Die Advisoren Band VI. Justin Mader

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Die Advisoren Band VI - Justin Mader Die Advisoren

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Jawet-System

       Wirklichkeitsebene: Ebene 2

       Ort: Jawet-System

       Zeit: Vor ca. zwei Jahren

       Person : Lilian

       Die Guten!

       Die Dokumente zum Friedensvertrag von Newet, der eben hier im Jawet-System abgeschlossen worden war, waren gerade einmal vor drei Monaten unterfertigt worden. Jedoch die Unterschiede zwischen den einzelnen Volksgruppen waren einfach zu groß, um einen sofortigen und dauerhaften Frieden zustande zu bringen. Zu viel Porzellan war in den letzten Jahrtausenden zerschlagen worden, um ein nachhaltiges Vertrauen zwischen den einzelnen Völkern herbeizuführen. Es war wieder einmal das alte Lied.

      'Vor zweihundert Jahren hat dein Volk mein Volk dort und dort gedemütigt und dort hat dein Volk meinem Volk die Lebensgrundlage entzogen und hier wurden Tausende meines Volkes von deinem ermordet, …’ tönte es aus den Mündern der einzelnen Völker.

      Raphael und ich wollten nach den zahlreichen Versuchen endlich eine Versöhnung zwischen den einzelnen Völkern einleiten, jedoch wie immer, es war nicht einfach. Aber es war unsere Aufgabe, und Raphael und ich kümmerten uns als ausgebildete Advisoren um die Lösung von Konflikten in der Milchstraße. Immerhin war das die Hauptaufgabe von uns Advisoren.

      Als eine „Schnelle Eingreiftruppe“, schickten sie uns überall dort hin, wo „Not am Mann“ bzw. an der Frau oder … was auch immer war.

      Raphael, mein Raphael, war Delurer. Ein Splittervolk das aus den Wirren nach dem Untergang von Atlantis hervorgegangen war. Es war damals vor rund 5.500 Jahren nach dem Sieg Turners über die Heerscharen des Ze-Us vom ursprünglichen Planeten Atlantis, den wir später die Erde oder auch Terra nannten, weggezogen und hatte eine eigene Kultur auf dem fernen Planeten Delur gegründet. Ein Teil der Flotte war jedoch im Terranischen System geblieben und hatte unter der Führung der Neith die ägyptische Kultur gegründet, wie wir es damals durch eine Zeitreise mit eigenen Augen ‚Im Reich des Narmers’ feststellen konnten.

      Ich selbst war Terranerin, die von Raphael vor vier Jahren zu den Advisoren rekrutiert worden war. Der Grund weshalb gerade ich im Zuge der Operation ‚Apokalypse’ in diese elitäre Gruppe aufgenommen wurde, war ganz einfach. Ich besaß spezielle Fähigkeiten, die es mir ermöglichten die Gedanken jedes Lebewesen zu erfassen und zum größten Teil auch zu verstehen. Auch Raphael hatte wieder eine andere Fähigkeit, er konnte durch stabile Materie blicken. Aber wir ergänzten uns nicht nur mit unseren speziellen Fähigkeiten perfekt, im Laufe der Zeit lernten wir uns näher kennen und auch lieben. Mittlerweile hatten schon zahlreiche Abenteuer miteinander erlebten.

      Unsere derzeitige ‚Kundschaft’, wenn man das so nennen darf, waren die Konfliktparteien der Terraner, der Ralaren und der Djehuti, die hier unsere Hilfe suchten.

      Natürlich waren wir an diesen Konflikten nicht ganz unbeteiligt und man warf uns als ‚Terraner-Abkömmlinge’ natürlich eine gewisse Voreingenommenheit vor, aber glücklicherweise waren wir in der Lage durch unsere Fähigkeiten dieses Misstrauen zum größten Teil zerstreuen. Ich konnte die Gedanken der Konfliktparteien recht gut erkennen und Raphael war als Delurer ein durchaus überzeugender Gesprächspartner.

      Was uns zugegeben auch sehr half, war die riesige atlantische Flotte, die ich aus der Vergangenheit von unserem letzten Abenteuer mitgebracht hatte. Einhundertzehntausend schwere atlantische Einheiten standen hier bereit, darunter allein dreißigtausend der rund vier Komma drei Kilometer langen atlantischen Schlachtschiffe der Ultraklasse. Das damals letzte Aufgebot atlantischer Wissenschaftler. Sie waren natürlich ein ungeheuerliches und überzeugendes Druckmittel, um Konflikte recht schnell zu lösen, richtige ‚Friedensstifter’. Mir ging der Gedanken an eine Episode im ‚Wilden Westen’ der Vereinigten Staaten von Amerika durch den Kopf, in dem die beste Waffe dieser Zeit der ‚Peacemaker’ genannt wurde. Ein Colt-Revolver, der nach seinem Einsatz überall Frieden hinterließ, tödlichen Frieden. Eine sarkastische Aussage wie mir schien und doch so vergleichbar mit unserer derzeitigen Situation.

