Steintränen. Manja Gautschi

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Steintränen - Manja Gautschi Steintränen

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ab. Die Situation ist zu ernst, als dass wir uns solche Sprüche leisten könnten. Wir sind im Krieg und ich werde tun, was ich kann, um mein Zuhause und seine Leute zu beschützen.“

      „Tut mir leid. Bitte entschuldige. Du hast natürlich recht.“ räumte Sora sofort ein. Macto nickte, lächelte aber auch.

      „Also“ fasste Joret zusammen „Rotsand postiert Leute an den Grenzen zum Niemandsland. Wir führen aber keine Angriffe, was ich heute noch mit den Stadtherren offiziell besprechen werde. Rupes bewegt sich vorerst noch nicht, wenn wir Hilfe bräuchten, kämen wir gerne auf euer Angebot zu sprechen. Boris kommt in ca. 3 Wochen zurück. Dann setze ich eine Versammlung der Grossregionen-Vertretern auf dann an, damit er dabei sein kann. Teilt ihm das mit. Es ist wichtig, dass sich Rupes endlich am politischen Leben Steinweltens beteiligt. Ich begrüsse das, wirklich. Wir müssen zusammenhalten, nur so haben wir eine Chance.“

      Macto verdrehte etwas die Augen, er hielt Politik und Diplomatie grundsätzlich für Zeitverschwendung und dieses ständige Gelabber darüber von Seiten Rotsands nervte ihn, wie viele in Rupes. Sora boxte ihn dafür in die Seite.

      „Ich werde euch sämtliche Informationen zukommen lassen, die wir aus dem Funkverkehr erhalten. Behandelt das unbedingt geheim und inoffiziell, sonst fliegt uns das um die Ohren.“ „Einverstanden“ bestätigte Sora, Macto nickte mit dem Kopf.

      „Ihr kümmert euch um das Verlorene Tal. Wir müssen wissen, ob sich die Terra Sonnensystem Armee dort aufbaut oder nicht. Ist mir gleich, wie ihr es anstellt.“ Joret wartete eine Reaktion ab.

      „Wir überlegen uns etwas.“ vertröstete Macto. „Joret?“ wollte Sora noch wissen „Wie kriegst du das nur alles unter ‚einen Hut’? Du bist auch bloss ein Mensch. Kannst nicht alles alleine erledigen.“ und Joret fühlte sich zärtlich umarmt. Dass Sora ihn das fragte, sich tatsächlich Gedanken über ihn machte. In der aufgewühlten Situation erwischte ihn diese Frage voll. Er stutzte. Nicht, weil er keine Antwort hatte. Nein, weil es jemanden kümmerte. Er war der Hauptmann, seine Leute verliessen sich auf ihn, er war quasi der Beschützer von allen hier. Barra war vielleicht noch am ehesten diejenige, welche zusammen mit ihm die aktuellen Probleme trug. Aber sich um seine Person selbst... nein, hatte noch keiner gefragt.

      „Joret?“ fragte Sora nach „Noch da?“ „Ja, ja. Natürlich. Also“ antwortete Joret endlich „Tom hat die Leitung der Stadtwachen übernommen, damit ich mich hierum kümmern kann. Danke der Nachfrage.“ „Aha, gut.“ bestätigte Sora das Gehörte.

      „Dann war’s das. Wir hören voneinander.“ „Ja, wir bleiben in Kontakt.“ „Auf jeden Fall.“ Das Gespräch endete.

      Joret sass alleine in seinem Büro. Sah sich um. Durch das Gespräch war er ruhiger geworden. Die Hektik hatte sich etwas legen können. Er fühlte sich nicht mehr ganz so alleine. Denn im Vergleich zum letzten Krieg, den er auf Aquawald miterleben musste, hatte er hier keine ausgebildeten ‚Waffen’ wie einen Zylin Sa an seiner Seite. Menschen, die zu töten gelernt hatten, es taten, es tun konnten. Er hatte keine Vorgesetzten, die die grossen Pläne schmiedeten und ihm Befehle gaben. Nein, diesmal war er alleine. Die Menschen hier waren friedlich. Klar hatte er ausgebildete Wachen, die kämpfen konnten. Aber das war bei Weitem nicht dasselbe. Zum Ersten Mal konnte er Koron und Boris nachfühlen, wie es gewesen sein musste, als das Terra Sonnensystem sich entschlossen hatte, Aquawald zu übernehmen. Es war kein gutes Gefühl, überhaupt nicht.

