Projekt Unternehmenserfolg. Hubert Romer
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Ich habe im Rahmen der Arbeiten für dieses Buch einige Interviews und Gespräche mit erfolgreichen Unternehmern geführt. Viele von ihnen nannten bei der Frage nach dem Grund ihres Erfolges „wir haben einfach immer wieder verdammtes Glück gehabt.“
Nennen Sie es also Glück, Offenheit, Wachsamkeit oder Auf-der-Lauer-Liegen: das Ziel ist am Ende dasselbe. Die Dinge entdecken, die andere noch nicht wahrgenommen und für sich genutzt haben.
Nutze die Chance, die sich aus dem Widerstand heraus ergibt
„Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, lässt sich mit etwas Geschick eine Brücke bauen.“ (frei nach J.W.v. Goethe)
Wenn Sie von einem Vorhaben und einem Konzept wirklich vollkommen überzeugt sind. Wenn Sie der Ansicht sind, auf dem richtigen Weg zu sein – dann sollten Sie sich von keinem Widerstand und von keiner Behinderung ablenken lassen.
Bedenkenträger gibt es immer und viele.
Gegner eines solchen Vorhabens haben immerzu eigene Motive.
Nehmen Sie diese Wiederstände und nutzen Sie diese Dynamik.
Machen Sie es wie im Kampfsport Aikido: Lenken Sie die Energie Ihrer Gegner so um, dass diese positiv für Sie wirkt.
Das ist einfach zu managen. Nehmen Sie die Argumente und Widerstände, analysieren Sie deren Inhalte und Bezüge zu Ihrem Vorhaben. Ermitteln Sie deren Hintergründe und Motivationen – und schon haben Sie eine Fülle von Verbesserungsmöglichkeiten und finden neue Akzente für sich.
Somit können wir nur dankbar sein, wenn es diese Steine gibt, die einem in den Weg gelegt werden. Vorausgesetzt, man ist ein guter Architekt und kann kreativ gestalten.
Kentergefahr „Schwächen zu viel Raum geben“
Nutzen Sie vermeintliche Schwächen als Stärke!
Vermeintliche inhaltliche Schwächen sind beste Unternehmenskonzepte und ein Alleinstellungsmerkmal!
Schon eine verrückte Aussage oder? Schwächen muss man doch aus dem Weg räumen und nicht zum Unternehmenskonzept machen. So zumindest die gängige Meinung.
Doch an was machen sich denn Schwächen fest? Wie werden sie bewertet? Zumeist doch an den bisherigen, gängigen Normen.
Es ist also alles relativ! Prüfen Sie einmal, woran sich diese so genannten Normen orientieren? Wer hat sie wann gemacht und warum?
Was aber, wenn ihre vermeintliche Schwäche die Tür zu anderen Möglichkeiten und Ideen aufstößt? Ihr scheinbarer inhaltlicher Mangel kann doch gerade neue Akzente hinzufügen, die bisher gar nicht im Blick standen!
Was ist denn Ihre vermeintliche Schwäche? Natürlich bezogen auf Inhalt und Konzept.
Ein wunderbares Beispiel ist das Silicon Valley mit all seinen Weltleitfirmen. In diesem Schmelztiegel existieren Kleinstfirmen und Existenzgründer gleich neben den Unternehmensriesen Apple, Google oder Facebook. Suchen Sie mal gegenüber diesen großen Playern gute und qualifizierte Mitarbeiter für Ihr kleines Unternehmen! Die Großen saugen doch alles ab, zahlen horrende Gehälter!
Die vermeintliche Schwäche des Kleinen wird hier aber zum großen Vorteil! Klein bedeutet zwar zunächst einen Nachteil, aber auch Beweglichkeit und Dynamik! Diese Unternehmen besitzen den Reiz des Aufbruchs und Neubeginns! Damit punkten sie tatsächlich und gewinnen Hightechpioniere und Koryphäen für ihre Unternehmen. Diese suchen wieder das „Prickeln“ früherer Zeiten und die Bewegungsfreiheit.
