Andran und Sanara. Sven Gradert
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Schwarzes Bataillon: Eliteeinheit der Streitmacht Talmirs
Wandler: Magier aus der Unbekannten Welt, die in der Lage sind jede nur erdenkliche
Erscheinungsform anzunehmen.
1 Sonstiges
Magischer Runenstein: Ein unscheinbarer runder Stein, der die Magie und sämtliches Wissen der Zwerge beherbergt.
Schwarze Perle von Agenta: Ein kostbares Juwel, dass der Schatten aus dem Palast Darkans stahl.
Träne Duriens: Ein Smaragd in den Durien einen Teil der Seele Harun Ar Sabahs verbannte.
Zwillingsschwerter von Asylya: Vom Gott Sortus geschmiedete Schwerter, die denjenigen, der beide Schwerter gleichzeitig führt, vor jedweder Magie schützt.
Kapitel 1 1.1. Vitras
Die Wärme versprechenden Lichter des Dorfes Dormal kamen rasch näher, während sich der Himmel nicht nur wegen der einbrechenden Dämmerung mehr und mehr verfinsterte. Eine schwere schwarze Wolkenwand wälzte sich bedrohlich vorwärts und tat ihr Übriges, um die Reste des Tageslichtes zu vertreiben. Dabei nahm der Wind rasant an Stärke zu. Vitras zog kurz an den Riemen um das kräftige Lastpferd, das vor seinen kleinen Karren gespannt war, zum Halten zu bringen. Mit einem erfahrenen Handgriff spannte er die Radsperre fest, sprang vom Wagen herunter und überprüfte die Ladefläche. Die Plane, die er über die Pelze gespannt hatte, saß jedoch fest und flatterte lediglich am Ende des Karrens, wo sie ein wenig überstand. Der Wind nahm beständig an Heftigkeit zu, wobei er wie eine Furie am Umhang des kräftigen Mannes riss. Als Vitras sich wieder auf den Sitzbock begab, fielen bereits die ersten Tropfen vom Himmel. Das noch ferne Donnergrollen wurde bereits von heftigen Blitzen begleitet, die die Landschaft um ihn herum in ein unwirkliches Licht tauchten. Der Wind fegte Vitras die Kapuze vom Kopf und offenbarte seinen kahl rasierten Schädel mit den mystischen Tattoos, als scharfe Krallen über seinen rechten Handrücken fuhren. Zärtlich griff Vitras nach Filou, dem kleinen Frettchen, dass er großgezogen hatte, und half ihm behutsam in die weite Innentasche seines Umhangs zu klettern.
„Wir haben es nicht mehr weit mein Freund.“ Versuchte er den Nager zu beruhigen, der sich unter anderem durch seine Furcht vor Gewittern auszeichnete. Vitras drückte Filou liebevoll an sich, um seinen kleinen Gefährten die Angst zu nehmen, als erneut ein schweres Donnern erklang. Das Pferd setzte sich wieder in Bewegung. Mit einem sanften Ruck rollte der Karren an und Vitras dankte im stillen den Göttern für das kräftige und kluge Tier, das keinerlei Schwierigkeiten hatte, der schmalen, morastigen Spur der Straße, trotz der hereinbrechenden Dunkelheit, zu folgen. Abermals dachte Vitras über sein Einsiedlerleben der vergangenen zwanzig Jahre nach, während das Dorf immer näherkam. Zweimal im Jahr zog es ihn von seiner selbst erbauten Blockhütte in den Doronischen Wäldern nach Dormal, um seine Felle zu verkaufen. Von dem Erlös deckte er sich mit allerlei Waren, wie Werkzeugen, Salz, seinem geliebten Pfeifentabak, aber auch mit dem einem oder anderem Krug Wein, ein. Dormal lag direkt zwischen den Doronischen Wäldern, die zum Hochlandbund gehörten, sowie der Grenze des wohl mächtigsten Reiches der bekannten Welt, dem Darkanischen Reich. Aufgrund dieser geographischen Lage hatte sich Dormal schon fast zu einem kleinen Städtchen entwickelt, in dem der Handel blühte. Doch auch Abenteurer, Söldner, Diebe, Tagelöhner sowie wenig vertrauensvolle Händler wurden von diesem Ort magisch angezogen. Die meisten Einwohner nahmen Vitras kaum zur Kenntnis. Er galt als verschrobener, harmloser Irrer, der irgendwo in den Wäldern hauste und sich ein paar Gold und Silbermünzen mit dem Verkauf seiner Felle verdiente. Diese gerieten allerdings schnell zu den begehrtesten Tierhäuten in der gesamten Gegend, da sie niemals Löcher von Pfeilen oder Risse irgendwelcher Fallen aufwiesen. Seine Felle waren diejenigen, die sich am besten verarbeiten