Losing Game. Valuta Tomas

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Losing Game - Valuta Tomas страница 20

Автор:
Серия:
Издательство:
Losing Game - Valuta Tomas Five Dogs

Скачать книгу

du direkt nach der Schule zur Polizei gegangen?«, fragt Sam plötzlich leise, worauf Neve nur mit einem Nicken reagiert. Sie scheint die Frage nicht wirklich zu überraschen.

      »Ist es das was du willst? Ich meine, wofür du lebst und jeden Tag aufstehst?« Wieder nickt Neve, stellt die Tasse auf den Tisch und legt das Papier zur Seite.

      »Und genau aus diesem Grund, solltest du jetzt besser gehen.« Anstatt zu fragen weshalb, sieht Neve, dass Sam ihren Kaffee mit einem Zug leert und die Tasse in das Spülbecken stellt. Neve verfolgt Sams Handlungen und muss plötzlich an ihren Chevy denken. Wie ordentlich und sauber der Wagen war, als sie kurz hineingeblickt hat. Und jetzt stellt Sam wie selbstverständlich die Tasse ins Spülbecken, nur um Ordnung zu halten. Welche unterschiedlichen Verhaltensweisen bei einem einzigen Menschen aufeinanderprallen, ist unglaublich.

      Neve begleitet Sam zur Haustür. Sie dreht sich zu Neve um und schaut sie bittend und bettelnd an.

      »Darf ich mir noch einen Kuss von dir klauen? Nur einen, ohne irgendwelche Hintergedanken, Hoffnungen oder Verpflichtungen. Ich werde meine dämlichen Sprüche auch sein lassen«, lächelt sie verschmitzt. Neve weiß nicht was sie dazu sagen soll.

      Sie denkt auch nicht darüber nach, als sie Sam an die Hand nimmt, vorsichtig an sich zieht und für einen winzigen Augenblick verharrt. Neve überlegt für diesen kurzen Moment, ob diese Handlung wirklich richtig ist. Auch wenn es falsch wäre, küsst sie Sam zaghaft und zurückhaltend. In keinster Weise tauschen die beiden diesen intimen Moment stürmisch miteinander aus. Nichts wiederholt sich von dem, was sie vorletzte Nacht in dem Club veranstaltet haben. Es scheint, als wenn sie zwei schüchterne Teenager wären, die das erste Mal in ihrem Leben feststellen, wie wunderschön der Mund eines anderen Menschen sein kann.

      Als Sam spürt, dass ausgerechnet dieser sanfte Kuss sie bis ins Mark erregt, reißt sie sich von Neve los. Hilflos und laut schnaufend, blickt sie verschämt durch die Nacht.

      »'Tschuldigung!«, pustet sie schwer.

      »Bis morgen, schlaf schön und danke.« Neve ist überrascht, dass Sam sich wirklich an ihre eigene Abmachung hält und sich sogar für den Kuss bedankt. Verdammt, muss sie denn unbedingt so jung und dann auch noch kriminell sein?

      Sam dreht sich um und steuert auf ihren Wagen zu. Als Neve die Tür schließen will, klingelt plötzlich ein Handy. Wie auf Befehl bleibt Sam stehen, greift in die Hose, zieht ihr Handy heraus und meldet sich mit einem kurzen »Ja A.J.?« Neve sieht, wie Sam dem Gesprächspartner zuhört, nickt und dann auflegt. Sie blickt auf das Handy, senkt den Kopf und dreht sich zu Neve um.

      »Ähm, Matt unser sogenannter Ober-Guru…,«. Bei dem Wort muss Neve kurz schmunzeln. Sam lächelt verschmitzt.

      »war jetzt einige Tage nicht da und ist eben wiedergekommen. Er gibt eine Party.«

      »Und?«, fragt Neve trocken.

      »Ich gehe da jetzt hin und wollte dich fragen, ob du vielleicht mit möchtest.« Bei dieser Frage entgleiten Neve sämtliche Gesichtszüge.

      »Du verarscht mich jetzt, oder? Ich bin Bulle und glaube, dass ich der letzte Mensch bin, der von euch an so einem Ort gesehen werden will.« Sam lächelt.

      »Da hast du zwar recht, aber solange du nicht mit deiner Marke herum wedelst und an meiner Seite bleibst, wird dir nichts passieren. Ich bin Matts rechte Hand. Sollte jemand Zweifel an meiner Begleitung haben, greift diese Person indirekt auch ihn an und das wagt keiner.« Neve schmunzelt.

