Sealed. Stephan Kesper

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Sealed - Stephan Kesper

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Scheiben noch intakt. Er ließ sich auf den Sessel fallen und eine Staubwolke stob in die Luft.

      »Sehr romantisch«, lachte Rachel.

      Sie sah sich in dem Raum um. In den Wänden eingelassenen Regalen fehlten die Regalbretter, was sie zu nutzlosen Rahmen machte. Genauso erging es den Schubladen des Schreibtischs. Rachel ging langsam zur Tür und prüfte, ob sie sich bewegte. Sie schloss sie, aber im Schloss steckte kein Schlüssel.

      Dann kam sie auf Hendrik zu, der immer noch im Sessel saß und nervös wurde.

      »Wie lange weißt du schon von diesem Ort?«

      Er zuckte mit den Schultern.

      »Und wie viele unschuldige Mädchen hast du hier verführt?«

      »Hmm«, er zog seine Mundwinkel nach unten, »nicht mehr als zweihundert.«

      »Und was hast du mit ihnen gemacht, nachdem du sie missbraucht hattest?«

      Hendrik ging auf das Spiel ein und verstellte seine Stimme: »Sie fingen immer an, zu schreien. Ich kann das nicht ab.«

      »Wo sind sie heute?«, sie streichelte seinen Schritt.

      »Hab sie vergraben«, er wollte ihren Hintern streicheln, aber sie drückte seine Hände nach unten – er sollte nichts tun.

      »Hier?«

      »Hinter der Halle.«

      »Böser Junge.«

      »War nicht meine Schuld. Die Stimme hat es mir befohlen.«

      Rachel prustete laut und konnte nicht mehr ernst bleiben.

      »Für einen Typen, der sich für Mathe interessiert, kann man ziemlich viel Spaß mit dir haben.«

      Sie setzte sich auf seinen Schoß, öffnete ihre Jacke und zog ihr Portmonee heraus. Sie öffnete es und legte Hendrik zwei Kondome auf die Brust.

      »Nur, um sicher zu sein.«

      Dann beugte sie sich vor und küsste ihn leidenschaftlich.

      Hendrik hätte es für ein Erdbeben halten können, er wurde plötzlich aufmerksam und lauschte. Ein leichtes Zittern ging durch das Gebäude. Auch Rachel spürte es: »Was ist das?«

      »Keine Ahnung, aber es klingt nicht gut.«

      Sie standen beide auf und gingen zum Fenster, von dem sie auf die Rückseite des Gebäudes sehen konnten. Hendrik betrachtete den Hang, ein Sturzbach ergoss sich von oberhalb und schien vor dem Gebäude gestaut zu werden.

      Offensichtlich gab es dort normalerweise keinen Bach und das Wasser suchte sich in diesem Moment einen Weg. Davon irritiert blickte er den Hang nach oben. Plötzlich bewegte sich alles vor den Fenstern, die Bäume, die dort standen, knickten um und kamen in irrwitziger Geschwindigkeit auf sie zu.

      »Wir müssen raus hier!«, schrie Rachel. Sie dachte noch an die Schirme und lief auf die Tür zu. Bei der Tür erreichte Hendrik sie und riss sie herum. Ohne ein Wort drückte er sie zurück in die Ecke, wo der Sessel stand. Er schlug ohne darauf zu achten, was mit seinen Händen passierte, durch die Fensterscheiben, die sofort zerbrachen, umklammerte den Eck-Träger und klemmte Rachel damit zwischen sich und dem Träger ein.

      Dann ging alles ungeheuer schnell. Ein ohrenbetäubendes Krachen, der ganze Raum schwankte. In einem Moment dachte Hendrik, dass der Boden unter ihnen wegsacken würde, aber es war nur der alte Teppich, auf dem sie standen und der fortgerissen wurde. Er bekam einen festen Stand und klammerte sich weiter an der alten Konstruktion fest. Seine Finger schmerzten unter der ungewohnten Belastung. So schnell es gekommen war, so schnell war es auch wieder vorbei.

