Bauen plus Wohnen. Erwin Hollecker

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Bauen plus Wohnen - Erwin Hollecker

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sich die Handwerker eines Ortes oder einer Gemeinde zusammen und organisieren eine Ausstellung aller Gewerke rund um den Hausbau. Oder es findet ein Tag der offenen Tür statt. Hier hat dann jeder Interessierte die Möglichkeit, den Handwerksbetrieben in der Werkstatt auf die Finger zu sehen. Wer weiß schon, wie Fenster hergestellt werden?

      Für viele planerische Berufsgruppen wie Bauträger, Statiker und Architekten sind solche Messen und Ausstellungen gerade zu Pflicht.

      Da die behördlichen Anforderungen und Auflagen beim Bau von Häusern und Gewerbeimmobilien immer größer werden, kann der Bauausführende gar nicht alle neuen Produkte kennen. Aber er kann sich bei den Fachleuten der einzelnen Gewerke informieren. Dies hilft, Ressourcen zu schonen und letztlich auch den Geldbeutel.

      Natürlich ist ein innovatives Produkt in der Einführung auf dem Markt erst einmal relativ teuer. Schließlich müssen Entwicklungskosten, Patente und Werbung erst einmal wieder erwirtschaftet werden. Doch mit fortschreitendem Einsatz der Neuerung sinken auch die Einkaufspreise. Diese sinkenden Preise gibt der Handwerker, da auch dieser unter Konkurrenzdruck lebt, gerne an den Kunden weiter. Ausstellungen und Messen von Handwerkern helfen allen. Den Handwerkern der einzelnen Gewerke, dass Sie konkurrenzfähig bleiben, den Planern, dass sie auf dem neuesten Stand bleiben und auch dem Hausbauer und Besitzer, der neue Technik zu vernünftigen Preisen einsetzen kann.

      Der Tiefbau oder das Fundament des Hauses

      Der Tiefbau bezeichnet den Bereich im Rahmen der Errichtung eines Gebäudes bis zur Kellerdecke. Dazu gehört die Planierung des Grundstückes, der Aushub der Baugrube sowie die Errichtung des Kellergeschosses.

      Je nach Lage des Baugrundstückes können schon bei der Vorbereitung zum Bau einige Sonderarbeiten entstehen. Befindet sich das Haus an einer Hanglage, könnten zusätzliche Maßnahmen zur Absicherung gegen das Abrutschen des Hanges getroffen werden wie zum Beispiel eine Stützmauer. In Bereichen mit einem hohen Grundwasserspiegel wie etwa in Berlin benötigt die Baugrube zusätzlich Wasserpumpen zur Trockenlegung sowie je nach Größe des Gebäudes zusätzliche Stützpfeiler unter dem eigentlichen Fundament.

      Im Gegenteil dazu könnte es bei einem Grundstück im Schwarzwald notwendig werden, einen Granitfelsen zu sprengen.

      Nachdem das Grundstück mit der Planierraupe eingeebnet ist, kann der Bauleiter die eigentliche Baugrube ausmessen und dem Baggerführer die entsprechenden Anweisungen zum Aushub erteilen. Nach der Fertigstellung der Baugrube beginnen die Arbeiten am Fundament. Die Fundamentplatte wird mit Grobbeton ausgeführt, das bedeutet die Betonmischung beinhaltet gröberen Kies als normaler Beton. Auch der Anschluss an das öffentliche Abwassernetz wird in dieser Phase realisiert. Auf die Fundamentplatte kommt nun zunächst eine wasserabweisende Isolationssicht aus Teerpappe oder Kunststofffolie. Dies ist notwendig, um von unten eindringendes Wasser fernzuhalten. Nun folgt der Estrich. Diese mit feinerem Beton ausgeführte Schicht kann je nach späterer Belastung auch Armierungseisen enthalten. Darauf folgt die Einschalung für die tragenden Mauern des Kellergeschosses. Diese Mauern aus Vollbeton und Armierungseisen sind die spätere Basis für das Gebäude. Auch die Kellertreppe, wenn es kein vorgefertigtes Element ist, wird nun eingeschalt. Bereits jetzt wird bei der Einschalung darauf geachtet, entsprechende Durchgänge und Aussparungen in die Schalungen mit einzuarbeiten, um später die Hauszugänge für Strom und Wasser möglich zu machen. Dazu kommen noch Aussparungen für Kellerfenster und Türen. Nach der Aushärtung der tragenden Betonmauern beginnt die Einschalung der Kellerdecke. Da die Kellerdecke zusammen mit den Kellermauern eine tragende Einheit für das Haus darstellt, wird auch die Kellerdecke in der Regel armiert. Auch hier werden in die Schalung bereits Leerrohre und Leitungen für Strom, Wasser und Heizung mit eingearbeitet. Je nach Ausführung wird die Heizungsanlage vor der Einschalung der Kellerdecke in das Kellergeschoss eingebracht.

