Homo sapiens movere ~ geliebt. R. R. Alval
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„Hmhm.“
„Bist du dir sicher?“ Ich nickte abwesend. Mein Blick gebannt auf die knisternde Szene gerichtet. „Im Allgemeinen nennt man das wohl Partnertausch.“ Zu schade, dass das nicht funktionierte. Obwohl ich gehört hatte, dass Wissenschaftler daran arbeiteten, das Fernsehen als zweite Realität zu schaffen. Über einen Helm würde man sich in das Geschehen einloggen und an die Stelle der gewünschten Person treten. Hmm. Jammerschade, dass dies noch eine Weile dauerte. „Gott, Sam. Du machst mich verrückt!“ Irritiert sah ich Roman an. „Entschuldige. Beachte mich einfach gar nicht.“ Sein leises Zischen, begleitet vom sanften Streicheln seiner Hände, erregte mich. Schlagartig richtete sich meine Konzentration auf ihn. Der Film verblasste zu einem Hintergrundgeräusch. Romans Augen waren geschlossen. Sein Kiefer voll Anspannung zusammengepresst. „Das ist verdammt schwierig, Sam. Du redest manchmal, ohne zu denken.“ Es klang lustig, wie er durch zusammengepresste Zähne sprach. Allerdings hatte ich keinen Plan, was er meinte. Ich runzelte die Stirn.
Oh… und… ooooh…
Roman war erregt. Er war also heiß auf die Frau?
Toll.
Mich wollte er nicht; empfand mich als Schwester. Aber bei dieser Schnitte wurde er geil. War ich eifersüchtig? Keine Ahnung. Aber ich war definitiv beleidigt. Enttäuscht. Angepisst.
Suchen Sie sich was aus…
„Lass mich kurz aufstehen, Sam.“ Hastig schob er meine Beine von sich, ehe ich selbst dazu kam. Ebenso schnell stand er auf und verschwand. Nur wenig später hörte ich Wasser rauschen. Ganz langsam tief ein- und ausatmend stand ich ebenfalls auf. Stellte den Film auf Pause. Lockerte meine Fäuste.
Wie konnte ich bloß so sauer sein? Ich hatte keinen Grund dazu. Roman hatte sich mehr als deutlich ausgedrückt. Und dass er sich jetzt im Bad vermutlich einen runterholte, sollte mir egal sein. Er hatte mir keinen Korb gegeben. Er war lediglich ein wenig scharf geworden. Kein Problem.
Um mich zu beruhigen, brauchte ich einen Kaffee.
Mit viel Zucker und Milch. Der wirkte bei mir am besten. Wein schien mir dafür gänzlich ungeeignet. „Kaffee?“, rief ich seine Richtung, schon auf dem Weg in die Küche. Ich bekam keine Antwort. Ok, Sam, komm runter. Es ist nicht so, als hättest du Ansprüche auf ihn. Er ist nur ein Kumpel. Genau wie Chris… Nur… etwas bissiger. Und dass Chris mich… nun ja… kein bisschen erregte.
Ich füllte die Kaffeemaschine und wartete.
Das leise Blubbern war prima geeignet für eine Hypnose-Entspannungstherapie: Blubber – Zisch – Chrrrt. Blubber – Zisch – Chrrrt.
Betörend gleich.
Einlullend.
Bis Roman plötzlich hinter mir stand.
Ich war derart vertieft in das Geräusch gewesen, dass ich bei der leichten Berührung meines Nackens quiekend zusammenfuhr. „Man!“, atmete ich heftig, schlug mir die Hand auf die Brust, „Musst du so schleichen?“ Mein Herz wummerte. „Ich bin nicht geschlichen. Wo warst du mit deinen Gedanken?“ Es klang fast wie ein Schnurren. Während er fragte, strich er mit seinem Zeigefinger weiterhin zärtlich über meinen Nacken. Das brachte mich völlig aus dem Konzept. Ich stotterte eine Antwort – er lachte leise. Ich wusste nicht, ob wegen meines Stotterns oder wegen meiner Kaffeemaschinengeräuschtheorie. „Dich hat also das Geräusch der Kaffeemaschine abgelenkt?“ So in etwa. „Eher… äh… vereinnahmt.“
Roman berührte mich nicht mehr, stand aber immer noch sehr nah hinter mir. Ich konnte die Wärme seines Körpers spüren. Machte mich nervös. So nervös, dass ich mich nicht getraute, mich umzudrehen. „Willst du auch einen?“ Er lehnte ab. Mit einer derart lasziven Stimme, dass ich vor Verlangen fast in die Knie ging. Eben noch war er ins Bad gestürmt. Jetzt verführte er mich. Irgendwie. Wenigstens kam es mir so vor.
