst Dich nicht unter Druck setzen. Ein so hübsches Mädchen wie Du kann sich die Männer praktisch aussuchen.“
„Ha ha, schön wär's.“
„Mit 16 begann bei mir die Party-Time. Meine erste Freundin hatte ich allerdings schon mit 15.“
„Haben Sie mit der auch geschlafen?“
„Nein, wir haben uns nur geküsst und gestreichelt. Der Sex kam etwas später.“
„Und wussten Sie, wie man das anstellt?“
„Klar! Aufklärung kannte man auch zu meiner Zeit schon. Mein Vater hat mir einiges erzählt. Noch ausführlicher und unbefangener mein Patenonkel; der hat so locker und frei von der Leber erzählt, dass es überhaupt nicht peinlich war.“
„Aufgeklärt bin ich auch. Das wird ja ständig in der Schule durch genommen. Einmal hatten wir sogar eine Sexualtherapeutin zu Besuch, oder Sexualberaterin, oder wie die sich nannte. Die kam von Pro-Familia und hat mit uns im Unterricht nur über die verschiedenen Varianten beim Sex gesprochen – was man so früher als pervers bezeichnet hat. Es war sogar so, dass unsere Klassenlehrerin den Raum verlassen musste, damit wir uns nicht schämen brauchen, wenn wir über unsere ersten sexuellen Erfahrungen sprechen. So ein Blödsinn! Meine Lehrerin ist mir doch egal. Peinlich war doch, dass dann die ganze Klasse erfuhr, dass ich noch gar keine Erfahrungen hatte. Allerdings war ich nicht allein. Etwa die Hälfte der Klasse hatte damals noch keine Erfahrung. Aber andere haben sich gemeldet und gesagt, sie hätten