ließen. Da Vitras in seinem Exil stets jegliche Art von Aufsehen unbedingt vermeiden wollte, war ihm dies schon fast zu viel an Aufmerksamkeit. Doch er beließ es dabei. Solange er keine Magie anwendete und sich dadurch nicht mit seiner magischen Signatur verraten konnte, würden seine Feinde ihn niemals finden. Selbst sein Name war hier niemandem bekannt. Für alle war er Bernard. Der alte, wunderliche Bernard. Sein Aussehen ließ ihn, trotz seiner körperlichen Größe und Kraft, wie einen Mitsechziger erscheinen. Dass er inzwischen mehr als doppelt so alt war, konnte niemand auch nur erahnen. Vitras trug einfache gegerbte Lederkleidung, wie sie unter Waldläufern üblich war. Dazu feste Stiefel und einen weiten Kapuzenumhang. Sein vom Wetter gezeichnetes Gesicht war mit einem kurzen schwarzen Bart, an dem seitlich zwei feine weiße silberne Strähnen entlangliefen, sowie einem Schnauzer versehen. Der kahle Schädel war an den Seiten mit kleinen schwarzen Runen tätowiert. Vom Stirnansatz bis zum Hinterkopf verlief eine gezackte tätowierte Linie, die in der Mitte von einem Kreis mit Blitzen unterbrochen wurde. Als Waffe führte Vitras lediglich einen Langstab mit, wenn er nach Dormal unterwegs war. Da er schon in frühester Jugend im Umgang mit allen möglichen Waffen bis hin zur Perfektion ausgebildet wurde, war dieser Stab in seinen Händen eine absolut tödliche Waffe.
Das Unwetter hatte inzwischen einen seiner Höhepunkte erreicht, als Vitras endlich Dormal erreichte. Das Pferd hielt sofort zielstrebig auf die Stallung der Familie Angwar zu. Zern, der älteste Sohn des alten Angwar, war fluchend damit beschäftigt einen losen Fensterladen zu befestigen, als er Bernard mit seinem Karren kommen sah. Augenblicklich ließ er von seiner Arbeit ab und rannte zum Tor des Stalls, um es für den alten Mann zu öffnen. Dankbar winkte Vitras ihm zu und lenkte den Karren ins trockene, während Zern das Tor hinter ihm wieder schloss und sich seines klitschnassen Mantels entledigte.
„Du hast dir ja ein tolles Wetter ausgesucht Bernard,“ witzelte Zern, während er auch schon daranging, das Pferd vom Karren zu lösen, um es anschließend in eine der leerstehenden Boxen zu führen und zu versorgen. Anstatt zu antworten grummelte Vitras nur etwas Unverständliches vor sich hin und warf dem schmächtigen Burschen ein Silberstück zu, der dieses geschickt auffing.
„Du bist heute mal wieder nicht besonders gesprächig – was Bernard? Aber wann bist du das schon mal.“
Erstaunt schaute der Bursche zu, wie Vitras vom Karren sprang und ihn mühelos, mitsamt seiner Ladung in die leerstehende Ecke, rechts vom Tor schob. Dabei hüpfte Filou aus der Manteltasche und kletterte auf die Schultern seines Herrn. Zern schüttelte leicht mit seinem Kopf. Dann beschloss er, den alten Sonderling zu warnen. Immerhin kannte er ihn seit Jahren. Zudem war Bernard ein anständiger Kerl. Offensichtlich verrückt aber anständig.
„Du solltest dieses Mal darauf verzichten, in einem der Gasthöfe einzukehren.“
Vitras, der gerade dabei war die Plane zurückzuschlagen und einen Ballen von Fellen vom Karren zu hieven, warf dem Jungen einen erstaunten Blick zu.
„Wieso?“ Brummte er verstimmt. Ganz so wie man es vom alten Bernard gewohnt war.
„Vor zwei Tagen sind hier ein paar richtig üble Burschen aufgetaucht,“ antwortete ihm Zern, der nun dabei war das Pferd mit Futter zu versorgen. „Sie werden von einem rothaarigen Kerl angeführt, der vorgibt Händler zu sein. Tatsächlich scheinen seine Geschäfte darin zu bestehen, den Bürgern und ansässigen Händlern, seine Bedingungen mit dem Schwert zu diktieren. Seine Männer bevölkern beide Gasthöfe. Mit jemandem wie dir werden sie bestimmt ihre Späße treiben wollen.“
„Mit jemandem wie mir?“ antwortete Vitras fragend, wobei sich seine Augenbrauen leicht anhoben.
„Na du weißt schon,“ meinte Zern und vollführte dabei eine bezeichnende Geste mit der Hand vor seiner Stirn: „Mit jemandem der etwas wirr im Kopf ist. Eben mit jemandem wie dir Bernard.“
„Manche