Der unerwünschte Zusammenhang von Sex und Liebe. J. D. Möckli

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Der unerwünschte Zusammenhang von Sex und Liebe - J. D. Möckli Tonum

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einem breiten Grinsen gibt Brian ihm die Karte zurück und sieht zu Dan. »Ja, er lässt wirklich jeden abblitzen. Also mach dir keine Hoffnungen und such dir einen anderen für die Nacht.« Mit einem amüsierten Kopfschütteln wendet Brian sich dem nächsten durstigen Gast zu.

      Darius klebt mit den Augen regelrecht an Dan, der sich gerade mit einer Hand und einem neckischen Hüftschwung das blaue Shirt etwas hochschiebt und vor einem Gast in die Knie geht, um ihm den zur Show gehörenden Shot direkt aus der Flasche in den Mund zu gießen.

      Auf einmal wird sein Blick von einem Typen im grauen Anzug, der so überhaupt nicht hier reinzupassen scheint und direkt aus einem der Kataloge für sündhaft teure Businesskleidung entsprungen sein muss, angezogen.

      Sich unbewusst über die Lippen leckend, mustert Darius den schlanken Mann mit den perfekt gestylten kurzen Haaren, die von einem so hellen Braun sind, dass sie beinahe blond wirken. Er glaubt sogar zu erkennen, dass er grüne Augen hat. Und diese Lippen … so sinnlich …

      Den Typen muss Darius unbedingt kennenlernen. Er streicht sich das schwarze Hemd glatt, das er heute zu seinen eng anliegenden, ebenfalls schwarzen Jeans trägt, die seinen Hintern verboten heiß aussehen lassen und stürzt sich, geschmeidig wie eine Katze, in die Menge, um zu ihm rüberzugehen. Er lässt den scharfen Typen dabei keine Sekunde aus den Augen.

      Sein bestes Flirtlächeln aufsetzend, lehnt er sich schließlich neben ihm an den Tresen. »Dich habe ich hier ja noch nie gesehen. Darf ich dir einen Drink spendieren und deinen Namen erfahren?«, fragt er mit rauchiger Stimme. Unauffällig atmet er dabei tief ein und der Geruch betört nun auch seine restlichen Sinne. Die Sahneschnitte hat offensichtlich auch einen guten Geschmack, was Düfte angeht …

      Erstaunt mustert der Angesprochene Darius und bemerkt dabei, dass dieser einen guten Kopf kleiner ist als er selbst. »Ich bin das erste Mal in diesem Etablissement«, erwidert er reserviert und winkt dem Barkeeper, um sich ein Glas Champagner zu bestellen. Er hatte diese Geste zuvor bei anderen Gästen beobachtet und will sie selbst mal ausprobieren. Tatsächlich wird der schwarzhaarige Barkeeper, der zuvor noch auf dem Tresen getanzt hatte, auf ihn aufmerksam und nimmt die Bestellung entgegen.

      Darius kann sich ein Lächeln nicht verkneifen und lässt sich von der Zurückhaltung seines Gegenübers nicht abschrecken. Im Gegenteil, genau diese stachelt seinen Jagdtrieb nur noch mehr an. »Dann hast du etwas verpasst. Aber das kannst du ja nun nachholen. Das Uranus ist der Geheimtipp in der Ninechurcher Schwulenszene und nicht nur die Drinks sind unwiderstehlich.« Sich vorsichtig vortastend, versucht Darius herauszufinden, wie er diesen einzigartigen Fisch an die Angel bekommen könnte. »Ich bin übrigens Darius und wie lautet dein Name? Den hast du mir nämlich noch gar nicht verraten …«

      Die Stirn runzelnd, blickt der Angesprochene zu Darius. »Ich weiß zwar nicht, was dich das angeht und warum es dich überhaupt interessiert, aber er lautet Steve.« Er trinkt einen Schluck Champagner und lässt ihn sich mit einem anerkennenden Nicken auf der Zunge zergehen. »Der Champagner ist wirklich exquisit«, stellt er leise fest.

      Mit einem triumphierenden Funkeln in den Augen hebt Darius sein Glas. »Steve … Ich habe dir ja gesagt, dass die Drinks die besten auf der ganzen Insel sind.« Er spricht den Namen seines Gegenübers bewusst wie eine Liebkosung aus.

      »Was wird das hier eigentlich?«, fragt Steve nun.

      Darius beugt sich etwas weiter vor. »Ich flirte mit dir. Du gefällst mir und mein Bett ist schon viel zu lange kalt und einsam.« Bewusst setzt Darius nun alles auf eine Karte und befeuchtet sich mit der Zungenspitze die Lippen.

