Geh heraus, mein Volk!. Daniel Seidenberg
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Als die USA Anfang des 20. Jahrhunderts das Engagement der Briten in Nahost ablösten, wiederholte sich dasselbe: Genau in dieser Zeit, als sie IsraEl unterstützten, stiegen sie zur Supermacht Nr.1 empor. Seit sie aber immer stärker auf die ‹berechtigten Interessen› der Araber Rücksicht nehmen und für eine Aufteilung von ‹Erez IsraEl› eintreten, sind ihre Tage sowohl in wirtschaftlicher als auch in politischer und militärischer Hinsicht gezählt. Das einstmals reiche Amerika ist zum grössten Schuldner der Welt geworden und ist im Irak und in Afganistan in blutige Kriege verstrickt, die täglich viele Menschenleben und immense Summen kosten, das Ansehen Amerikas massiv beschädigen und erst noch nicht zu gewinnen sind. Auch moralisch zerfällt das führende christliche Land der Welt in erschreckendem Tempo. Amerikas Pornoindustrie ist weltweit die grösste, und nichts ist ihr heilig.
Deutschland war Anfang des 20. Jahrhunderts das kulturelle und intellektuelle Zentrum Europas mit weltweitem Rang. Die Juden konnten sich entfalten und leisteten einen grossen Beitrag in Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur. Dann kam Hitler und mit ihm die schlimmste Verfolgung des jüdischen Volkes seit Menschengedenken, die in der Shoa (Holocaust) mit sechs Millionen zu Tode gefolterten oder ermordeten Juden ihren schrecklichen Höhepunkt fand. Wenige Jahre später versank Deutschland in Schutt und Asche. Es wurde für Jahrzehnte geteilt und hat nie mehr zu seiner einstigen Bedeutung zurückgefunden. Auch die übrigen Länder Europas, welche dem unbeschreiblichen Leid der Juden während des ganzen Krieges tatenlos zusahen, zahlten einen hohen Preis.
Die Araber haben Jahrzehnte der Entwicklung verpasst, weil sie ihre Energie stattdessen lieber in eine sinnlose Feindschaft gegen IsraEl investierten. Trotz ihres immensen Ölreichtums, der ihnen ständig Unsummen in die Kassen spült, blieb ihre Wirtschaftsleistung völlig unbedeutend, lebt ein Grossteil ihrer Bürger als rückständige Analphabeten in tiefer Armut und in den meisten ihrer Länder werden die Frauen, also die Hälfte der Bevölkerung, massiv unterdrückt und haben kaum Rechte. Für die Palästinenser gilt all dies noch im Besonderen. Trotz eines permanenten Zustroms von Milliarden an Hilfsgeldern aus aller Welt kommen sie nicht vom Fleck. Denn seit der Gründung IsraEls haben sie die Vernichtung des Judenstaates zu ihrem wichtigsten Ziel gemacht, dem sie sogar ihre eigenen Frauen und Kinder opfern, welche sie mit Sprengstoff beladen als Selbstmordterroristen losschicken, um so viele Juden wie möglich zu töten.
Nicht zuletzt sei noch der rapide Niedergang der christlichen Grosskirchen erwähnt. Der Weltkirchenrat und der Ökumenische Rat der Kirchen werden nicht müde, IsraEl als Hindernis für den Weltfrieden anzuprangern und zu Boykotten gegen den Judenstaat aufzurufen. Viele der angeschlossenen Kirchen befolgen dies, gleichzeitig schrumpfen aber ihre Mitgliederzahlen unaufhaltsam. Rom hat sich diesbezüglich noch besonders hervorgetan. Ausgerechnet der als besonders judenfreundlich geltende Papst Johannes Paul II. machte Arafat, den bis dahin international geächteten Erfinder des modernen Terrorismus, salonfähig, als er ihn als erstes Staatsoberhaupt am 15.9.1982 empfing. In der Folge begrüsste er den Judenhasser und Massenmörder öfter im Vatikan als irgendein offizielles Staatsoberhaupt und unterstützte dessen Kampf gegen IsraEl immer nach besten Kräften.[7] Mit der Wahl des deutschen Kardinals Josef Ratzinger zum Papst ist Roms Ton gegen die Juden und IsraEl sogar noch schärfer geworden. Seither wird die katholische Kirche von einer nicht enden wollenden Welle von Missbrauchsskandalen erschüttert. Die Kirchenaustritte haben enorm zugenommen, und wegen den milliardenschweren Schadenersatzforderungen der unzähligen Opfer mussten etliche Diözesen sogar schon den Bankrott erklären.[8]
Das verheissene Land
JAHWEH aber sprach zu Avram, nachdem sich Lot von ihm getrennt hatte: Hebe doch deine Augen auf und schaue von dem Ort, da du wohnst, nach Norden, Süden, Osten und Westen! Denn das ganze Land, das du siehst, will ich dir und deinem Samen geben auf ewig. 1. Mosche 13:14-15
