Die Flüchtlinge und wir. Neue Osnabrücker Zeitung
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Mittlerweile tourt Rehm mit seinen Forschungsergebnissen durch die Welt. Im vergangenen Jahr war er in den USA und China, um auszuloten, wie die Zusammenarbeit mit Forschern aus beiden Ländern funktionieren könnte. Er ist gut vernetzt innerhalb der Szene. Kürzlich hat er Drittmittel in Höhe von vier Millionen Euro für ein europäisches Forschungsnetzwerk eingeworben. 15 Doktoranden erforschen neue Medikamente und Behandlungsmethoden für Hautkrebspatienten. „Das ist ein wichtiges und innovatives Gemeinschaftsprojekt von europäischen Spitzenforschern. Da ziehen Biologen, Mathematiker und Mediziner an einem Strang“, erklärt er.
Ob er mal nach Deutschland zurückkommt, weiß Rehm noch nicht. Die Wirtschaftskrise hat Irland stark gebeutelt. Die Ausgaben für die Forschung wurden drastisch zurückgefahren. „Die Grundlagenforschung führt hier nur noch ein Schattendasein. Das wird nicht gut ausgehen. Denn alle unsere Anwendungen haben darin ihren Ursprung“, stellt Rehm nüchtern fest. Eine Rückkehr ist also nicht so abwegig. „Wenn das Angebot stimmt“, sagt er. Schließlich müsse man als Forscher offen sein für Neues.
In Irland schätzt Rehm jedoch die flachen Hierarchien und die Internationalität der privaten Hochschule. 60 Nationalitäten zählt die Uni. Aus Malaysia, Kanada, den USA und dem Nahen Osten kommen die Studenten. Studiengebühren von 50.000 Euro zahlen Medizinstudenten pro Jahr. Das College betreibt zwei weitere Campus in Bahrain und Malaysia. „Das macht es spannend. Man erhält Einblicke in Kulturkreise und Länder, in die man sonst nicht schaut“, sagt Rehm. Auch das Leben abseits des Campus gefällt dem Forscher und seiner Familie sehr gut. Seine Frau Rabea Morrison ist 2003 mit ihm nach Dublin gegangen. Sie forscht als Organisationspsychologin am Trinity College zum Thema Flugsicherheit. Die beiden Söhne wurden in Dublin geboren und wachsen zweisprachig auf.
„Die Iren haben so ein Bauchgefühl für Migranten“, erzählt der zweifache Vater. Die stetigen Ein- und Auswanderungswellen, die das Land über die Jahrhunderte erlebt hat, haben auch das Bewusstsein der Menschen geprägt. Vor allem die große Hungersnot zwischen 1845 und 1852 wirkt bis heute nach. Damals verlor das Land fast die Hälfte seiner Einwohner. „Das ist das große nationale Trauma. Wer nicht ausgewandert ist, ist fast verhungert“, sagt Rehm. Wie offen die Iren gegenüber Ausländern sind, bringt er so auf den Punkt: „Du bleibst hier nirgendwo alleine stehen. Irgendjemand quatscht dich immer an. Und wenn du einen Iren kennst, kennst du zwei Wochen später 50.“
Sonntagsausflug in Irland: Markus Rehm genießt mit seiner Frau Rabea Morrison und den beiden Kindern eine Auszeit vom Forscheralltag in den Dublin Mountains. (privat)
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