      Nach der Ausschalung der Kellerdecke ist der eigentliche Tiefbau fertiggestellt. Weitere arbeiten finden nun an der Außenseite des Tiefbaus statt. Da diese Bereiche später von Erde bedeckt sind, wird hier eine spezielle, Wasser- und Kälte abweisende Isolation benötigt. Zudem werden die Lichtschächte für die Kellerfenster gesetzt. Eventuell erfolgt auch die Installation einer Drainage, um Wasser vom Keller abzuleiten.

      Der Rohbau

      Der Bereich Hochbau innerhalb des umfassenden Begriffs Bauerstellung bezeichnet alle Gewerke oberhalb Kellerdecke.

      Dieser Übergang von Tiefbau zu Hochbau ist allerdings fließend und nicht exakt ausgerichtet, denn einige dem Hochbau zugerechnete Gewerke müssen auch im Bereich des Tiefbaus tätig werden.

      Die Gewerke im Rohbau

      In der Rohbauphase werden die Mauern errichtet, eventuell tragende Wände betoniert und auch Treppen eingeschalt. Diese Aufgaben sind dem Maurerhandwerk zugeordnet.

      Planerisch und vorbereitend arbeiten das Elektrohandwerk und Sanitärinstallateure in dieser Phase an der Einbringung von Leerrohren und Anschlussleitungen für die spätere Elektro- sowie Wasser- und Heizungsinstallation.

      Sind die Maurerarbeiten soweit fortgeschritten, dass der Dachstuhl gesetzt werden kann, beginnt das Zimmermannshandwerk seine Tätigkeit auf dem Rohbau.

      Mit dem Setzen und Befestigen des letzten Balkens als Basis für das kommende Dach ist auch die Zeit für das Richtfest gekommen. Der Bau im eigentlichen Sinne ist nun aufgerichtet.

      Auf den Zimmermann folgt der Dachdecker, um den Bereich Dach des Hochbaus nach außen hin abzuschließen. Dazu kommt noch die eventuelle Einpassung eines Dachfensters durch den Schreiner, die Installation der Dachrinnen durch den Sanitärfachmann und die Anbringung der Blitzschutzanlage durch den Elektriker.

      Im und am Haus sind weiterhin die Maurer mit Verputz- und Isolationsarbeiten beschäftigt, gleichzeitig arbeitet der Schreiner am Einbau der Türen und Fenster und der Fliesenleger beginnt, die Badezimmer zu verfliesen. Auch die Elektriker und Sanitärfachleute können ihre Arbeiten nun abschließen und dem Bodenleger das Feld überlassen. Dieser arbeitet Hand in Hand mit dem Maler und Tapezierer.

      Im Hochbaubereich arbeiten die Gewerke der Maurer, Zimmermänner, Elektriker, Gas-Wasser-Installateure, Fliesenleger, Bodenleger, Schreiner sowie das Gewerk der Maler bis zur Fertigstellung des Gebäudes und der Übergabe an den Eigentümer.

      Aufgrund der inzwischen auf dem Markt befindlichen Bauprodukte mit teilweise überlappenden Funktionen greifen viele Gewerke ineinander und es bestehen auch einige Dienstleistungen und Tätigkeiten, die nicht unbedingt der Handwerksordnung unterliegen. Doch sind auch diese Aufgaben einem der oben genannten Gewerke zuzuordnen.

      Der Innenausbau

      Der Ausbau eines Eigenheimes kann sowohl den Innenausbau nach erfolgter Rohbaustellung betreffen als auch den nachträglichen Umbau oder die Erweiterung des Hauses oder eines Teiles davon.

      Im Grunde sind dabei aber die Gewerke die gleichen .

      Der Innenausbau eines Eigenheimes kann sehr individuell gestaltet sein. Da in der heutigen Zeit sehr viel Wert auf Flexibilität gelegt wird, entscheidet sich so mancher Hausbesitzer für die Errichtung von Trockenbauwänden zur Unterteilung der vorhandenen Wohnflächen.

      Eine spätere Änderung des Grundrisses ist durch Trockenbauwände wesentlich einfacher umzusetzen als mit einer Ziegelmauer.

      Doch in der Regel wird bei einem Innenausbau meist zuerst Wert auf die Funktion der sanitären Einrichtungen

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