Der unerwünschte Zusammenhang von Sex und Liebe. J. D. Möckli
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Читать онлайн книгу Der unerwünschte Zusammenhang von Sex und Liebe - J. D. Möckli страница 9
Bevor Steve antwortet, steht er auf und holt aus der mit Mahagoni verkleideten Minibar zwei Flaschen Mineralwasser. Er reicht Darius eine davon und lässt sich nun neben ihm auf das Sofa sinken. »Den Anfang haben wir ja schon gemacht und so wie ich das verstanden habe, musst du vierundzwanzig verschiedene Hintergründe designen. Konzentriere dich erst mal darauf und ich setze das dann um oder sage dir, was nicht machbar ist. Mouse-over und wechselnder Hintergrund sind schon mal kein Problem.«
»Das hört sich gut an«, murmelt Darius und muss dann plötzlich lachen. »Jones wird toben, dass ich einen Programmierer gefunden habe, der mir hilft.« Er sieht Steve mit blitzenden Augen so breit lächelnd an, dass sich kleine Grübchen auf seinen mit dunkelbraunen Bartstoppeln bedeckten Wangen bilden. »Du bist echt ein cooler Kerl.«
Verlegen fährt sich Steve durch die Haare, sodass sie ihm zerzaust vom Kopf abstehen. »Ach was, wir haben den Auftrag angenommen und werden ihn auch fertigstellen. Dann mach dich mal an die Arbeit. Wenn du Fragen hast, sag Bescheid.«
»Ja, äh … es ist Freitag. Ich wollte jetzt eigentlich ins Wochenende …«
»Ja, natürlich. So meinte ich das nicht«, sagt Steve schnell und grinst verlegen. Er steht auf und reicht Darius die Hand. »Geh nur. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende«, sagt er warm.
Als er alleine ist, setzt sich Steve an seinen Schreibtisch und blickt nachdenklich vor sich hin. Die Sitzung mit Darius hat seinen Verdacht Jones gegenüber noch bestätigt, dass dieser nicht ganz so integer ist, wie er es sein müsste. Er nimmt sich noch mal dessen Personalakte und setzt E-Mails an die früheren Arbeitgeber auf, in denen er um ein Gespräch bittet.
***
Darius steht in dem kleinen Unterstand an der Bushaltestelle. Er hat den Bus verpasst und muss jetzt eine halbe Stunde auf den nächsten warten. Um sich etwas die Zeit zu vertreiben, liest er auf seinem Handy die Mail seiner Mutter durch und muss zwangsläufig mit den Augen rollen. Es sind die üblichen Beschwerden über ihre Nachbarin, die natürlich mal wieder viel zu laut Musik gehört hat. Er kennt die junge Frau, die in der Wohnung neben seiner Mutter wohnt, und weiß, dass diese zwar Punkrock, diesen aber in normaler Zimmerlautstärke hört. Die Wände zwischen den Wohnungen sind allerdings so dünn wie Papier und seine Mutter empfindet sowieso alles außer Klassik als Lärm.
Endlich kommt der Bus. Den Fahrer kennt Darius nicht, weshalb er ihm seine Abokarte zeigt, als er einsteigt. »Guten Abend«, grüßt er im Vorbeigehen freundlich und lässt sich dann erschöpft auf den nächstbesten Sitz fallen.
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