Die Advisoren Band VI. Justin Mader
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Somit zeichnete sich doch noch eine Lösung in den Konflikten ab und wir konnten hoffen, dass wir bald in unsere eigene Wirklichkeitsebene zurückkehren konnten. Ich blickte Raphael lächelnd an und hoffte, dass uns damit mehr Zeit für uns selbst blieb. Auch er blinzelte mir schelmisch zu. Ja Liebe konnte so schön sein…
Dass wir uns viel zu früh freuten, konnten wir zu diesem Augenblick jedoch nicht ahnen.
Beratungen
Wirklichkeitsebene : Ebene 3
Ort : Im Solsystem
Zeit: Vor ca. sieben Jahren
Die Widerwärtigen!
„The President of the United States of America!“
Artig standen alle auf, als der Präsident den Sitzungssaal betrat. Die gesamte Regierung, aber auch die entsprechenden Berater und ihr Mitarbeiterstab waren in diesem Zimmer anwesend.
Mit langsamen Schritten ging er zu seinem Sitz, nickte hier, lächelte dort und schüttelte drüben eine Hand, doch er gab sich sehr unverbindlich. Wenn man ihn näher kannte, wusste man, heute war er absolut nicht bei der Sache. Als amerikanischer Präsident konnte er diese Empfindungen natürlich überspielen und Politiker war er natürlich durch und durch. Aber wenn man zu der im Raum befindlichen Uhr aufblickte, dann wusste man auch weshalb. Es war 01:23, mitten in der Nacht.
Nach einem kurzen Räuspern kam der Präsident sofort zur Sache: „Ich nehme an, es ist dringend meine Herren, sonst hätten sie mich nicht in der Nacht aus dem Bett geholt und mich hierher beordert!“
Stabschef Denis McDonough reagierte als erster: „Natürlich nicht Mr. President! Aber ich denke, darüber sollte Dr. Lance Benner, einer der Leiter der Caltech-Studie, also der sich intensiv mit diesem Problem beschäftigt hat, selbst referieren!“
Ein auffordernder Blick vom amerikanischen Präsidenten genügte, um Benner sofort rot anlaufen zu lassen. Man merkte, er war Wissenschaftler, der trefflich die Umlaufbahndaten jedes einzelnen Satelliten aufsagen konnte, jedoch er war kein Rhetoriker und dann noch eine Rede vor dem höchsten Mann im Staate halten zu müssen…
„Also ich…, ich habe hier“, dabei kramte er wild in seinen Unterlagen, „eine exakte Aufzeichnung über die Bahndaten von Apophis mitgebracht … und bis gestern waren sie exakt in dem vorausgesagten Parameterbereich. Dr. Giorgini könnte dies vielleicht exakter ausdrücken, aber … im Moment ist er leider nicht verfügbar.
Aber ich versichere, dass ich und mein Team den Kurs mindestens zehnmal nachgerechnet haben … und es zeigt sich eindeutig, dass, …“
„Ok Mann, werden sie konkret, was wollen sie uns damit sagen?“, unterbrach ihn der Präsident.
Benner verschluckte sich fast, als er antwortete: „Ja, es wurde berechnet, dass der Asteroid Apophis 99942 die Erde nicht im Jahre 2029 trifft und auch nicht 2036, …“
„Aber das wissen wir ja ohnedies bereits, steht ja eindeutig in eurem wissenschaftlichen ‚Paper’, …“
„… sondern bereits 2017!“
„Bitte was? Das würde doch gänzlich euren bisherigen Bahndaten widersprechen, den sie und ihre Kollegen seit nunmehr sechs Jahren lautstark in die Welt hinausposaunt habt! Sind sie sich hier absolut sicher?“
„Ja… wie gesagt, wir haben die Daten mehrmals von unabhängigen Experten nachrechnen lassen.
Die dünne schwarze Linie bezeichnet die Umlaufdaten der Erde, die starke grüne Linie die vermuteten Pre-Radar-Daten, die starke schwarze Linie die Post-Radar-Daten … sprich die bisherigen Tracking-Daten von Aphobis …
… und die starke rote Linie die neuen Tracking-Daten seit gestern …
Und das Ergebnis ist eindeutig. Im Oktober 2017 wird er exakt die Erde treffen. Und wir wissen auch nicht, weshalb sich die Bahndaten seit gestern so plötzlich verändert haben! Von gestern auf heute wurde Apophis fast im rechten Winkel aus seiner ursprünglichen Bahn geschleudert und auf Kurs Richtung Erde gebracht. Die Umlaufbahn ist durch die Nähe zur Sonne nun extrem elliptisch und verläuft zum Teil innerhalb der Venusbahn.“
„Sie sagten ‚gebracht’! Das verwirrt mich! Wer oder was sollte dies gemacht haben?“
Viersternegeneral David Petraeus zuckte zurück: „Mr. Benner haben sie jetzt wirklich die Worte ‚aus der Bahn GEBRACHT’ benutzt?“, dabei schaute er den Wissenschaftler intensiv an, der ob dieser Worte in seinem Sessel immer kleiner wurde.
„In der Tat Sir, das habe ich. Denn selbst ein Zusammenprall mit einem anderen Asteroiden könnte eine derartige Kursänderung nicht verursachen. Außerdem hätte dieser eine, eine derartige Masse besitzen müssen, dass wir ihn schon weit vor Apophis hätten orten müssen. Hier sind derartige Kräfte am Werk gewesen, die für uns nicht durchschaubar sind. Es ist so, als ob eine Riesenfaust Apophis gepackt hätte, ihn herumgeworfen und ihn auf eine neue Umlaufbahn beschleunigt hätte. Anders kann ich mich nicht ausdrücken, es widerspricht jeder physikalischen Beschreibung der Kepplerschen Gesetze! Also entweder eine unbekannte physikalische Kraft, die wir bisher nicht erforscht haben, oder aber, ...“
„… ein direkter Angriff von außen auf unser aller Leben hier auf der Erde!“, ergänzte David Petraeus, „Ich habe verstanden, wir werden uns wappnen müssen.“
„Und wie groß wären die Zerstörungen, wenn er auf der Erde auftreffen würde?“, stieß der Präsident hervor.
„Nun, bei einer Masse von 5 mal 10 hoch 10 Kilogramm, also rund fünfzig Megatonnen und einer Geschwindigkeit von mehr als 5,87 Kilometer in der Sekunde, also rund 21.100 Kilometer in der Stunde würde der Einschlag eine Energiemenge von rund 900 Megatonnen TNT freisetzten. Das 18fache der berühmten ZAR-Bombe, der größten je von der Menschheit gezündeten Wasserstoffbombe.“ Banner war nun in seinem Element. „Und die Schadenswirkung würde noch rund 250 Kilometer vom Einschlagspunkt entfernt Auswirkungen haben. Zwar kein Totalausfall für die Erde, aber die Menschheit würde Jahrzehnte benötigen, um wieder das alte technologische Level zu erreichen!“
„Hm, Sir, sollten wir nicht doch die ‚Organisation’ verständigen?“, meinte McDonough.
„Wenn es nicht unbedingt sein muss, dann nicht! Sie wissen ja, dass die nichts ohne Gegenleistung erledigen! Wenn ich da an die Kosten zur Sanierung der Lehman Brothers Bank denke, dann wird mir richtig schlecht!“
„Stimmt schon, die haben ihren Preis, aber in diesem Fall geht es möglicherweise ja auch um ihr eigenes Überleben und da denke ich, sollten wir sie doch auch verständigen.“
„Wenn