      Als das Dröhnen abflaute und die Bewegung zum Stillstand kam, machte er langsam die Augen auf. Rachel versuchte, ihn wegzudrücken, aber er ließ sie nur langsam frei. Er öffnete seine linke Hand und drehte sich auf der Stelle. Sie trauten ihren Augen nicht: Das Gebäude, in dem sie gerade noch gestanden hatten, gab es nicht mehr. Die Stahlstrebe, an der sie sich festhielten, gehörte zu den letzten noch aufrecht stehenden Teilen. Das Büro, zudem das kleine, dreieckige Stück Boden, auf dem sie standen gehörte, war ebenfalls verschwunden. Unter ihnen lag eine Schlammlawine, die das Gebäude abgerissen und die Reste unter sich begraben hatte.

      Er fing zu zittern an, Adrenalin pulsierte durch seinen Kreislauf.

      »Alles okay bei dir?«, fragte er Rachel.

      Sie begriff noch nicht genau, was gerade geschehen war. Aber eins wusste sie genau: »Jetzt hast du mir zum zweiten Mal das Leben gerettet«, dann warf sie ihm ihre Arme um den Hals und schluchzte laut.

      »Noch nicht, ich weiß nicht genau, wie lange wir hier noch stehen können, bevor der Rest auch zusammenklappt. Ich denke, es wäre am besten, wenn wir versuchen, auf der Außenseite herunterzuklettern.«

      Er versuchte, sich aus ihrem Griff zu lösen, doch in ihrem Gesicht stand die pure Angst.

      »Es ist alles in Ordnung, ich versuche nur, uns von hier wegzubringen. Halte dich fest«, dabei drückte er ihre rechte Hand an die Reste der Fensterfront, zu seiner linken.

      Als er den Eindruck hatte, dass sie sicher stand, probierte er, um den abgebrochenen Rand zu seiner Rechten herumzuklettern. Aber das stellte sich als unmöglich heraus. Er entschied sich, das Fenster wegzutreten. Nach einigen gezielten Fußattacken blieb nur noch ein dünner Rahmen aus Holz übrig. Er sah nach draußen, sie hätten wenig Halt, aber im Schlamm würden sie weich landen, sollten sie fallen.

      Er erklärte Rachel in langsamen Worten, was er vorhatte.

      »Wir müssen um dieses Ding herum«, dabei schlug er mit seiner Hand gegen den Träger, der ihnen das Leben gerettet hatte. »An der Außenseite können wir dann herunterklettern. Ich gehe zuerst und fange dich auf, solltest du Schwierigkeiten haben. Du brauchst keine Angst zu haben, unten ist alles knietief voller Schlamm. Wenn du fällst, dann landest du weich. Wir müssen dann nur unsere Sachen waschen«, er schenkte ihr ein selbstbewusstes Lächeln, zumindest das beste, das er unter diesen Umständen zustande brachte. Sie lächelte zurück, dankbar für seine Zuversicht. Dann gab er ihr einen Kuss und schwang sich durch den Fensterrahmen auf die Außenseite des Trägers. Er kletterte ungelenk nach unten und sprang den Rest, als er keinen Halt mehr hatte. Bei der Landung sackte er tiefer ein, als er angenommen hatte. Dann rief er zu Rachel hoch, sie sollte auch heraus klettern. Sie hatte Angst und bewegte sich enervierend langsam, aber schließlich begann sie ihren Abstieg und ließ an derselben Stelle los, wo Hendrik es getan hatte. Er schaffte es, ihren Fall zu verlangsamen, aber auch sie sackte bis zu den Oberschenkeln in den Schlamm ein.

      »Fuck, wie sollen wir hier raus kommen?«

      »Egal«, sagte er, »Hauptsache, wir sind aus dem Ding raus.«

      Er versuchte, sich umzudrehen, nahm ihre Hand und zog, so fest er konnte, an ihr, damit sie zur Seite aus dem Schlamm herauskamen. Es dauerte eine gute Stunde, bis sie eine Stelle erreichten, wo der Dreck so flach wurde, dass sie hindurch waten konnten. Wenig später standen sie unter einem Baum und sahen sich die Lawine und den Rest von dem Industriegebäude an. Rachel fing an zu weinen. Er legte ihr einen Arm um die Schulter und versuchte, sie zu trösten. Dann fiel ihm auf, dass mit ihren Füßen etwas nicht stimmte. Sie waren viel zu klein trotz der dicken Schlammschicht darauf.

      »Meine

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