Vernichtung statt Integration. Erwin Leonhardi

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Vernichtung statt Integration - Erwin Leonhardi Moses-Trilogie

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       4. Mose 7:89 Und wenn Mose in die Hütte des Stifts ging, daß mit ihm geredet würde, so hörete er die Stimme mit ihm reden von dem Gnadenstuhl, der auf der Lade des Zeugnisses war zwischen den zweien Cherubim; von dannen ward mit ihm geredet.

      Reinigung der Leviten

      Zunächst erscheint an dieser Stelle örtlich ziemlich unmotiviert die göttliche Anweisung, wie Aaron den siebenarmigen, massiv goldenen Leuchter bestücken soll.

       4. Mose 8:1 Und der HErr redete mit Mose und sprach: 4. Mose 8:2 Rede mit Aaron und sprich zu ihm: Wenn du die Lampen aufsetzest, sollst du sie also setzen, daß sie alle sieben vorwärts dem Leuchter scheinen. 4. Mose 8:3 Und Aaron tat also. Und setzte die Lampen auf, vorwärts dem Leuchter zu scheinen, wie der HErr Mose geboten hatte. 4. Mose 8:4 Der Leuchter aber war dicht Gold, beide sein Schaft und seine Blumen; nach dem Gesicht, das der HErr Mose gezeiget hatte, also machte er den Leuchter.

      Danach erfolgt der Auftrag an Moses, die Leviten zu reinigen. Dazu werden sie mit Sündwasser besprengt, ihre Kopfhaare werden geschoren und ihre Kleider gewaschen. Nach diesen Handlungen sollen sie einen Farren mit Mehl und Öl zum Speisopfer nehmen und einen anderen Farren zum Sündopfer. Das geschieht vor der Stiftshütte, wo sich das restliche Volk versammeln soll.

       4. Mose 8:5 Und der HErr redete mit Mose und sprach: 4. Mose 8:6 Nimm die Leviten aus den Kindern Israel und reinige sie. 4. Mose 8:7 Also sollst du aber mit ihnen tun, daß du sie reinigest: Du sollst Sündwasser auf sie sprengen, und sollen alle ihre Haare rein abscheren und ihre Kleider waschen, so sind sie rein. 4. Mose 8:8 Dann sollen sie nehmen einen jungen Farren und sein Speisopfer, Semmelmehl, mit Öl gemenget, und einen anderen jungen Farren sollst du zum Sündopfer nehmen, 4. Mose 8:9 Und sollst die Leviten vor die Hütte des Stifts bringen und die ganze Gemeine der Kinder Israel versammeln

      Das Bild wird an dieser Stelle surreal. Die Israeliten sind ein Volk von weit über 600.000 wehrfähigen Männern. Das gesamte Volk umfasst mindestens 1,8 Millionen Menschen. Wenn man vorsichtig unterstellt, dass im Durchschnitt jeder Mann eine Frau und ein Kind hat, und dass das Gesinde an der Feierlichkeit nicht teilnimmt. Die hier vorhandene Menge Menschen würde immerhin 30 große Fußballstadien zu je 60.000 Sitzen bis auf den letzten Platz füllen. Wie soll sich diese Anzahl Menschen "vor der Stiftshütte" versammeln?

      4. Mose 8:10 und die Leviten vor den HErrn bringen; und die Kinder Israel sollen ihre Hände auf die Leviten legen.

      Jetzt wird die Geschichte noch absurder, denn das Volk soll seine Hände auf die Leviten legen. 1,8 Millionen Menschen umfasst das Volk, 22.000 ist die Zahl der Leviten. Es ergeben sich knapp 30 Hände pro Levit, wenn man nur die wehrfähigen Männer rechnet, aber 90 Hände, wenn das Volk insgesamt teilnimmt. Schon die einfachste Form der Durchführung würde so raffinierte organisatorische Maßnahmen erfordern, wie sie dem damaligen Volk schlichtweg nicht zugetraut werden kann.

       4. Mose 8:11 Und Aaron soll die Leviten vor dem HErrn weben von den Kindern Israel, auf daß sie dienen mögen an dem Amt des HErrn.

      Dann soll Aaron diese große Zahl der Leviten "vor dem Herrn weben". Wie soll das physisch vor sich gehen?

