Die kuriosen Abenteuer der J.J. Smith 01: Oma Vettel. M.E. Lee Jonas

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Die kuriosen Abenteuer der J.J. Smith 01: Oma Vettel - M.E. Lee Jonas Die kuriosen Abenteuer der J.J. Smith

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Teilen Neuseelands als zweiter Wohnsitz.

      Es ist Ende Dezember und die großen Feiertage stehen vor der Tür. Für die meisten Schüler bedeutet das mehr als fünf Wochen Sommerferien, die sie bei ihren Familien verbringen können. Die letzte Unterrichtswoche steht folglich an, wobei die Internatsbewohner in Gedanken schon zu Hause sind. Alle außer Josie Jezabel Smith, die ihre Ferien auf dem Campus verbringt, den sie seit acht Jahren ihr Zuhause nennt. Soweit sie sich erinnern kann, lebt sie schon immer hier, da sie sich an die Zeit davor nicht erinnern kann. Aber J.J., wie sie alle nennen, ist glücklich.

      Mittlerweile besucht sie die 8. Klasse und freut sich schon seit Wochen auf ihren 14. Geburtstag. Den will sie mit der Hausdame Pippa und deren Familie feiern, die sie liebevoll wie ein weiteres Familienmitglied behandeln.

      J.J. ist für ihre außerordentlich kreative Begabung bekannt und wegen ihrer natürlichen, lockeren Art bei ihren Mitschülern eigentlich sehr beliebt. Das hellblonde Haar, welches ihre graugrünen Augen wie ein kostbares Gemälde umrahmt, wird ihr von vielen Mädchen geneidet. Für ihr Alter ist sie ziemlich groß, weshalb sie auf den ersten Blick recht erwachsen erscheint. Ihre temperamentvolle Art zu sprechen tut ihr Übriges.

      Am liebsten trägt sie Jeans und individuelle T-Shirts, die sie selbst schneidert. J.J. ist sehr talentiert. Es spielt keine Rolle, welche Farben und Formen sie kombiniert, am Ende passt alles perfekt zusammen, und braucht den Vergleich mit Designermode nicht zu scheuen.

      Seit zwei Jahren teilt sie sich mit Zoé, ihrer besten Freundin, ein Zimmer. Das quirlige Mädchen hat ebenfalls ein Faible für Kunst und individuellen Stil, den sie jedoch weniger in ihrer Kleidung auslebt. Zoé liebt verrückte Frisuren, weshalb sie ihre Freizeit meist mit abenteuerlichen Experimenten verbringt, um ihre Haarpracht zu verschönern. Im Moment trägt sie schulterlange Rastazöpfe, die sie erst vor drei Tagen grell pink gefärbt hat.

      William und Felder vervollständigen die Clique um J.J.

      William gilt an der Schule als Vorzeige-Nerd, was J.J. lediglich an seiner großen Brille festmachen möchte. Eigentlich ist er nämlich ein lockerer und lustiger Zeitgenosse, der sie mit trockenem Humor ständig zum Lachen bringt. William ist eben nicht der athletische Typ, sondern eher ein Philosoph, wie J.J. immer betont. Felder, der Vierte im Bunde, heißt eigentlich Barnabas Lionel Felder. Da er allerdings keine Lust auf die ständigen Hänseleien wegen seines Vornamens hat, stellt er sich immer nur mit Nachnamen vor. Im Gegensatz zu seinem bestem Freund ist er hochgewachsen und ein absoluter Spitzensportler. Er beschützt J.J. wie ein großer Bruder, ist jedoch seit Jahren heimlich in Zoé verliebt. Im Großen und Ganzen ist es eine Gruppe Teenager mit vielen Träumen und Problemen, wie wir sie in diesem Moment sicherlich an jeder Schule dieser Welt vorfinden würden.

      Seit ein paar Monaten hat J.J. allerdings mehr Probleme, als sie gebrauchen kann, und ihre Träume sind alles andere als schön.

      »Hey J.J., heute schon ein paar Leute in die Luft gejagt?«

      Eine Traube kichernder Mädchen drängt sich dicht an J.J. vorbei. Die kneift genervt die Augen zusammen und holt tief Luft.

      »Nein. Heute noch nicht. Aber wenn ihr eine Minute Zeit für mich hättet?«, zischt sie gereizt, bevor sie die Spindtür zuknallt und wütend durch die Gruppe trampelt.

      Die Mädchen amüsieren sich köstlich und rufen noch ein paar alberne Beleidigungen hinterher, bevor sie nach anderen Opfern suchen, denen sie auf die Nerven gehen können.

      J.J. stampft wütend den Gang hinunter und betritt wortlos den Klassenraum, wo Zoé sie schon sehnsüchtig erwartet.

