Unter den Bäumen des Himmels. Ludwig Wolf
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Aber wie gesagt, ein grammatikalisch schwach beleuchteter Landesvater ist der Intelligenz wahrscheinlich nicht förderlich. Und ein Smiley mit Fischgräten im Kreuz auch nicht.
„I hu oba scho ois probiert.“ (11) Opa war wieder im Gespräch, Josef der Faden abhanden gekommen, das Weizenbier immer noch halbvoll.
Er hob den weißen Kittel an … - Oha, unverhofft kommt oft, das sagte schon die weise Binse, und Josef rückte seine Brille zurecht, bemüht, die Zeile und damit den Anschluss nicht wieder zu verlieren. … schob ihn über das blütenweiße Höschen hoch. Lüstern leuchteten seine leicht gelbstichigen Augen, seine schneeweißen Eckzähne wurden immer länger. Und spitzer. Er zog ihr das Höschen hinunter und kniete sich über sie.
Leider musste man hier feststellen, dass auch die Siebziger ihre selbstauferlegten Grenzen hatten, denn den Rest musste man sich vorstellen. Es folgten ein Absatz und der liebevoll gestaltete Holzschnitt eines sehr schlanken Vampirs mit hochgestelltem Kragen nebst langen Eckzähnen als Kapiteltrennung. Lasset uns kurz die Vorstellung eines optimal geschwollenen männlichen Geschlechtsteils, das in eine optimal geschwollen befeuchtete Vulva eintaucht, illuminieren. Je violetter die Organe wurden, je weniger konnte Josef davon Abstand nehmen. Vielmehr hätte er seine Hundsrute in alles gesteckt, was verfügbar wäre. Auch gleichzeitig. Von vorn und von hinten. Gleichzeitig. Alles, Ganz egal. Hauptsache geil und spritzig.
Ah. Das Glück ist so nah.
So waren sie, diese Hefte. Und nicht nur die.
„Frau Wirtin!“
„Ja?“
„Lassen sie mich zahlen bitte.“
„Kimm i glei, gei.“ (12)
(2)
„Ich brauche etwas zum Rascheln, sonst kann sie nicht. Ein Raschel-Sackerl. Ja das brauche ich. Wo ist es denn? Ah, da habe ich es ja!“
(3)
„Nein, der Hund von der Mali! Als ich mit dem spazieren gegangen bin, hat er sich danach gleich niedergelegt und geschlafen.“
„Wenn ein Weib nur ein schönes Gesicht hat, ist das auf Dauer zuwenig. Ist für den Misthaufen das Weib.“
(4)
„Lass die Herumfuchtelei Bub! Du tust dir noch weh.“
„Aber das ist Kung Fu Opa!“
„Das ist mir egal! Leg den Stock hin, sonst nehme ich dich nicht mehr mit!“
(5)
„Wenn wir gehen und mehrere sind, dann läuft sie immer vor und zurück. Sie tut eben immer alle beschützen, nicht.“
(6)
„Nein, jetzt bin ich einmal gegangen, ist mir der Hund vom Nachbarn nach. Bin ich stehen geblieben und habe zu ihm gesagt: – Geh jetzt!“
„Ja?“
„Bin ich weiter gegangen. Ich habe aber immer etwas gehört hinter mir. Gesehen habe ich nichts. Bis dann eben die Holundersträucher gewackelt haben.
Ist der Hund leise hinten nach, ein bisschen über dem Weg halt. Und immer wenn ich stehen geblieben bin, ist er auch stehen geblieben, so was.“
„Ja, das tun sie.“
(7)
„Das Aufreiten auch.“
(8)
„Das ist wie bei den Jugendlichen.“
(9)
„Und; das ist aber schon immer so gut!“
(10)
„Gegessen wird, was auf den Tisch kommt!“
(11)
„Ich habe aber schon alles probiert.“
(12)
„Komme ich gleich, ja.“
4. Spazierwegende
Eine Zwischenstation, die Josef gleich wieder bereute. Sie hätte eigentlich nicht mehr unbedingt sein müssen. Es war eine Burg. Eine Trutzburg. Ein Missverständnis. Nicht nur geografisch. Der Burgturm stand dickmäuerig auf einem Schuttkegel. Seine Funktion; - verschiedene Feinde von oben mit diversen Grauslich- oder Tödlichkeiten zu bewerfen, sofern diese so dumm waren seinen Mauern zu nahe zu kommen, hatte er natürlich schon vor langer Zeit eingebüßt. Vor einiger Zeit von den Stadtvätern reanimiert, diente die Burg nun den Touristen und Einheimischen als Jausenstation mit angeschlossenem Heimatmuseum und Heiratsmöglichkeit. Der Burgvogt schien niemals gutgelaunt zu sein, empfing einen schon mal mit einem zerbissenen: „Wos willschn du scho wieda do?“ (13) Oder ähnlichem. So auch diesmal als Josef den kleinen, kühlen Gastraum betrat.
„Hosch scho wieda nix z´toa, oda?“ (14)
„Offensichtlich. Und ich könnte ein Weizenbier dazu ganz gut gebrauchen.“
„Wennsch moansch.“ (15)
„Ich meine nicht, ich weiß.“
Am Ecktisch hatte sich eine deutsche Ausflüglergruppe niedergelassen, offenbar kurz vor Josefs Ankunft denn der Wirt steuerte sie an und fragte die Leute nur unwesentlich freundlicher als Josef nach ihren Wünschen.
„Ne Apfelschorle.“
Ja. Der Schein hatte nicht getrogen.
„Gespritzt mit Leitung.“
„Haben sie auch ein Kännchen Kaffee?“
„Na. Hob i nit. An Valängatn kennans hom.“ (16)
„Nein. Dann nehme ich lieber einen Tee.“
„Wos fia oan denn?“ (17)
Josef konnte förmlich sehen, wie der Wirt die Augen verdrehte, obwohl er ihn nur von hinten sah.
„Was für welchen haben sie denn?“
„Schwarzen, Früchte, Pfefferminz und Kamille.“
„Nehme ich einen Kamillentee.“