Steintränen. Manja Gautschi

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Steintränen - Manja Gautschi Steintränen

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Wäre ja eh bei mir gelandet.“

      Auf Bachschaums Gesicht erschien kein zufriedenes Grinsen oder dergleichen. Er nickte bloss, schloss die Tür, schob sich die Brille schon wieder zurecht und setzte sich zurück an den Tisch. „Gut, danke Dir.“

      Bachschaums Feingefühl war unglaublich. Während Djorak immer noch sau blöd grinste, wie Simone fand, beherrschte sich Bachschaum. Er war spürbar zufrieden mit sich, aber er wusste offensichtlich, wann die Grenze erreicht war und demütigte den Anzugträger nicht noch mehr, indem er überheblich wurde. Nein, er blieb einfach freundlich und sachlich. Mehr nicht.

      „Damit das klar ist.“ ergriff der Anzugträger das Wort „Erstens, kann sich das nur der Dicke da erlauben“ „He, he“ warf Bachschaum ein „und zweitens“ alle hörten genau zu „ein Ton davon nach draussen und ihr werdet es bereuen. Versprochen.“

      Ragor nickte, Torns nickte, Djorak schüttelte immer noch lächelnd den Kopf, so als ob alles ein lustiges Spiel war, Simone bestätigte mit „natürlich“ und Bachschaum: „Können wir dann endlich weitermachen? Bitte?“

      Der Anzugmann nickte „Bitte, schiess los.“ „Danke dir.“

      Bachschaum trank einen Schluck Wasser, ehe er sich wieder an Simone wandte „Frau Gelbjellow, da“ Simone reichte ihm kommentarlos einen weiteren Schnellhefter mit einigen Papieren darin. Sie wusste ja, weswegen sie hier waren. Sie liess Bachschaum einen Moment Zeit, die Seiten zu sichten. Erneut verzog er sein Gesicht zu diesen komischen Formen.

      Nach einigem Hin- und Herblättern meinte er „Hmm... das sieht doch vielversprechend aus. Mehr als ich erwartet hatte.“ „Ich nehme an, die Anstossinformationen kamen von denselben Personen?“ wollte Simone wissen. Bachschaum nickte. „Sie vermuten richtig. Und ich muss sagen, was Sie damit angestellt haben, ist beeindruckend. Ist alles dabei, sogar detaillierte Reisepläne.“ „Kann ich mal sehen?“ unterbrach Djorak.

      „Aber ‚ja’ natürlich“ lächelte Bachschaum zurück, Djorak streckte seine Hand aus und Bachschaum ergänzte „wenn ich es für nötig halte. Danke“ er lächelte Djorak ganz freundlich an. Im Gegensatz zu Bachschaums Lächeln war Djoraks Lächeln kühl und gefährlich. Ohne sich etwas anmerken zu lassen, zog Djorak seine Hand zurück „Wie Sie meinen, Herr Regent.“ sein Tonfall war leicht ironisch, was Torns zum Kopfschütteln veranlasste, barsch flüsterte er seinem unterstellten Commander zu „Djorak, beherrsch dich.“ „Aber Richard“ Djorak sah Torns an „Du weißt schon, dass ich mich immer beherrsche.“ Torns atmete zur Antwort nur pathetisch aus.

      Das kleine Geplänkel gegenüber am Tisch ignorierend fuhr Bachschaum zu Simone fort „Wie ich sehe, schlagen Sie hauptsächlich eine Anreise via Wasserwege vor?“ „Ja, die Landwege sind lückenlos überwacht. Und tatsächlich, wie Sie, oder Ihre Informanten bereits vermutet hatten, schenkt Rotsand, und sonst auch niemand, den Wasserwegen keine oder zumindest nicht viel Beachtung. Der gesamte Planet besteht zu drei Vierteln aus Wasser. Knapp 90 Mio km2 Land gegenüber über 400 Mio km2, die mit Wasser bedeckt sind. Die Landfläche hängt zu 99% zusammen. Es wird an den Küsten entlanggefahren, ein paar Flüsse werden benutzt, aber sonst nichts. Man konzentriert sich auf die Landwege.“ führte Simone aus „Um sich also so unbemerkt als möglich auf dem Planeten Steinwelten zu bewegen, bieten sich tatsächlich die Wasserwege an. Luft können wir vergessen. Fast alles überwacht. Die Gegend hier ist eine abslute Ausnahme. Ich frag gar nicht erst, woher ihr das wusstet. Also Wasser. Wobei“ Simone hielt inne „wie Sie unbemerkt in die rupianische Ebene gelangen wollen“ sie hob die Schultern „wenn es stimmt, was ihre Quelle sagt“ sie schüttelte den Kopf „der Stadtmeister wird es bemerken, so oder so.“