      »Schön zu wissen, dass ausgerechnet du um meine Sicherheit besorgt bist!« Sam zuckt mit den Achseln und spielt nervös mit dem Handy.

      »Ich möchte dir einfach zeigen, dass mein Leben nicht nur aus Striptease und Kriminalität besteht. Die Partys von Matt sind immer recht nett. Da sind Waffen und Drogen absolut verboten.«

      »Ich bin zwar wahnsinnig neugierig auf dieses Spektakel, aber danke nein. Ich muss den Unterricht für morgen noch vorbereiten und habe somit keine Zeit«, wirft Neve Sams Einladung über Bord. Sam überlegt niederschlagen, schaut Neve dann aber mit funkelnden Augen an.

      »Ich mache dir einen Vorschlag. Du kommst mit und schaust dir das für ein oder zwei Stunden an und ich helfe dir danach den Unterricht vorzubereiten. Du hast dann ja schließlich eine Intelligenzbestie dabei«, grinst sie frech. Neve überlegt kurz und blickt dann skeptisch an sich herunter.

      »Ein unauffälligeres Outfit kannst du gar nicht tragen«, stichelt Sam. Neve trägt eine weiße Bluse und eine hellblaue Jeans, die an Oberschenkeln und Knien völlig zerrissen ist.

      Mit einer flüchtigen Handbewegung, schaltet sie das Licht im Haus aus und folgt Sam zum Wagen. Als sie langsam die Auffahrt hinunterfahren, blickt Neve skeptisch zu ihr herüber.

      »Wie kommt jemand wie du, eigentlich an so einen Wagen? Geklaut?« Sam grinst, belässt ihre Konzentration aber beim Straßenverkehr.

      »Nein, der Wagen ist ehrlich bezahlt. Fast dreißigtausend Dollar.« Bei dieser Summe werden Neves Augen groß.

      »Wie kommst du an so viel Geld? So viel verdiene ich, als Polizistin, noch nicht einmal in einem halben Jahr.«

      »Tja, in der heutigen Gesellschaft ist es leider Tatsache, dass man mit Sex, Waffen und Drogen das meiste Geld macht. Da ich in allen dreien meine Finger drin habe, stellt sich das, als geringstes Problem für mich dar!«

      Mehrere Kilometer fahren beide stillschweigend durch die Nacht, bis Neve Sam fragt, wie sie zu den Five Dogs gekommen ist.

      »Ich glaube, ich bin mit zehn oder so aus dem besagten Heim abgehauen. Wenn man es genau nimmt, bin ich seit diesem Tag bei den Five Dogs. Matt, der damals selbst erst sechzehn oder siebzehn war, hat sich von Anfang an um mich gekümmert. Daher haben wir so ein gutes Verhältnis zueinander. Ich glaube, deswegen wurde ich auch so schnell von allen respektiert.«

      »Nimmst du Drogen?« Sam fängt zu lachen an und schüttelt heftig den Kopf.

      »Nein, niemals! Ich habe in meinem ganzen Leben nur ein einziges Mal dieses Zeug genommen und da bin ich so dermaßen abgestürzt, dass ich in der Nacht Sex mit einem Kerl hatte.« Auf einmal zuckt Sam und schüttelt sich.

      »Das war so widerlich, dass ich mir geschworen habe, nie wieder Drogen anzufassen. Ich möchte einfach die Kontrolle über mich nicht verlieren.« Doch recht überrascht über diese konsequente Art, die Sam sich selbst auferlegt hat, blickt Neve zu ihr herüber. Trotz allem was sie über diese junge Frau weiß, ist und bleibt sie, in ihren Augen, kriminell.

      »Du bist jetzt schon so lange bei den Five Dogs, wieso steigst du nicht einfach aus und lässt das alles hinter dir? Wieso machst du den ganzen Mist mit? Du weißt doch ganz genau, was Recht und was Unrecht ist.« Sam blickt aus dem Augenwinkel zu Neve und lächelt schelmisch.

      »Genau aus dem Grund, habe ich dir vorhin in der Küche die Frage über deinen Job gestellt. Für dich ist die Polizei alles, für mich sind es die Five Dogs. Ich werde das mit Sicherheit nicht bis ins Rentenalter machen, aber es ist nun mal mein täglich Brot. Ich habe es mir selbst ausgesucht.«

      Sam biegt in die Hyde Street ein, fährt am Dolphin Swim & Boat Club vorbei und hält dann vor einer großen Villa, die in dieser Nacht hell beleuchtet ist.

      »Da wären wir«, trällert sie stolz und stellt den Wagen aus.

      »Dann bin ich ja mal gespannt, was mich

Скачать книгу