Mein Lieblingsspruch aus der Kreativ- und Künstlermaterialbranche ist: „Sind wir doch mal ehrlich: Eigentlich haben wir Produkte, die niemand braucht.“ Immer wieder zu hören.
Damit soll erklärt werden, warum die Branche ständig ihre zyklischen Umsatzprobleme hat. Die Menschen geben in der Krise eher Geld für Essen aus. So die Ansicht.
Ich finde diese vermeintliche Schwäche wunderbar! Denn mit dieser Feststellung werden die Kreativ- und Bastelprodukte dem Zwang des Alltags entrissen. Sie symbolisieren mir, dass ich mir beim Kreativsein und kreativen Gestalten etwas nicht Alltägliches gönne. Ich bekomme vermittelt, dass ich mir damit etwas Gutes tue, abseits des Alltages, der ohnehin gerade trist ist – sofern die Marketingfachleute den Impuls richtig aufgreifen.
Tatsächlich gönnen sich die Menschen in schwierigen Zeiten solch einen kleinen Luxus, weil er finanzierbar ist und weil man sich damit für eine gewisse Zeit in eine entspannte Welt flüchten kann.
Also, diese vermeintliche Schwäche wäre somit überführt! Sie ist ein Alleinstellungsmerkmal!
Welche unternehmerische „Schwäche“ und somit Chance haben Sie denn? Was sagt man so? Was sagt Ihr Umfeld?
Wie kann diese vermeintliche Schwäche in Umsatz und in ein Unternehmenskonzept umgewandelt werden?
Gehen Sie wirklich einmal in sich und prüfen Sie diese Frage. Es lohnt sich.
Kentergefahr „die eierlegende Wollmilchsau“
„Räder und mehr“, „Arts & mehr“, „Die Welt und mehr“ – klingt das nicht unglaublich grauselig? Man könnte ebenso gut schreiben: „Ich weiß gar nicht richtig, was ich anbiete. Von diesem etwas und von jenem etwas. Eigentlich alles Mögliche.“
Ich würde mir wünschen, dass es für solch schreckliche Unternehmens-Untertitel, die sich in Deutschland unzählige Male finden, Schmerzensgeld geben sollte! Entweder weiß ich, was ich meinen Kunden anbieten kann und sage das auch konkret oder ich lasse es ganz bleiben. Die Kunden wollen keine eierlegende Wollmilchsau! Sie wollen genau die Leistung in bester Weise geliefert bekommen, die sie in diesem Augenblick benötigen! Dabei suchen sie im Branchenbuch oder Internet bestimmt nicht nach „…und mehr“.
Sie suchen beispielsweise nach Rädern – und zwar nach den besten, mit dem optimalen Preis-Leistungsverhältnis und Service. Sie suchen Vertrauen.
Was bitte schön könnte denn dieses „…und mehr“ sonst noch bedeuten? Erhalte ich zur eingekauften Leistung eventuell noch eine Rückenmassage? Kann ich zum Bild auch gleich den Klempner mit bestellen? Das ist wohl kaum im Sinne des Erfinders.
Je konkreter ich dabei meine Leistungen beschreiben, beziehungsweise. mit klaren Schlagworten überschreiben kann, desto besser. Trauen Sie sich, sich selbst festzulegen! Denn Ihre Kunden wollen Sie erfassen! Sie wollen Sie verstehen können. Ihre Dienstleistung, beziehungsweise Ihr Produkt müssen klar erkennbar sein. Kommunizieren Sie dies auch bitte mit Ihrem Unternehmensnamen und mit allen weiteren Unterlagen. Formulieren Sie das auch in Ihrem Unternehmenszweck.
Viele junge Unternehmen starten mit einem guten Unternehmensziel, glauben dann aber, in der Diversifizierung nach dem Motto „immer mehr, immer breiter“ ihr Wachstum und Heil zu finden. Eine große Gefahr besteht aber gerade in der Verwässerung.
Denn das macht Sie austauschbar und beliebig. Sie verlieren Kraft und Energie. Nichts mehr wird dann mit der notwendigen Sorgfalt durchgeführt. Nichts erhält mehr