      Hastig trinkt Steve einen weiteren Schluck, um das plötzliche Kribbeln in seinem Magen wieder loszuwerden. Noch nie hat sich jemand so offen und direkt für ihn interessiert. Das verunsichert ihn, aber gleichzeitig spricht dieser Darius eine Seite in ihm an, von der er gar nicht wusste, dass sie existiert. »Verstehe. Aber was ist, wenn ich gar kein Interesse an einem Abenteuer habe?«, fragt Steve so leise, dass die Worte von der lauten Musik beinahe übertönt werden.

      Tatsächlich liest Darius die Frage mehr von Steves unglaublich sinnlichen Lippen ab, als dass er sie hört. Wegen dieser nur halbherzigen Abfuhr lehnt er sich betont entspannt an den Tresen. »Dann unterhalten wir uns und trinken das ein oder andere Glas«, erwidert er gelassen, lässt dabei aber seine graublauen Augen weiterhin mit einem begehrenden Funkeln über Steves schlanken und sicher von einem Fitnessstudio geformten Körper gleiten.

      Darius bedauert, dass dieser graue Armanianzug so viel vor seinen Augen verbirgt, obwohl es natürlich auch seinen Reiz hat, beim Auspacken noch eine kleine Überraschung zu erleben. Er will Steve langsam und genüsslich auspacken und dabei jeden …

      In seine Fantasie vertieft, wird Darius ruckartig wieder in die Realität zurückbefördert, als Steve ihn anspricht. Die Frage hat er nicht mitbekommen, dennoch nickt er automatisch.

      Kurz darauf bekommt er ein Glas Champagner in die Hand gedrückt. »Danke«, lächelt er möglichst unwiderstehlich, bevor er mit Steve anstößt und einen Schluck von dem prickelnden Getränk nimmt, ohne dabei auch nur einmal den Blick von diesen unglaublichen grünen Augen zu nehmen.

      Eigentlich kann Darius Champagner nicht ausstehen, aber erstens schmeckt dieser wirklich gut und zweitens lehnt er ein angebotenes Getränk prinzipiell nie ab. – Schon gar nicht, wenn er gerade auf ein Abenteuer aus ist.

      ***

      Steve voller Leidenschaft küssend, drückt Darius ihn gegen die Tür seiner kleinen Wohnung. Gleichzeitig versucht er blind den Schlüssel ins Schloss zu stecken, nur kann er es nicht finden. Ungehalten knurrend, löst er den Kuss und sieht Steve tief in die Augen. »Moment«, raunt er mit heiserer Stimme.

      Noch immer fällt es ihm schwer, das verdammte Schlüsselloch zu treffen, aber dann endlich hat er es geschafft und die Tür schwingt nach innen auf.

      Kaum hat Darius Steve in den kleinen Flur geschoben, stößt er die Tür mit einem Fuß zu und drückt ihn an die Wand. Dieser hinreißende, schon leicht geschwollene Mund wirkt wie ein Magnet auf ihn, sodass er ihre Lippen erneut in einem heißen Kuss vereint. Trotz seiner Ungeduld nimmt er sich die Zeit und knabbert immer wieder leicht an der Unterlippe, bis er die nach Champagner und Whisky schmeckende Mundhöhle aufs Neue erforschen darf. »Du bist so heiß«, raunt Darius, ohne den Kuss dabei zu unterbrechen. Seine Finger umfassen ungeduldig den Kragen der Anzugjacke und schieben den störenden Stoff über Steves Schultern. Das teure Teil einfach auf den Boden fallen lassend, umfasst er Steves Taille und dirigiert ihn in die Richtung des Schlafzimmers. Den Lippenkontakt kaum unterbrechend, schiebt er ihn zum Bett, lässt sich auf die Matratze sinken und zieht Steve dabei mit sich.

      Steve weiß gar nicht, wie ihm geschieht. Er fühlt sich leicht und unbeschwert, während sein Körper zu verglühen scheint. Voller Hingabe erwidert er die Küsse, versucht immer wieder, die Kontrolle zu übernehmen, aber Darius ist so unglaublich dominant, dass er sich schließlich dessen Führung anvertraut und sich dem ungewohnten Gefühl hingibt, mal nicht der bestimmende Part zu sein.

      Ein kleiner Teil seines Gehirns fragt sich, wann sie das Uranus eigentlich verlassen haben und wie er in dieses Bett gekommen ist, aber der Gedanke verfliegt gleich wieder, als sein Hemd ungeduldig geöffnet wird und er sanfte aber ungeduldige Lippen auf seiner Haut spürt. Unwillkürlich stöhnt er überrascht auf, als er in die rechte Brustwarze gebissen wird und sich der anfängliche Schmerz in pure Lust verwandelt, als Darius nun sanft über die noch leicht brennende Stelle leckt und küsst. Unbewusst drängt er sich stöhnend den Lippen entgegen und windet sich unter den forschenden Fingern, die leicht kratzend, dann wieder wie eine Feder über seinen Oberkörper gleiten …

      Kapitel

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