Da Christen meist gelehrt wurden, die Schriften des Tenach (AT) konsequent zu vergeistlichen, lohnt es sich, die Verheissungen, die Avram erhielt, einmal genau zu betrachten und zu fragen: Worauf beziehen sie sich und wem gelten sie? Dass das Land ein fester Bestandteil von ihnen ist, zeigt, dass sie nur Avram und seinen leiblichen Nachkommen gelten. Denn wem sonst hat JAHWEH das Land zugesprochen? Sollten etwa die Christen hier wohnen? Mit diesem Land ist nicht etwa ein himmlischer Ort gemeint, denn hier steht ausdrücklich: «Schaue von dem Orte, da du wohnst, nach Norden, Süden, Osten und Westen! Denn das ganze Land, das du siehst, will ich dir und deinem Samen geben auf ewig.» Dieses Land, in dem Avram lebte, wurde ihm für seine Nachkommen auf ewig verheissen. Christliche Ausleger deuteten ‹das verheissene Land› zu einem Gleichnis um. Damit sei der Himmel gemeint, den die Gläubigen einst erben sollen. Dadurch wurden die konkreten Land-Verheissungen, die Avram erhielt, für sie bedeutungslos. Als sich dann deren buchstäbliche Erfüllung durch die Neugründung des Staates IsraEls nicht mehr länger leugnen liess, wurde dies ein massiver Stein des Anstosses, da die traditionelle Theologie damit als fundamentaler Irrtum entlarvt wurde. Es darf daher nicht verwundern, dass die meisten christlichen Kirchen bis heute den Staat IsraEl massiv bekämpfen, selbst wenn sie sich dazu mit islamistischen Terroristen und Christenhassern verbünden müssen, die im gleichen Geiste wie sie dem Volk Gottes sein Erbe streitig machen.
Das ‹verheissene Land› wird in Hes.38:12 als Nabel bzw. Mittelpunkt der Erde bezeichnet, da es im Schnittpunkt mehrerer Kontinente liegt. Auf Satellitenaufnahmen ist es nur ein schmaler Landstreifen am östlichen Ende des Mittelmeers, die als Landbrücke für die zahlreichen Armeen der Grossmächte gedient hat, die hier immer wieder zwischen Asien, Europa und Afrika marschierten und je nach politischer Lage IsraEls Verbündete oder, was häufiger vorkam, dessen Feinde waren. Es handelt sich also nicht um einen himmlischen, sondern ausdrücklich um diesen bestimmten irdischen Ort, dessen Grenzen JAHWEH schon vor Jahrtausenden festgeschrieben und den Kindern IsraEl gegeben hat.
Da erschien ihm [Jizchak] JAHWEH und sprach: … dir und deinem Samen will ich dieses ganze Land geben und will den Schwur bestätigen, den ich deinem Vater Avraham geschworen habe, und will deinen Samen mehren wie die Sterne des Himmels und will deinem Samen das ganze Land geben, und durch deinen Samen sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden. 1. Mosche 26:3-4
Dieselbe Landverheissung bestätigte JAHWEH nicht nur Avrahams Sohn Jizchak, sondern ebenso auch dessen Enkel Jaacov (Jakob):
Und siehe, JAHWEH stand oben darauf [auf der Himmelsleiter] und sprach: Ich bin JAHWEH, der Gott deines Vaters Avraham und der Gott Jizchaks; das Land, darauf du liegst, will ich dir und deinem Samen geben. Und dein Same soll werden wie der Staub auf Erden, und gegen Abend [Westen] und Morgen [Osten] und Mitternacht [Norden] und Mittag [Süden] sollst du dich ausbreiten, und durch dich und deinen Samen sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden! 1. Mosche 28:13-14
Das geliebte Land
Der Allmächtige nennt sich selbst ‹der Gott Avrahams, Jizchaks und Jaacovs›. Damit drückt er seine enge Verbundenheit mit Avraham und seinen Nachkommen aus. Durch die dreifache Bekräftigung bestätigt er in absoluter Weise sein unverbrüchliches Versprechen, seinen Bund zu halten und die Landverheissung zu erfüllen. «Auf der Aussage von zwei oder drei Zeugen soll jede Sache beruhen.» (5.Mo.9:15) Alle drei Patriarchen erhielten die gleiche Zusage. Dadurch hat JAHWEH seinen Bund dreifach bestätigt. Das Land ist also ein wesentlicher Teil seiner Bündnisse mit IsraEl. Doch dies habe seine Bedeutung verloren, so meinen viele, seit der neue Bund in Kraft sei, ein Irrtum, den leicht erkennt, wer mit unverbautem Blick die Prophezeiungen über die Wiederherstellung IsraEls als Nation liest. Vieles hat sich in den letzten hundertfünfzig