      12 - Freundschaften - Djorak & Greg

      Stolz auf sich selbst beobachtete Greg Becker wie Peter Bachschaum zusammen mit Admiral Torns ins Büro liefen. Stolz, weil dieser Bachschaum dick war, unförmig. So wie er einmal. Aber er, Greg Becker, hatte sich richtig entschieden und Djorak seine Loyalität zugesagt um einen Platz in dessen neuem Team zu erhalten. Dank Jeffs Neugier war er in dieses Labor gesperrt worden. Als Versuchsperson gegen seinen Willen benutzt worden. Anfangs war es keine angenehme Zeit gewesen. Um sein Leben gefürchtet, hatte er. All diese medizinischen Untersuchungen und Versuche. Das tägliche Training im Fitnessraum unter Anleitung und Beobachtung dieser sadistischen Wachmännern, die ihn bis zum Umfallen trainieren liessen.

      Und als er Jeffs Zustand gesehen hatte, wie es seinem Freund immer dreckiger ging. Nein, das war Horror gewesen. Eingesperrt in diese kleine fensterlose Zelle. Menschenunwürdig. Er hatte keine Privatsphäre, war wertlos gewesen. War nur noch ‚Versuchsmaterial’ gewesen. Zeitweilen hatte er sich gewünscht zu sterben. Das zu beenden, denn er würde eh nie wieder da rauskommen. Brrr.... diese Gedanken liessen ihn immer wieder erschaudern. Manchmal hatte er Alpträume.

      Aber eines Morgens war er aufgewacht und hatte festgestellt, dass er trotz allem auf einmal seinen Wunschkörper erhalten hatte. Was auch immer die ihm da gespritzt hatten. Zusammen mit dem Training und dem elenden Hunger wurde er binnen einiger weniger Monaten zum ‚Supersoldaten’. Richtig cool. Er fühlte sich plötzlich grandios.

      Und als ihn dieser grinsende Commander, oder was auch immer, auch noch gefragt hatte, ob er in eines seiner Teams wolle... war Gregs Traum in Erfüllung gegangen. Endlich ein ‚Supersoldat’ im coolen, aufregenden Ausseneinsatz. Er war so stolz und dieser Bachschaum so dick. Greg lächelte. ‚Pfeiffe‘ dachte er.

      Dass er für den Rest seines Lebens nun von diesen Serumsinjektionen abhängig war, war der einzige, kleine Makel. Diese monatlichen Spritzen taten denn auch jedes Mal aufs Neue höllisch weh. Für mindestens 3 Tage fühlte er sich danach wie ein 100-jähriger alter Mann, der sich vor Muskel- und Gelenkschmerzen kaum bewegen kann. Aber was sind schon 3 Tage im Monat? Frauen haben das von Geburt an. Also was soll’s.

      Schlimmer als die Injektionen selbst war es nämlich die Injektion zu spät zu setzen. Ein paar Tage genügten und er drohte zu ersticken. Die Lungen brannten, fühlten sich an, als ob sie gleich in Flammen aufgehen und ein Loch in seine Brust brennen würden. Mehr als einmal hatten sie das im Labor getestet. Das ein oder andere Mal war er bestimmt fast daran gestorben. Er verstand Jeff nicht, dass er nicht auch ‚Ja’ gesagt hatte. Ist im Labor geblieben, der Trottel! Ein klein Wenig war Greg deswegen enttäuscht. Sein Freund hatte ihn allein gelassen. Irgendwie.

      ‚Naja’ Greg schüttelte den Gedanken weg. Sah hinunter auf seine neue Uniform. Mann! sah er gut aus. Fühlte sich super.

      „Was grinst du da so dumm herum?! Beweg gefälligst deinen Hintern.“ unterbrach eine kantige Frauenstimme Gregs Gedanken. 'Jah!' dachte Greg, grinste weiter 'Genau das liebte er. Derbe Umgangsweise, Geschrei und Sprüche. So cool!

      "Mensch Klara. Musst du so schreien? Wir sind doch nicht auf dem Feld. Es geht auch leiser." hörte Greg eine weitere, deutlich freundlichere Frauenstimme. Sein Gehör hatte sich durch dieses Serum ebenfalls verbessert. Einfach stark!

      Aber diese Stimme kam ihm bekannt vor? Nun drehte er sich doch um und beschloss nicht weiter herumzustehen. Seine Arbeit zu erledigen.

      Einen Stapel Akten unter dem Arm. Die Haare streng zu einem Knopf zusammengebunden, frische Uniform. Die Frau blieb mit offenem Mund vor Greg stehen. Greg grinste stolz.

      "Greg!" staunte Simone. "Hab ich richtig gehört. Simone!" gab Greg zurück.

      Simone legte die Unterlagen auf den Boden und fiel Greg um den Hals. "Bin ich froh dich zu sehen!" sagte sie. Drückte Greg so fest sie konnte und Greg sie. "Tut das gut!"

      Danach stellte sie sich vor ihn hin. Betrachtete ihn. "Wahnsinn!

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