108 ...Antwort von X. Urs Wendel
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„Verstehe ich nicht?“
„Nicht so wichtig Kleiner Bär.
Ich war ziemlich aufgeregt, was er heute vor hatte.
„Entspanne dich“, beruhigte er mich.
Er kam zu mir herüber. Kurz darauf sah ich mich in seiner Erinnerung.
Ursus kommt ins Wohnzimmer: „Die Pferde sind gesattelt.“
„Hast du alles was du brauchst Max?“ will seine Mutter wissen.
Max nickt freudig und ist sehr gespannt auf den heutigen Abend.
Die Bärenfamilie macht sich auf den Weg zum Gebirgssee. Die Dämmerung geht allmählich in Dunkelheit über.
„Wir sind schon zwei Stunden unterwegs“, bemerkt Max. „Ich sehe kaum noch.“
„Schwarzer Wind kennt den Weg im Schlaf“, beruhigt ihn Vater.
Nach geraumer Zeit.
„Seht, die vielen Fackeln“, schwärmt Ursel.
„Wenn wir aus der Lichtung auf die große Wiese kommen können auch wir unsere Fackeln anzünden“, klärt Vater Max auf.
Auf der Festwiese ist ein Lichtermeer zu sehen, welches sich im stillen Gebirgssee spiegelt.
„Wieviel Lichter sind das?“
Vater: „Ungefähr zehntausend Besucher wurden angekündigt. Jeder trägt eine leuchtende Fackel bei sich, wie ein kleines Licht im Dunkel.“
Max Augen sind weit geöffnet und er ist von der Szenerie sehr beeindruckt.
Nach einiger Zeit befindet er sich mitten im Lichtermeer. Jeder scheint die tolle Stimmung zu genießen.
Drei Bären schreiten von der Königstribüne ausgehend direkt in die Menge der vielen Besucher. Einer von ihnen geht mittig voran. Max erkennt, daß diesen Bär ein seltsamer langer Hut schmückt, der golden im Lichterschein glänzt. In der rechten Tatze hält er einen langen Stab. Die beiden Begleiter tragen Fackeln. Das Lichtermeer bewegt sich auseinander, so daß die drei eine Holzkonstruktion erreichen.
Max sitzt auf den Schultern seines Vaters und kann die Szene gut beobachten, während sie selbst etwas zurückweichen, um den Dreien Durchgang zu gewährleisten.
Auf einem kleinen Hügel bleiben die drei Männer vor dem eigenartigen Holzstamm mit zwei nach außen ragenden Armen stehen.
Niemand spricht in diesen Augenblicken ein einziges Wort.
Die Atmosphäre wirkt festlich und zugleich ehrwürdig.
Der Bär mit dem kegelförmigen Goldhut trägt ein langes blaues Gewand mit Goldschmuck.
Er positioniert seine Stabspitze zur obersten Schale der Holzsäule und spricht ein Wort kräftig aus: „Liebe!“
Seine Stimme wirkt konzentriert, aber harmonisch im Klang. Sie erfüllt den ganzen Platz und verhallt in den Bergen als Echo. Der hohe Mittelteil der Säule entflammt sich. Das muss ein Zauberbär sein denkt sich Max. Die Schale ist fast so breit wie sein Schreibpult zu Hause und wird auf einer Höhe von ungefähr drei Metern getragen. Schräg nach rechts und links ragen Holzbalken heraus, die jeweils eine weitere Schale tragen. Der eigenartige Bär spricht mit kräftiger Stimme: „Licht“!
Dabei zeigt sein Stab zum rechten Arm der Säule.
Das zweite Feuer entzündet sich.
Während seine Stimme verhallt, hält er am linken Säulenarm den Stab an und seine Stimme ertönt noch einmal: „Leben!“
Dabei entzündet er die dritte Flamme.
Das Trio wendet sich den Festtagsbesuchern zu: „Wir dienen euch und wollen einander helfen!“
Eine respektvolle Stille ist spürbar.
Der König und seine Gemahlin sehen die Priester auf sich zukommen. Die zwei Begleiter, des für Max seltsam erscheinenden Bären, nehmen den goldenen Hut und den Stab entgegen. Der Zauberer nimmt beim König auf der Tribüne Platz. Etwas unterhalb des Königspaares stehen sechs Bären, die mit einer Melodie ihrer Hörner die Stille der Nacht durchbrechen.
Der König, seine Gemahlin und der Zauberer erheben sich beim Klang der Melodie.
Nach einigen Augenblicken spricht der König zum Volk: „Liebe Bürgerinnen und Bürger, liebe Kinder. Ich bin erfreut, daß ihr zum dreijährig stattfindenden Junifest erscheint. Unser Zusammenhalt ist stark. Bei euch allen bin ich mir ganz Sicher, daß es auch künftig so bleibt. Meiner Frau und Königin möchte ich die diesjährige Eröffnung unseres Junifestes übertragen.“
Die Königin ist sichtlich geschmeichelt und freut sich darüber.
Das Volk jubelt ihr begeistert zu und applaudiert heftig.
Königin Lisa: „Liebe Mitbürger. Eueren Einsatz und eueren Fleiß ist es zu verdanken, daß wir unsere Ziele zum Wohl unseres Landes umsetzen konnten. Besonderen Dank richte ich an alle, die unseren Festplatz so schön gestalteten und ausschmückten.“
Erneut flammt Applaus auf.
Liebe Festtagsteilnehmerinnen und liebe Festtagsteilnehmer. Es ist mir eine ganz besondere Ehre unser Junifest für eröffnet zu erklären!“
Die Hörner ertönen in einstimmenden Klang auf das folgende Feuerwerk.
Alle Festtagsbesucher löschen jetzt ihre Fackeln in den dafür bereitgestellten Wassertrögen.
Das Wasser zischt und beginnt zu dampfen. Rauch macht sich überall breit.
Plötzlich nimmt Max einen krachenden Schlag war, so das er etwas zusammenzuckt. Im nächsten Moment heulen pfeifende Töne auf. Die ersten Raketen schießen in den schwarzen Nachthimmel und verbreiten bunt leuchtenden Sternenregen.
Max ist über das Feuerwerk erstaunt und beobachtet fasziniert den goldenen Sternenregen, der in den See niederzugehen scheint. Blau und silbern explodieren die nächsten Raketen, gefolgt von allen erdenklichen Farben. Böller und Knallfrösche runden das prächtige Spektakel ab. Besonders lustig findet Max die an Gestellen befestigten Scheiben. Beim Drehen sprühen sie viele Funken und geben ein schrilles Pfeifen von sich.
Nach einiger Zeit endet das Feuerwerk mit einem dumpf klingenden, doch gut zu hörenden Schlag, welcher sich im Echo der Berge verliert.
Die Verpflegungsstände bieten noch allerlei Knabbereien an.
Max und Yvo kaufen sich auch etwas leckeres.
Das Junifest sollte ein freudiges Ereignis sein und die Stärke und Geschicklichkeit der Bären demonstrieren. Vor allem war es für den Zusammenhalt des ganzen Landes wichtig, weil das Volk gemeinsam schon immer am stärksten war.
Max und Yvo setzen sich auf eine freie Sitzbank und genießen ihre Mahlzeit.
„Um