Killer ohne Gnade: Ein Jesse Trevellian Thriller. Alfred Bekker

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Killer ohne Gnade: Ein Jesse Trevellian Thriller - Alfred Bekker

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ja?"

      Ich wollte ihn aus der Reserve locken.

      "Er soll Verbindung zur Mafia gehabt haben. Ermitteln Sie deshalb?"

      "Wissen Sie etwas darüber?"

      "Nur das, was man so hört. Aber um das beurteilen zu können, kenne ich ihn nun wirklich nicht gut genug. Bislang hatte ich ohnehin den Verdacht, dass es sich bei diesen Gerüchten um einen PR-Gag seines Managers handelt, um Mariano noch ein bisschen interessanter zu machen. Aber wenn der FBI sich für Mariano interessiert..."

      Seitlich nahm ich eine Bewegung war. In einer der durch die Detonation ausgebrannten und von einem Rand aus schwarzem Ruß umgebenen Fensteröffnungen sah ich für den Bruchteil eines Augenblicks eine Gestalt.

      "Was ist los, Jesse?", fragte Milo.

      "Wir werden beobachtet..."

      Mein Griff ging reflexartig zur Pistole vom Typ Sig Sauer P226, die ich im Gürtelhalfter stecken hatte. Ich fasste die Waffe mit beiden Händen.

      "Bleiben Sie zurück!", sagte ich an Frank Jackson und sein Script Girl gewandt.

      Natürlich konnte es Zufall sein, dass sich jetzt dort jemand herumtrieb. Und vielleicht war die Erklärung dafür auch ganz harmlos. Aber irgendwie glaubte ich nicht so recht daran.

      *

      Teil 2

      Als ich das Gebäude erreichte und den Blick schweifen ließ, konnte ich nirgends etwas Verdächtiges sehen. Keine Bewegung, kein Laut, nichts.

      Milo hielt sich ein ganzes Stück hinter mir und sorgte für meine Rückendeckung. Sicherheit ist das höchste Gebot in der Polizeiarbeit.

      "Hallo! Ist da wer?", rief ich. Meine Worte verhallten zwischen den ausgebrannten und durch die Detonationen sichtlich mitgenommenen Ruinen. Ganze Mauerstücke waren herausgebrochen und auf die Straße gesackt. "Hier spricht Agent Trevellian vom FBI! Kommen Sie heraus!""

      Wieder keine Antwort.

      Die Tür hatte jemand ausgehängt. Der Eingang war offen. Ich tastete mich vorsichtig hinein. Milo folgte mir. Man konnte nur raten, wofür dieses Gebäude mal benutzt worden war. Der Raum, der sich vor meinen Augen erstreckte war groß und kahl.

      Sicherlich zweihundert Quadratmeter. Vielleicht ein Großraumbüro. Die Reste von Teppichboden sprachen jedenfalls dafür, dass es sich nicht um einen ehemaligen Lagerraum handelte.

      Auf der linken Seite bewegte sich etwas Dunkles.

      Ich wirbelte herum.

      Eine fette Ratte huschte über den Boden, blieb einen Augenblick lang stehen, hob den Kopf und blickte in unsere Richtung. Dann huschte sie davon.

      Ich deutete zur Türöffnung, die aus diesem Raum herausführte. Dahinter wurde eine Art Flur sichtbar.

      Vorsichtig durchquerten wir den Raum und tasteten uns dann zum Flur vor. Nirgends war etwas zu sehen oder zu hören.

      Und auch von uns sagte keiner ein Wort.

      Der Flur war lang und endete vor dem Aufzug, der aber mit Sicherheit außer Betrieb war. Dahinter befand sich ein Treppenaufgang.

      Mit der Waffe im Anschlag schlichen wir weiter voran.

      Eine Tür führte nach rechts. Sie war angelehnt. Mit einem Tritt öffnete ich sie. Mit der P226 im Anschlag stürmte ich hinein. Milo kam hinterher und deckte mich ab. Der Raum war nicht so groß wie jener, in dem wir uns zuerst befunden hatten. Man hatte auch hier ein paar Möbel zurückgelassen.

      Preiswerte Regalwände aus Spanplatte, die sich durch die Feuchtigkeit etwas verzogen hatten. Zu gebrauchen waren sie kaum noch.

      Das Fenster stand offen.

      Eine dunkle Gestalt wirbelte herum. Ein Mann mit ungepflegtem, struppigen Vollbart, Baseballmütze und einem zerschlissenen Parka, der für die Jahreszeit viel zu warm war.

      Der Mann duckte sich, riss etwas empor, dass wie eine ziemlich große Pistole wirkte und feuerte.

      Es gab keinen Laut.

      Ich sah das Aufblitzen des Mündungsfeuers und warf mich zur Seite. Milo machte dasselbe. Die Kugel fuhr in die schmucklose Raufaser-Wand hinter uns und splitterte ein Stück aus dem Putz heraus.

      Ich rollte mich am Boden herum, während ich undeutlich ein Geräusch wahrnahm, das wie ein kräftiges Niesen oder der Schlag mit einer Zeitung klang. Der Schuss einer Waffe mit Schalldämpfer.

      Das Projektil ritzte dicht neben mir den Boden. Ich hatte den Luftzug spüren können, mit dem es an meiner Stirn vorbeigeschossen war.

      Ich riss die P226 hoch und feuerte.

      Nicht, um zu treffen, sondern um zu warnen.

      Ich ballerte zweimal kurz hintereinander los und hielt dabei etwas seitwärts. Die Scheibe des offenstehenden Fensters ging zu Bruch. Der Knall hallte ein halbes Dutzendmal in den leeren Räumen wider.

      Der Kerl war weg.

      Ich war innerhalb eines Sekundenbruchteils wieder auf den Beinen.

      Schnell hatte ich die wenigen Meter bis zum Fenster hinter mich gebracht und starrte hinaus.

      Die Pistole hielt ich mit beiden Händen umfasst.

      Der Kerl rannte davon, auf eine Dreiergruppe von Lagerhallen zu. Dieses Gelände war ein einziges Labyrinth. Es war schwierig, hier jemanden zu stellen, wenn man nicht gerade eine Hundertschaft von entsprechend ausgebildeten Officers zur Verfügung hatte. Das hatte sich schon der Mörder von John Mariano zu Nutze gemacht, als er sein Attentat durchführte...

      "Stehenbleiben! FBI!", rief ich dem Kerl hinter her.

      Während seines Laufs drehte er sich kurz um und feuerte nochmals in meine Richtung. Ein ziemlich ungezielter Schuss, der irgend eines der noch vorhandenen Fenster zu Bruch gehen ließ. Ein Regen aus messerscharfen Splittern ging hernieder.

      Sie glitzerten in der Sonne wie Lametta.

      Ich brannte dem Kerl einen Warnschuss neben die Hacken.

      Aber das schien ihn nicht zu beeindrucken.

      Als ob der Leibhaftige persönlich hinter ihm her gewesen wäre, beschleunigte er noch. Seine Kondition schien dabei nicht die beste zu sein. Er fasste sich in Höhe der Milz an die Seite.

      Seitenstiche!

      Vielleicht verbesserte das unsere Chance, ihn doch noch zu kriegen.

      "Der scheint mit uns nichts zu tun haben zu wollen!", kommentierte Milo gallig.

      "Los, schnappen wir ihn uns!", rief ich, während ich mich mit einem Satz über die Fensterbank schwang. Mit der Waffe in der Hand setzte ich zu einem Spurt an. Milo folgte mir in einem Abstand von wenigen Metern.

      Was

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