      »Na endlich! Wo warst du denn? Ich warte schon seit einer Ewigkeit auf dich«, fragt sie theatralisch.

      J.J. schnaubt und wirft die Bücher auf den Tisch, ohne ihre Freundin anzusehen.

      »Ich war bei Mrs. Rogan. Ausgleichsgespräch«, antwortet sie knapp und spitzt dabei die Lippen extra gekünstelt zu einem Schmollmund, sodass Zoé lachen muss.

      »Wegen der Geschichte mit Britany?«, fragt sie besorgt.

      J.J. räumt ihre Bücher ordentlich zusammen und lässt sich genervt auf den Stuhl fallen. Erschöpft legt sie den Kopf auf den Tisch und grummelt. Zoé starrt sie erwartungsvoll an.

      »Ja und was hat sie gesagt?«, blafft sie neugierig.

      J.J. mustert die Tischplatte und zuckt ratlos mit den Schultern.

      »Britanys Eltern haben bei ihr angerufen und um eine Stellungnahme gebeten. Britany hat ihren Eltern erzählt, dass ich sie in die Luft sprengen wollte, und sie Glück hätten, dass sie noch am Leben sei. Mrs. Rogan wollte wissen, wie ich das angestellt habe. Was sollte ich darauf antworten? Britany äfft mich nach. Ich sage ihr, dass sie das lassen soll, weil ich ihr sonst etwas Schreckliches antue. Britany lacht mich aus. Ich werde sauer und peng, fliegt sie einen halben Meter durch die Turnhalle. Ende! Oh, Zoé. Was stimmt nicht mit mir? Ständig passieren mir irgendwelche dummen Sachen. Vielleicht bin ich verflucht?«

      J.J. dreht sich hilfesuchend zu ihrer Freundin, die ihr beruhigend auf die Schultern klopft.

      »Mach dir bloß keinen Kopf! Meine Mutter sagt, dass deine Hormone verantwortlich sein könnten. Wir kommen jetzt in diese weltbestimmende Phase und da passieren wohl viele dieser Dinge, die uns verunsichern.«

      J.J. richtet sich ruckartig auf und sieht ihre Freundin verwirrt an.

      »Du meinst also, meine Hormone sind schuld daran, dass Britany durch die Luft schwebt oder in Thalias Zimmer das Fenster von alleine aufgeht und alle Papiere wild durch das Zimmer fliegen? Oder, dass sich der Wasserhahn verabschiedete, als mich der dumme Joe belästigt hat? Na, dann hoffe ich mal, dass wir nicht alle gemeinsam in diese Phase kommen, sonst gibt das ein ganz schönes Chaos hier!«

      Die Mädchen lachen laut auf und ziehen ein paar alberne Grimassen. J.J. ist froh, dass sie Zoé hat, da sie sich immer darauf verlassen kann, dass diese sie wieder aufmuntert. In diesem Moment kommt Mr. Muller, ihr Geschichtslehrer, in die Klasse. Die Mädchen mögen ihn sehr, da er seinen Schülern die Historie sehr lebhaft näherbringt.

      J.J. versucht dem Unterricht aufmerksam zu folgen, ihre Gedanken schweifen jedoch immer wieder ab.

      »Ich muss aufpassen!«

      Ständig meldet sich ihre innere Stimme und befiehlt: »Pass auf dich auf!«

      Aus Angst, dass ihr gleich wieder übel wird, stützt sie ihren Kopf in die Hände.

      »Wenn ich nur wüsste, was mit mir los ist?«, denkt sie betroffen.

      »Solang ich mich erinnern kann, bin ich in dieser Schule und hatte noch nie irgendwelche ernsthaften Probleme. Aber seit ein paar Monaten ist es wie verhext! Ständig gerate ich in kuriose Situationen, die ich mir nicht erklären kann. Mittlerweile tuschelt schon die halbe Schule über mich. Selena hat mich sogar gefragt, ob ich Drogen nehmen würde. Als ich ihr daraufhin ziemlich wütend meine Meinung geigte, ist die Thermoskanne in ihrer Hand geplatzt. Einfach so, in eintausend Stücke zersprungen! Sie hat mich mit großen Augen angestarrt und losgeschrien wie der Teufel. Gott sei Dank hatte sie ihre wasserfeste Jacke an und den heißen Tee nicht auf die Haut bekommen. Das war das erste Mal, dass ich in das Zimmer der Direktorin musste. Aber versuche mal jemandem zu erklären, dass du nichts damit zu tun hast, wenn vierzig völlig hysterische Mädchen das Gegenteil behaupten.

      Und dann diese furchtbaren Träume. Ich träume oft ziemlich uncooles Zeug. Da sind diese grässlichen Kreaturen,

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