      Simone sah in die Runde „Von meiner Seite war’s das. Weitere Anweisungen? Soll ich noch bleiben? Oder gehen?“

      Mit Abstand war Simone die Rangniedrigste hier am Tisch. Ihre Aufgabe war mit Abgabe der Informationen erledigt. Natürlich hoffte Sie auf einen nächsten Auftrag, der es ihr irgendwie ermöglichen würde, Aron und Ilrimi wiederzusehen. Die Hoffnung darauf war allerdings verschwindend klein, das wusste sie selbst. Und es forcieren würde sie verdächtig machen, erst recht, wenn so ein Anzugträger mit im Raum sass.

      ‚Ach’ stöhnte sie innerlich, vielleicht wäre es am besten, direkt aus der Armee auszutreten. Mit dem Risiko halt dann doch noch aufzufliegen und in Sarg zu landen. Immer wieder riss sie dieser Gedanke hin und her.

      Einerseits war die Armee nach dem Tod ihrer Eltern zu ihrer neuen Familie geworden. Richard Torns sogar zu einem Vaterersatz, lange bevor er Admiral wurde. Das Terra Sonnensystem stand für die Werte, für die sie sich einsetzte. Die Regenten hatte sie bestaunt.

      Andererseits hatte sie vor ein paar Jahren durch Zufall Aron und Ilrimi kennengelernt. Und nach Ilrimis Recherchen über sie und ihre Familie hatte sich ihr komplettes Leben auf den Kopf gestellt. Das Terra Sonnensystem war verantwortlich für den Tod ihrer Eltern, die Menschen, die ihre neue Familie geworden waren, hatten ihre eigentliche Familie ausgelöscht! Sie getäuscht und missbraucht, als ob sie ein Stück lebloses Material wäre. Und so erging es noch vielen anderen, wie sie unterdessen erfahren hatte.

      Simone setzte sich weiterhin für ihre Sache ein, nur dass die nicht immer auch im Sinne der Armee waren. Diese Sache mit dem Krieg hier, fühlte sich nicht gut an. Es tat ihr leid, gegen ihre Freunde zu arbeiten. Das wollte sie nicht mehr. Aber sie könnte ihnen ebenso helfen, wenn sie ihnen diese Informationen zukommen lassen könnte. Es war zum Verzweifeln und sie freute sich riesig auf das Essen mit Greg nachher. Immerhin eine wirklich gute, gute Sache an diesem Tag.

      „Meinetwegen bleiben Sie ruhig. Bitte.“ antwortete Bachschaum auf Simones Frage. „Wenn es nach mir ginge, würde ihr mir ohnehin auf der Stelle Ihre weiteren Dienste für mich sichern. Aber das ist Richards Privileg und neuerdings auch Djoraks, wie ich höre.“ hielt Bachschaum fest und sah dabei Torns an, während Djorak stolz nickte und sich Simone ärgerte, wieso Djorak das diesem Bachschaum sofort hatte auf die Nase binden müssen?

      „Das ist korrekt. Und falls es Sie tröstet: Als Angehörige der Armee ist es mir so oder so nicht erlaubt für die politische Ebene ausserhalb der Armee zu arbeiten. Interessenkonflikt und Spionage, wie Sie bestimmt wissen. Dafür haben Sie ihre Graumänner, also Leute in den grauen Anzügen. Geht also nicht persönlich gegen Sie, Herr Bachschaum.“ erklärte Simone und Bachschaum strahlte übers ganze Gesicht, was irritieren war. Der Mann im grauen Anzug zeigte keine Reaktion, während Torns einen ziemlich ernsten Blick in Simones Richtung warf. Ihr Tonfall und ihre Wortwahl waren grenzwertig gewesen.

      „Graumänner!“ Bachschaum strahlte wie ein kleines Kind in Richtung des Mannes mit Anzug „Hast du das gehört? Mein neues Lieblingswort!“ und der Mann im Anzug glühte Bachschaum böse an, während Bachschaum wiederholte „Graumänner, stark.“

      „Natürlich hat sie Recht, aber wenn du es für sinnvoll erachtest, setzte ich Lieutenant Gelbjellow gerne weiter nach Absprache für dich ein.“ unterbreitete Torns sein Angebot und zu Simone „Ich denke, du wirst so oder so eine neue Aufgabe hier erhalten, also bleib.“ Simone nickte.

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