      Tja, neben den Terranern, die viel aus delurischen, aber auch aus atlantischen Ressourcen geschöpft hatten, waren da auch noch die Djehutis.

      Es handelte sich um avoide, also vogelähnliche Wesen, die einen muskulösen zwei Meter fünfzig großen Körper, einen langen Hals und einen kleinen isbisartigen Kopf besaßen, und die Jahrtausende lang andere Völker ihrer kosmischen Umgebung unterdrückt und unter ihre Herrschaft gebracht hatten. Sie sahen sich als Götter und besonders ihre Führungsschicht hatte grässliche Untaten bei den unterworfenen Völkerschaften begangen.

      Einer dieser Gottkönige war der auf die ägyptische Kultur und auch noch auf die griechische Kultur großen Einfluss ausübende Ze-Us, der von den Ägyptern als Re-Us und den Griechen als Zeus bezeichnet wurde. Doch wie wir mittlerweile wussten, waren sie damals selbst Opfer einer parasitären Lebensform, die sich Jawet oder auch Newet nannten. Jahrtausende hatten sich diese parasitären Würmer bei der Führungsschicht der Djehutis festgesetzt und ihr Handeln diktiert. Wie es vor sich gegangen war, wussten wir selbst erst seit einigen Monaten.

      Vor allem der unbeeinflusste Kommandant der djehutischen Flotte Atan Degur hatte vieles zur Aufklärung der Situation beitragen können. Dass er selbst eigentlich ein Massenmörder war und zahlreiche Terraner bei seiner Invasion der Erde ermordet hatte, waren ‚Detailinformationen’, die in mir das Grauen aufsteigen ließen, die wir jedoch beiseiteschieben mussten. Sonst würde es hier zu keiner Lösung des Konfliktes kommen. Im Grunde konnte man mit ihm wenigstens ohne Vorurteile reden, denn er bereute seine Taten und man konnte ihm zugutehalten, dass seine Befehle auf der falschen Einschätzung der menschlichen Psyche beruhten. Aber es gab da bei mir eine Grenze, die ich nicht ganz zur Seite schieben konnte. Trotzdem, wir mussten objektiv sein und uns nicht von Emotionen leiten lassen, sonst konnten wir unseren Job gleich ganz vergessen, zumindest musste ich mir das immer wieder vor Augen halten.

      Die Dritte Spezies waren die Ralaren. Sie waren ein religiös fanatisches Volk und waren stets als die Vollstrecker der Djehutis aufgetreten, weil sie aufgrund ihrer Physiognomie mit bestimmten djehutischen Geräten psychisch relativ leicht beeinflussbar waren. Sie hatten einen eigenartigen, bulligen Körperbau und waren fast jedem Lebewesen physisch überlegen. Ihr Körper war mit zwei Metern genauso breit wie hoch. Ihr Kopf war dreieckig angeordnet und enthielt nicht etwa ihr Gehirn, sondern zahlreiche empfindliche Organe, die ihrem emotionellen Sinn, vor allem ihrem Lustzentrum dienten. Ich musste mich zurückhalten, wenn ich daran dachte, was sie mir da einmal fast angetan hatten als ich kurzfristig in ihrer Gefangenschaft war, damals auf Charon, in der Hohlwelt des Hades, als wir die ‚Ralarische Offensive’ abwehren und die ‚falschen Götter bekämpfen’ mussten. Dieses Ereignis wollte mir nicht aus dem Kopf. Und wenn mir damals nicht Raphael geholfen hätte … Auch hatten sie danach auf der Erde gewütet, hatten die Menschen untereinander aufgehetzt und es hatte durch die anschließenden Kriege hunderttausende von Opfern gegeben, … aber man musste das alles einfach ausblenden …

      Nun, da wir danach die djehutischen Geräte ausgeschalten hatten, besannen sich die Ralaren und wollten nun natürlich ihrerseits Rache gegenüber den Djehutis ausüben. Immerhin war es durch die djehutische Unterdrückung zu Fehlinterpretationen in ihrem religiösen Streben gekommen. Sie waren daher zu unseren potentiellen Verbündeten im Kampf gegen die Djehutis geworden. Außerdem haben sie eine für uns positive Fähigkeit, sie können die Newetwürmer bei jedem Djehuti

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