Die Advisoren Band VI. Justin Mader

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Die Advisoren Band VI - Justin Mader Die Advisoren

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der anderen Seite der überlichtschnelle Tachyonendruck ja noch wirkt. Und wenn man das Ablenkfeld um das gesamte Schiff schließt, wird damit quasi ein in sich geschlossener Raum geschaffen, in dem die Gesetzte des Kosmos nicht mehr gelten, also keine Schwerkraft, aber auch keine Massenträgheit existent ist. Denn Massenträgheit ist lediglich der Gegendruck gegen den von den Tachyonen erzeugten Primärdruck. Somit kann man mit Beschleunigungen agieren, die im Normalfall jeden Gegenstand sonst zerquetschen würde. Jeder noch so kleine Impuls, der auf diesen nunmehr schwere- und masselosen Gegenstand wirkt, hat unmittelbar eine Beschleunigung zur Folge, da der Gegenstand ja keinerlei Massenträgheit mehr besitzt.“

      Ein leises Schnarchgeräusch drang aus der Box. Wollte mich der Kerl jetzt provozieren, oder war er tatsächlich eingeschlafen? Vielleicht konnte man ihn durch diese Belanglosigkeiten wirklich aus dem Konzept bringen? Ob er doch noch lauschte, würde ich merken, wenn ich ihn beim Weiterreden ein bisschen provozierte.

      „Diese Technologie, die bisher eher als Zauberei angesehen wurde, hatte vor nunmehr fünftausend Jahren einen richtiggehenden Boom und einen Technologieschub in meinem Volk ausgelöst. Die gesamte bisherige Technologie war über den Haufen geworfen worden und die Tachyonentechnologie wurde nunmehr zu dem bestimmenden Faktor in meinem Volk. Denn ein mit Tachyonentechnologie angetriebener Antigravtransporter konnte viel mehr Leistung erbringen als ein normaler mechanischer Arbeitskran.“

      Ich kontrollierte nun die Sensorphalanx der Newetbox genau.

      „Aber nicht nur die technologischen Voraussetzungen änderten sich durch diese neue Erkenntnis, sondern auch die sozialen. Denn nicht alle meines Volkes konnten sich diese revolutionären Neuerungen auch leisten. Die Schere zwischen Arm und Reich klaffte immer mehr auseinander. Das einfache Volk wurde nun als billige Arbeitskraft ausgenutzt und die elitäre Klasse die diese neuen Technologien nutzte, entwickelte sich zuerst zu einer Oligarchie und schließlich zu einer Geheimorgansation, die ängstlich darauf achtete, dass diese Technologie nicht in fremde Hände geriet. Diese fortschrittliche Technik garantierte nämlich, dass dieser Cyrcle immer mehr Einfluss erhielt.“

      Keine Reaktion von meinem Wurm! Dabei müsste es ihn ja treffen, da diese negative Entwicklung primär von seiner Spezies ausgegangen ist.

      „Als es zur ersten Begegnung mit einem Fremdvolk in den Weiten des Universums kam, bewährte sich diese Art der Regierung und das andere Volk zog den Kürzeren. Was die Macht der Wenigen weiter stärkte. Die Regierung nahm nun das Zepter immer mehr in ihre Hände und setzte ihre Position nicht nur gegen das eigene Volk, sondern nun auch immer mehr gegen andere Völkerschaften ein.

      Meine Spezies wurde immer mächtiger und keiner konnte es schließlich mit uns aufnehmen. Doch es war wie ein Zwang. Der Cyrcle wurde einerseits immer mächtiger, sodass sich unsere Mächtigen schließlich als Gottkönige sahen, die niemand bezwingen konnte, aber andererseits stieg auch die Angst, dass es da draußen doch noch ein Volk geben könnte, das es mit ihnen vielleicht aufnehmen könnte. Die Schlussfolgerung daraus war nur logisch und konsequent. Mein Volk musste seine Macht immer schneller und destruktiver verbreiten und weitere Völker in seinen Bann zwingen. Es musste ein riesiges Heer von willfährigen Vasallen gebildet werden, um jede Regung anderer Völker im Keim ersticken zu können.“

      „He, sage nicht, dass diese Punkte Dir leidtun! Ihr habt durch diese von uns initiierte Entwicklung ja auch profitiert!“

      Ha, wusste ich es doch! Von wegen schlafen! Este Volante arbeitete mit allen Tricks. Man konnte ihn also so nicht aus dem Konzept bringen. Unsere Bordintelligenz entledigte mich jedoch einer entsprechenden Entgegnung.

      "Koordinaten in zehn Punkt drei vier erreicht, gehe auf Unterlicht!" Die Stimme der Kommandointelligenz riss mich aus meinen schwermütigen Gedanken: "ÜL-Triebwerke aus in 10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1, .... ÜL aus!!"