Aber Roman?
Mich?
Ausgeschlossen!
Ich hatte wirklich eine blühend blumige Fantasie.
„Gib mir bitte eine Tasse, Roman.“ Dann müsste er sich bewegen, und ich konnte mir gefahrlos Zucker und Milch holen. „Eine Tasse? Ist das alles, was du willst, Sam?“ Ich schüttelte vorsichtig den Kopf.
Konnte er wohl bitte, bitte dieses Raunen abstellen?
„Milch und Zucker.“, sagte ich. Ruhiger, als ich war. „Das ist dann alles?“ Roman stellte sich dicht hinter mich. So dicht, dass ich seinen Körper spürte. Strich mit den Lippen über meinen Nacken. „Äh…“ Seine Hände glitten besitzergreifend nach vorn auf meinen Bauch. Die Gedanken überschlugen sich geifernd in meinem Kopf. Ich war unfähig mich zu rühren. Es reichte, dass meine verrückten Hormone erwartungsvoll hechelten.
Was war mit Roman los?
„G-geht’s dir gut?“ Hoppla! Das klang seltsam gequetscht. Ein wenig quietschend. „Hmhm. Fantastisch.“ Versteckte Roman in seinem Bad Drogen?
Persönlichkeitsspaltende?
„Äh…“ Man! Normalerweise war ich der Sprache fähig. Ich wusste nicht, was ich von dieser Situation halten sollte.
Inzwischen knabberte Roman an meinem Nacken. Leckte über meine Haut. Schabte leicht mit seinen Zähnen. „Roman?“ Meine Güte, ich hatte wirklich nichts dagegen. Aber wenn er sich nur einen Scherz erlaubte, wäre ich sauer. „Samantha?“ Rrrrrh. Mein Name klang aus seinem Mund wie Sex. „Was tust du?“ Er presste sein Becken gegen mich. Und mich damit etwas fester gegen die Anrichte. „Ich habe gelogen, Sam.“ Gelogen?
Ich keuchte. Jegliches zusammenhängendes Denken stellte sich ein. Gleich nach dem letzten noch klaren Gedanken, dass Roman bloß nicht zur Vernunft kommen sollte. Eine seiner Hände schob sich unter mein Shirt. Die andere in meinen Slip. Ich wollte etwas sagen. „Halt die Klappe, Sam.“ Zielstrebig fand er meine Klitoris. Reibend, zupfend, streichelnd brachte er mich an den Rand eines Orgasmus. Die andere Hand kümmerte sich um meinen Busen. Ganz besonders um meine Nippel. Wohin mein BH verschwunden war – oder wie – kümmerte mich nicht die Bohne. Ich presste mich enger an ihn. Rieb meinen Po gegen seine Erektion. Kreiste mit den Hüften. „Halt still, Sam.“ Er machte wohl Witze! Wie konnte ich bei diesem Ansturm von Gefühlen still halten?
Roman kniff fest in meinen Busen. Scharf holte ich Luft. „Halt still!“ Die Finger seiner anderen Hand glitten durch meinen Spalt. Teilten meine Schamlippen. Zwei schob er in mich, während sein Daumen sich sofort wieder um meine Klitoris kümmerte. Sein Atem dicht an meinem Ohr, erteilte er mir eine Anweisung. „Komm für mich, Sam. Jetzt!“ Ich hatte schon davon gelesen. Es gab Frauen, die auf diesen Befehl hin kamen. Ich gehörte nicht dazu.
Bis jetzt.
Ich zuckte unter dem Ansturm des Orgasmus. Schauer rieselten über meine Rücken. Romans Daumen blieb mit sanftem Druck auf dem kleinen Nervenknoten, während ich eine schier unendliche Welle ritt. Meine Muskeln zogen sich um seine Finger zusammen. Ich schob mich enger an Roman. Meine Augen geschlossen. Die Finger in meinen Handflächen vergraben. Ich atmete stoßweise.
Nur langsam verebbten die kleinen Nachbeben.
„Braves Mädchen. Beug dich vor