Magisches Kompendium - Schamanismus und angewandte Schamanismen. Frater LYSIR

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Magisches Kompendium - Schamanismus und angewandte Schamanismen - Frater LYSIR MAGISCHES KOMPENDIUM

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Man findet hier eine breite Basis an Grundwissen, welches sich u. a. auf Pflanzenkunde, Energiearbeit, Korrespondenzen der Elemente / Archetypen und Verwendung ritueller Aspekte bezieht. Hinzu kommen natürlich noch spezielle Werkzeuge, die im Bereich „des Schamanen“ eine Trommel oder Rassel sein können, im Gebiet des „Houngan“ / „Bokor“ ein Voodoozeiger und entsprechende Opferungen sind und der Alchemist würde entsprechende Laborgeräte verwenden. Gut, wenn man dann in die einzelnen Arbeiten hineingeht, findet man selbstverständlich wieder Varianzen. Der Alchemist wird seine geernteten Pflanzen nicht „bereisen“ und meist auch nicht mit den Pflanzengeistern sprechen. Dafür will er aber aus den Pflanzen neues Leben – ein sog. Homunkulus – erschaffen, ein Menschlein, welches aus Pflanzen und Pflanzenresten „erschaffen“ wurde. Der „Houngan“ / „Bokor“ wird eher mit den Loas der Pflanzenwelt sprechen, als direkt mit der Pflanze und die Hexe wird schauen, ob die Pflanze spricht oder ob man sich an die Mutter Göttin wendet.

      Man sieht, es gibt viele Ähnlichkeiten, die dann doch wieder individuelle Spezialisierungen haben. Da es in diesem Kapitel speziell über den Schamanismus geht, will ich auch hier einen entsprechenden Augenmerk verwenden, ohne permanent daran zu erinnern, dass „Schamane“ nur ein Titel ist, der zu gleichen Teilen wertlos und wertvoll ist. Es wird auch im Folgenden von „dem Schamanen“ gesprochen und nicht von der Schamanin, der Priesterin, der Mambo oder eben der Hexe. Geschlechtsspezifische Wörter wird es immer geben, und wenn das Ego damit ein Problem hat, da nun nicht auf eine exakte Gleichberechtigung geachtet wird, dann hat das Ego einfach ein Problem. In der damaligen Zeit wurde man nicht an Titel oder Bezeichnungen gemessen, nein, es waren die Taten, die zählten!

      Deswegen muss man bei der Auswahl „seines“ Schamanen immer schauen, wie authentisch, selbstkritisch, humorvoll und ver-rückt er / sie ist. Es ist zwar niedlich, wenn Menschen sich auf wilde Ausbilder berufen, doch ist dies überflüssig, da die Kraft stets aus dem eigenen Selbst kommen muss. Dass der Schamanenanwärter „Kalle Skywalker“ beim großen „El Schamano Alter Manno“ irgendwo im Dschungel Südamerikas in die Lehre gegangen ist, ist echt toll, doch wenn es um die Pflanzenwelt in Mittel- und Nordeuropa geht, wird das Fachwissen des Dschungelschamanen sicherlich an seine Grenzen stoßen. Flora und Faune sind nun mal nicht überall gleich. Während der eine Schamane in einem echten Jaguar auch eine mögliche Gefahrenquelle sieht, sieht der andere Schamane eine Miezekatze, die er vielleicht schon mal im Zoo gesehen hat. Selbst die Anderswelt wird sich im Bereich des Schamanismus je nach Breitengrad und Landschaft unterschiedlich präsentieren, da die Anderswelt bzw. die Äther-, Mental- und Emotionalebene recht eng mit der materiellen Welt verknüpft ist. Hierbei ist die Flexibilität des Schamanen wichtig, da der Kontakt zur Anderswelt und deren Energien / Entitäten / Geistern ein sehr wichtiges Fundament zur schamanischen Arbeit darstellt. So muss in diesem Fall der Schamane ohne Weiteres in der Lage sein, die „Pflanzenkunde“ entsprechend zu erweitern, sodass Tagesbewusstsein und Energiekörper im Einklang funktionieren. Auch der Schamane darf botanische und pharmazeutische Fachbücher lesen, um die Wirkstoffe der Pflanzen zu lernen. Man muss nicht mehr alle Pflanzen sammeln und via „Versuch und Irrtum“ agieren. Gleiches gilt für seine realen “heiligen Orten”. Es ist hilfreich, wenn man einen realen Kraftplatz hat, an dem man arbeiten kann und will.