      Das leise Summen der tachyonischen Überlichtgeschwindigkeitstriebwerke verstummte und ein lautes Dröhnen drang aus den Tiefen des Schiffes. Da die abschirmende Wirkung der ÜL-Triebwerke nun aussetzte, drückten nun die normalen Trägkeitskräfte auf den großen Rumpf meines Schiffes, bremsten es auf Unterlicht ab und die schweren Andruckneutralisatoren und Schirmfelder liefen an und mussten Schwerstarbeit leisteten. Mit leichten Vibrationen lief das Dröhnen jedoch bald wieder aus. Als ob ein schwarzes Tuch weggezogen worden wäre, begrüßten mich nun die Sterne mit einer schmerzlichen Helligkeit und auf der rechten Seite fielen die ersten Gesteinsbrocken des Systems an mir vorbei. Ich war angekommen.

      Dann setzte ich das Astrolab auf, das sich schmatzend selbsttätig mit meinen Gesichtsnerven verband. Das Astrolab sah wie ein graues aus kleinen Knöchelchen gefertigtes Rhomboid aus, das sich im Bereich der Stirn, der Augen und des Sprechorgans mit dem Gesicht verband.

      Ein kurzer intensiver Schmerz durchzuckte meine Glieder, als sich die in den Verbundstellen des Astrolabs vorhandenen spitzen Zähne in meine Haut bohrten. Der Schmerz wurde jedoch nach dem Kontakt mit meinen Gesichtsnerven sofort unterbunden und die Wunden mit antiseptischer Strahlung verschrundet. Sofort bekam ich Zugriff zu allen Daten des Bordrechners. Alle Werte wurden nun direkt in mein Gehirn eingespielt und ich sah nun die Symmetrie dieses Systems in allen möglichen Falschfarben.

      Ja, diese Astrolabs waren tolle Dinger mit fast unendlichen Möglichkeiten. Sie hatten allerdings einen großen Nachteil. Sie hinterließen scheußliche Narben, dort wo sich die Zähne in die Haut bohrten. Andererseits hatte man durch diese Narben aber auch ein hohes Ansehen. Denn jeder, der diese Narben trug, von dem wusste man, der hat es geschafft, der war in einer wichtigen Führungsposition, dass er so ein Ding benutzen darf.

      Natürlich hatte mein Newetwurm dazu wieder einmal eine spitze Bemerkung. „Nun laut meinen Aufzeichnungen siehst Du mit deinen Narben nicht gerade besonders hübsch aus. Oder glaubst Du wirklich, dass Du mit derartigen Dingern ein gebärfähiges Weibchen ergattern könntest? Also ich würde darauf nicht hereinfallen.“

      „Ach halte doch den Schnabel, Du mit deiner sattelförmigen gelblichen drüsenreichen Pubertätsleiste, Du bist doch nur neidisch, dass Dir das nicht steht. Und als Zwitter kannst Du so etwas ohnedies nicht beurteilen!“

      Da mein Wurm fürs erste nur mehr schmollte, konzentrierte ich mich wieder auf die Außenbeobachtung.

      Eine Sonne des G-Typs, acht Planeten, sieben größere Zwergplaneten und drei Ringe von asteroidenartigen Felsbrocken, das war mein Aufgabengebiet. Und nur einer dieser Planeten, nämlich die Nummer drei lag in der habitablen, lebensfähigen Zone. Ich fragte mich, was so gefährlich an diesem Volk sein sollte, dass der Götterrat mich beauftragt hatte gerade dieses Volk auf Nummer drei zu vernichten. Nun sei es wie es sei, sie würden es besser wissen. Man munkelte sogar, dass sie Gedanken lesen und kurzfristig in die Zukunft blicken könnten. Nun es sollte mir recht sein. Ich würde meinen Job so wie immer erfolgreich abschließen.

      Ich durchforstete also alle Planeten- und Asteroidenbewegungen und Bingo, ich hatte ein entsprechendes Objekt gefunden, das meinem neuen Gedankengang für die Lösung der Aufgabe entsprach. Meine Manipulationen würden den Tod über diesen dritten Planeten bringen und Ze-Us, der oberste der Gottkönige würde sich freuen, dass ich meinen Auftrag so schnell und professionell über die Bühne bringen würde.

      Ein kurzes Verschieben des goldglänzenden Schnabels und ein kurzes Zucken mit dem schlangenartigen Hals genügten, das Astrolab ließ die Maschinen der Nestru aufheulen und sie wieder in Richtung des inneren Systems beschleunigen.

       Denn auch ich war ein Mitglied dieses Geheimbundes der ibisköpfigen Djehutis, einer der Gottkönige und mein Name war Legende, er wurde je nach den unterworfenen Völkern auch Erebos, Anubis Sem, Djehut Am-heh oder auch Am-Schut genannt und nichts und niemand würde

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