Losing Game. Valuta Tomas

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Losing Game - Valuta Tomas Five Dogs

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Amen in der Kirche. Das ist das Gesetz, für das sie tagtäglich lebt.

      Keuchend, weil ihr die Schmerzen die Luft rauben, hält Neve tapfer aber zitternd die Waffe hoch. Plötzlich tritt Sam in ihr Blickfeld und starrt sie mit großen Augen an. In der rechten Hand hält sie eine Waffe. Sie kann nicht glauben, dass ihre Mathematiklehrerin mit einer Schusssichern Weste vor ihr auf dem Boden liegt.

      »Neve?«, haucht sie geschockt und sinkt kraftlos in die Knie. Neve bekommt bei dem Anblick von Sam richtig schlechte Laune.

      »Verdammt!!«, keucht sie schwer und lässt die Waffe sinken.

      »Du bist ein Bulle!!«, pustet Sam atemlos. Sie schaut Neve fassungslos an. Dann verdunkelt sich ihr Blick.

      »Du bist ein verdammter Bulle!!! Ich fasse es nicht, dass ich mich in einen scheiß Bullen verliebt habe!!«, keift sie noch immer entsetzt, ohne auch nur annähernd darüber nachzudenken, dass sie zweimal auf Neve geschossen hat. Wird hier das Prinzip Die trägt eine Weste, die kommt klar!, angewendet oder was soll das werden??

      »NEVE???«, brüllt plötzlich jemand durch den Park. Erschrocken weiten sich Neves Augen, als ihr klar wird, dass Jake auf dem Weg zu ihr ist.

      »Wir sprechen uns noch Sam!!!«, keift sie wutentbrannt, blickt kurz zur Chestnut Street und dann zu Sam zurück. Jake wird bei der Entfernung ungefähr zwei Minuten brauchen bis er bei seiner Kollegin ist. Wütend fährt Neve Sam erneut an.

      »Verschwinde!! Ich regle das hier!!« Genau wie den Jungen vorhin, will sie Sam auch laufen lassen, aber diese hockt noch immer neben ihr. Sam weiß selbst nicht ob sie weinen oder brüllen soll. Sie hat auf Neve geschossen! Auf die Frau in die sie sich verliebt hat. Aber auch nur weil sie eine Polizistin ist.

      »Sam!! Verschwinde!! Nochmal sage ich es nicht!!«, knurrt Neve.

      Wie betäubt hockt Sam noch immer im Rasen und starrt Neve mit leerem Blick an. Dann hebt sie langsam den Kopf, blickt in Richtung der Chestnut Street und dann wieder zu Neve zurück. Plötzlich beugt sie sich über sie, gibt ihr einen Kuss auf die Stirn, springt vom Boden auf und rennt tiefer in den Park.

      Neve blickt ihr noch eine Zeit hinterher, bis sie sie nicht mehr sehen kann. Schwerfällig dreht sie sich auf die Seite.

      »Verdammt tut das weh!!«, stöhnt sie geschwächt. Sie kann in keinster Weise verstehen, was hier abgelaufen ist. Das ist doch echt der größte Albtraum, der ihr je untergekommen ist.

      Nachdem sie zwei Stunden im Krankenhaus verbracht hat, fiel Neve zu Hause in ihr Bett und ist am nächsten Morgen bis in die tiefste Faser ihres Körpers erschrocken, entsetzt aber auch zugleich beeindruckt, dass Sam tatsächlich an ihrem Tisch im Klassenzimmer sitzt. Sie selbst gibt sich große Mühe, ihre Schmerzen zu verbergen. Sie hätte sich natürlich krankschreiben lassen können, aber das wollte sie bewusst nicht. Sie wollte sehen, ob Sam den Arsch in der Hose hat und ihr noch unter die Augen treten kann. Und das scheint sie offensichtlich zu können.

      Aber anstatt wie immer, wie ein Kartoffelsackverträumt in ihrem Stuhl zu hängen, sitzt Sam stocksteif auf ihrem Platz und hat den Kopf so tief gesenkt, dass ihr Gesicht fast eine parallele Ebene mit dem Tisch ergibt.

      »Ms. Rodriguez!«, spricht Neve ihre Schülerin in der Mitte der Stunde an, die darauf aber nicht reagiert.

      »Ms. Rodriguez!!«, wiederholt sie. Wie beim Paukenschlag reißt Sam plötzlich ihren Kopf hoch. Sie schaut ihre Lehrerin mit einem solch hasserfüllten Blick an, dass Neve sofort das Blut in den Adern gefriert. Sie hat mittlerweile ja schon einige Blicke von Sam kennengelernt, aber dieser jetzt könnte vom Teufel persönlich sein.