      Doch der wahre Ort der Kraft wird immer im eigenen Inneren liegen, sodass man seinen „inneren Tempel“ (oder inneren Hain, Kraftplatz, Lebensquell etc.) immer und überall mit hinnehmen kann, um dort, unabhängig von den lokalen Gegebenheiten zu arbeiten. Es geht in der Naturmagie und Naturreligion darum, nicht nur etwas theoretisch zu erfassen, nein, es geht darum, es wahrlich zu erleben. Wenn ich mich mit Pflanzen beschäftigen will, ist es hilfreich, wenn ich diese literarisch studiere. In der Natur wird man aber dennoch auf Eigenarten stoßen, die in botanischen oder pharmazeutischen Fachbüchern nicht vermerkt sind. Deswegen ist es wichtig, dass man nicht nur etwas über eine Pflanze liest, nein, man muss die Pflanze erleben. Sie sehen, anfassen, schmecken (wenn möglich und ungefährlich für die eigene Physis) und energetisch bereisen, sodass man sie nicht nur via Intellekt und Tagesbewusstsein erfährt, sondern auch mit seiner Aura, mit seinem Äther-, Mental- und Emotionalkörper. Man kann auch mit den Energien der Pflanze auf der Astralebene kommunizieren, denn selbstverständlich ist in der Magie alles möglich. Gleiches gilt aber auch für die Mythen, Sagen, Geschichten und Märchen des eigenen Umfeldes und der jeweiligen Region. Auch hier ist eine enge Verbundenheit mit dem Land und dessen (sämtlichen) Bewohnern essenziell. Ich muss das Land in allen Einzelheiten kennen, ich muss die Grundschwingung der Region verstehen und fühlen können, sodass ich mich nicht nur über bestimmte Orte und Mythen unterrichten werde, nein, ich werde in die jeweiligen Mythen und Sagen eintauchen, sie ggf. rituell erleben, sie auf der Astralebene aus allen Blickwinkeln betrachten, sodass ich versuche mit allen SIEBEN SINNEN mein Arbeitsumfeld zu verstehen. Natürlich gilt dies auch wieder für alle magischen Bereiche, denn auch der Kabbalist und der Zeremonialmagier, dürfen nicht nur auf einer Ebene agieren. Auch hier gilt, dass man mit allen SIEBEN SINNEN alles erfahren muss, alles, was es gibt.

      Doch wie schon erwähnt, haben alle magischen Bereiche ihre spezifischen Fachrichtungen. So wie der Kabbalist den Sephiroth und den Qlippoth kennen und beherrschen sollte, der Magie, der in der henochischen Magie beheimatet ist, die mystische Heptarchie, das Liber Loagaeth und die Elementtürme, zusammen mit den henochischen Schlüsseln in sich aufgenommen haben sollte, so gibt es auch im schamanischen Bereich Gebiete, die man beherrschen sollte. Daher will ich im Folgenden eine kleine Aufschlüsselung bieten, die man als groben Abriss sehen muss, als fransigen Fingerzeig, sodass man zumindest eine etwaige Richtung erkennen kann.

      Wie genau man diese (alphabetische) Aufzählung verwenden will, muss jeder selbst wissen. Sie bedarf keiner Bewertung und ist auch definitiv keine Pflicht. Genau deswegen habe ich sie alphabetisch geordnet, sodass man eben NICHT auf die Idee kommt, dass die oberen Stichpunkte wichtiger sind, als die nachfolgenden Aufzählungen.

       Ahnenkontakt und Ahnenarbeiten, kennen der eigenen Wurzeln, der eigenen Herkunft. Hier kann man sogar etwas über Genetik und Epigenetik recherchieren, da die Ahnenkunde sich auch auf diese Gebiete erstrecken kann.

       Anthropologisches und ethnologisches Wissen, wozu auch wieder klassische Volksmärchen zählen; speziell kann man hier aber die „lokalen Naturwesen“ als Fokus verstehen, egal, ob es nun die Albe, Elfen, Sidhe, Feen, Trolle, Gnome, Zwerge, Sylphen, Undinen, Nixen, Salamander, Riesen, Kobolde (auch Klabautermänner) oder was auch immer sind. Hierzu zählen auch Spuk- und Geistergeschichten, denn die „weiße Frau“ oder auch eine „Banshee“ ist ein Prinzip, mit welchem man agieren und arbeiten kann.

       Divinationsmethoden – man muss sein eigenes divinatorisches System absolut beherrschen. Hierbei ist es vollkommen egal, welches System dies ist. Es kann ein klassisches Divinationssystem sein, wie z. B. die Chartomantik (Tarot etc.), Numerologie, Astrologie, Chiromantie, Runen, Ogham etc., es kann aber auch ein anderes System sein, welches nicht unbedingt europäisch sein muss (I-Ging, Geomantie, Hydromantie und Spiegelmagie etc.)

       Energiearbeit – kennen der eigenen Energiezentren, der Chakren (Haupt- und Nebenchakren), der eigenen energetischen Anteile, der Energiekörper und wissen um die Möglichkeiten, die man auf den verschiedenen energetischen Ebenen besitzt.

       Ersthelferkenntnisse, sodass man sich selbst und anderen eine Notfallversorgung zukommen lassen kann. Es ist schon recht blöd, wenn man eine schamanische Expedition macht, hinfällt, sich was bricht, oder verstaucht, und sich nicht selbst helfen kann. Man wird nicht immer und überall gefunden. So sollte man auch grundsätzlich über die medizinische Erstversorgung kennen.

       Folklore, Liedergut, Gedichte und Reime (Spells)

       Götterpantheon des eigenen Arbeitsgebietes UND des eigenen Lebensraumes – diese müssen nicht immer zusammenpassen, da man in Deutschland leben kann, sich dennoch auf die irischen Sagen

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