      Zur Erschwernis müssen die Leviten ihre Hände auf den Kopf der Farren legen, wovon einer zum Sündopfer und einer zum Brandopfer gemacht wird. Das wären rund 11.000 Hände pro Farren.

       4. Mose 8:12 Und die Leviten sollen ihre Hände aufs Haupt der Farren legen; und einer soll zum Sündopfer, der andere zum Brandopfer dem HErrn gemacht werden, die Leviten zu versöhnen.

      Schließlich soll Moses die Leviten vor Aaron und dessen Söhne stellen und vor dem Herrn weben.

       4. Mose 8:13 Und sollst die Leviten vor Aaron und seine Söhne stellen und vor dem HErrn weben.

      Dieses Szenario hat der Moses-Autor völlig anders vor Augen, als es der logischen Realität entspricht. In seiner Vorstellung gibt es zahlenmäßig wesentlich weniger Israeliten als bisher benannt. Dem Autor schweben eindeutig Bilder vor, in denen einige wenige Volksangehörige einige wenige Leviten entsprechend der Vorschriften behandeln. Es kann keinesfalls der von Gott geforderte Massenauflauf sein. Die Größenordnungen passen nicht zu den Handlungen.

      Da der tiefere Sinn darin besteht, die Leviten als Lösegeld für die in göttlicher Geiselhaft befindlichen Erstgeburten zu betrachten, kann die Schilderung hier eindeutig nur symbolisch gemeint sein. Es ist leicht einsichtig, dass die Zahlen hier keine wirkliche Rolle spielen können. Der Verdacht steigt, dass sie nachträglich unbedacht eingefügt wurden, um künstlich eine beeindruckende Volksgröße zu bewirken.

       4. Mose 8:14 Und sollst sie also sondern von den Kindern Israel, daß sie mein seien. 4. Mose 8:15 Danach sollen sie hineingehen, daß sie dienen in der Hütte des Stifts. Also sollst du sie reinigen und weben.

      Auslösung der Erstgeburten durch die Leviten

      Diese Geschichte ist bereits komplett abgehandelt. Die Wiederholung hier unterscheidet sich nur in Nuancen. Sie geht ursächlich auf die Verschmelzung der E- und J-Texte zurück.

      Im Austausch für die Erstgeburten, die Gott für sich reserviert hat, werden jetzt die Leviten genommen. Die Leviten werden Aaron unterstellt, also indirekt Gott.

       4. Mose 8:16 Denn sie sind mein Geschenk von den Kindern Israel und habe sie mir genommen für alles, das seine Mutter bricht, nämlich für die Erstgeburt aller Kinder 4. Mose 8:17 Denn alle Erstgeburt unter den Kindern Israel ist mein, beide der Menschen und des Viehes, seit der Zeit ich alle Erstgeburt in Ägyptenland schlug, und heiligte sie mir, 4. Mose 8:18 und nahm die Leviten an für alle Erstgeburt unter den Kindern Israel 4. Mose 8:19 und gab sie zum Geschenk Aaron und seinen Söhnen aus den Kindern Israel, daß sie dienen am Amt der Kinder Israel in der Hütte des Stifts, die Kinder Israel zu versöhnen, auf daß nicht unter den Kindern Israel sei eine Plage, so sie sich nahen wollten zum Heiligtum.

      Die folgenden Handlungen verschlimmern das zahlenmäßig absurd erscheinende Bild noch weiter. Es wäre nicht möglich gewesen, dass die 22.000 Leviten die Stiftshütte betreten. Die Schilderung ist in dieser Form nicht mehr ernst zu nehmen.

       4. Mose 8:20 Und Mose mit Aaron samt der ganzen Gemeine der Kinder Israel taten mit den Leviten alles, wie der HErr Mose geboten hatte. 4. Mose 8:21 Und die Leviten entsündigten sich und wuschen ihre Kleider, und Aaron webte sie vor dem HErrn und versöhnete sie, daß sie rein wurden. 4. Mose 8:22 Danach gingen sie hinein, daß sie ihr Amt täten in der Hütte des Stifts vor Aaron und seinen Söhnen. Wie der HErr Mose geboten hatte über die Leviten, also taten sie mit ihnen.

      Erneut stellt Gott im Rückgriff auf die letzte Plage, bei der alle Erstgeburten der Ägypter getötet wurden, seine Forderung auf, dass ihm alle Erstgeburten der Israeliten

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