      Neve versucht sich nicht verunsichern zu lassen, obwohl sie zugeben muss, dass dieser Blick ihr durch und durch geht. Er treibt ihr den Angstschweiß auf die Stirn.

      »Bitte kommen sie nach vorne zur Tafel und lösen die dort geschriebenen Aufgaben.« Wie eine Furie schießt Sam von ihrem Stuhl hoch. Mit lauten Schritten stampft sie auf ihre Lehrerin zu. Die hält ihr ein Stück Kreide entgegen. Anstatt dieses zu nehmen, stürmt Sam an ihr vorbei, greift an der Tafel nach einem neuen Kreidestück und beginnt nach und nach die Aufgaben zu lösen.

      Mit dem Rücken zur Tafel, steht Neve fünf Schritte neben Sam und beobachtet sie dabei, wie sie in ihrer mittlerweile gewohnten Geschwindigkeit die Aufgaben löst, bis ihr auffällt, dass Sam die Kreide ungewöhnlich hart auf die Tafel setzt und die Zahlen schreibt. Sie schaut etwas genauer hin und sieht, dass Sams Hand vor Kraft und Anstrengung so stark zittert, dass die Kreide plötzlich in der Mitte zerbricht. Wie erstarrt steht Sam mit hochgezogenem Arm an der Tafel. Als Neve sie darauf ansprechen will, glaubt sie ihren Augen nicht zu trauen. Sie sieht, wie eine Träne an Sams Wange herunterläuft.

      »Ms. Rodriguez?«, fragt Neve besorgt und macht einen Schritt auf ihre Schülerin zu. Plötzlich reißt Sam ihren Kopf in ihre Richtung. Schlagartig gefriert Neve erneut das Blut in den Adern. Sam weint! Ihr hasserfüllter Blick ist totaler Verzweiflung gewichen. Neve kann in ihren Augen erkennen, wie leid ihr die Sache von letzter Nacht tut.

      Bevor sie auch nur eine Handbewegung machen kann, dreht sich Sam blitzschnell um und rennt aus dem Klassenzimmer. Genauso schnell wie sie die Flucht ergriffen hat, springt Laura von ihrem Stuhl auf und rennt ihrer Freundin hinterher. Wie gelähmt bleibt Neve an der Tafel stehen.

      LEVEL 3

      Am Abend bereitet Neve den Unterricht für den nächsten Tag vor, als es an der Haustür klingelt. Überrascht, wer zu dieser späten Stunde bei ihr klingelt, steht sie vom Bürostuhl auf. Sie ist dankbar für diese kleine Ablenkung. In den letzten Stunden konnte sie sich eh nicht richtig auf das konzentrieren, was für sie alltäglich ist. Sie dachte dauerhaft über Sam nach und hatte ihr verweintes Gesicht vor Augen. Eigentlich müsste sie Sam, für das was sie getan hat, hassen. Aber aus unerfindlichen Gründen spürt sie, dass sie es nicht kann. Sie kann Sam nicht wütend sein und weiß nicht warum. Im Gegenteil, irgendwie hat sie Verständnis und Mitleid mit ihr.

      Von ihren verworrenen Gedanken gefangen, öffnet Neve die Tür und verharrt in der Bewegung. Mit einem spöttischen Grinsen steht ihr Sam gegenüber.

      »Woher weißt du wo ich wohne?«, faucht sie sofort. Sam reagiert nicht.

      »Preston, hm?«, fragt sie stattdessen und blickt auf das Namensschild.

      »Gefällt mir sowieso besser als Stewart«, stichelt sie Neve auf den falschen Nachnamen an. Es scheint, als ob die gewohnt rotzfreche Sam vor ihr steht und der Vorfall in der Schule heute Vormittag, nicht passiert wäre.

      »Ich habe dich gefragt, woher du weißt wo ich wohne«, giftet Neve weiter. Sam schmunzelt.

      »Ich bin ein Five Dog und habe überall meine Quellen. Es hat zwar, wegen deinem falschen Nachnamen, etwas länger gedauert als mir lieb war, aber ich kriege alles irgendwann heraus«, grinst sie bis zu den Ohren und schaut Neve erwartungsvoll an.

      »Darf ich reinkommen?«

      »Ich wüsste keinen Grund, weshalb ich dich rein bitten sollte«, schimpft Neve aufgebracht. Sie kann nicht glauben, dass es offensichtlich doch recht leicht ist, ihren Wohnsitz herauszubekommen. Hervorragend, diese Information brauchte sie jetzt auch noch.

      »Ich wüsste da schon einen guten Grund. Du bist

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