Closing Words. Valuta Tomas

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Closing Words - Valuta Tomas Five Dogs

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Anblick übertraf selbst ihre kühnsten Vorstellungen.

      Unzählige Menschen umgaben den Leichnam, den man in diesem Zustand nur noch schwer als einen Menschen erkennen konnte. Kollegen, Fotografen und andere Polizeibeamte tummelten sich um den toten Körper.

      Als Neve an den Leichnam vollständig herantrat, wusste sie nicht, ob sie würgen oder lachen sollte. Sie war stolz auf Matt, unglaublich stolz. Dennoch durchfuhr sie ein eiskalter Schauer. Sie hatte ja keine Ahnung, dass ihr Boss so bestialisch sein kann. Matt ließ sich Zeit, sehr viel Zeit.

      Nortons Gliedmaßen ragten in alle Himmelsrichtungen ab. Mit Seilen wurden diese an Pfähle gebunden, die tief in den Boden gerammt wurden. Allerdings waren sie nur noch mit wenigen Sehnen und ebenso wenig Fleisch mit dem Körper verbunden. Die Arme und Beine wirkten, als wenn jemand oder etwas versucht hätte, diese abzureißen.

      Norton war nackt. So sah es zu mindestens aus. Sein ganzer Körper wies Schnitt- und Stichwunden auf. Keine tödlichen, aber schmerzhafte. An den Körperstellen, an denen keine Tiere oder Insekten geknabbert haben, konnte man Hämatome erkennen. Matt überließ Norton also nicht nur den natürlichen Instinkten der Tiere, die auf Futtersuche waren, sondern ließ auch seine Kräfte sprechen. Jeder Schlag und jeder Tritt muss für ihn eine Genugtuung gewesen sein.

      Nortons Gesicht war eigentlich gar nicht mehr als solches zu erkennen. Die Augen wurden von Raben oder ähnlichem heraus gepikt. Tiere mit gewaltigen Kauwerkzeugen müssen am Gesicht gerissen haben, wie an einem unschuldigen Lamm das als Opfergabe dargeboten wurde. Neve wusste, dass sich in diesem Wald Bären und Wölfe die Nahrung mühsam suchen müssen. Norton muss ein willkommenes Geschenk gewesen sein. So wehrlos auf dem Boden zu liegen und die Tiere auf sich zukommen zu sehen, muss unvorstellbar gewesen sein. Und dann noch bei lebendigen Leib und klarem Verstand miterleben zu müssen, wie sie an einem knabbern, überstieg sogar Neves Vorstellungskraft.

      Der Bauch schien das erste gewesen zu sein, worauf sich die Raubtiere stürzten. Die weichste Stelle des Körpers ist immer ein einladendes Geschenk. Sämtliche Innereien, oder das was davon noch vorhanden war, hingen zerfetzt aus der offenen Bauchwunde.

      Der Brustkorb war bis zu dem Rippen abgefressen. Von diesen fehlten sogar einige, oder waren teilweise angeknabbert. Das Herz war gar nicht mehr vorhanden.

      Aus den Oberschenkeln fehlten große Stücke Fleisch. Die Zehen der Füße waren auch nicht mehr vollständig. Die Hände waren zu unerkennbaren Stumpen abgefressen.

      Mittlerweile überlagerten die unterschiedlichsten Maden und Würmer Nortons Körper. Auch sie wollten noch etwas Leckeres von diesem hervorragenden Menü für sich beanspruchen.

      »Wer macht so etwas? Wie kann man nur so krank sein?« Trevors Stimme war hauchend. Neve konnte hören, dass er mit den Tränen kämpfte. Der Anblick seines Chefs, katapultierte ihn in einen Schockähnlichen Zustand. Bevor dieser aber vollends seine Wirkung auskosten konnte, riss Neve ihn aus seiner Starre.

      »Lass uns an die Arbeit gehen. Je schneller und präziser wir sind, umso schneller finden wir seinen Mörder.« Sie wusste natürlich wer es war, stellte sich aber gekonnt dumm.

      Trevor benötigte noch ein paar Schrecksekunden, bis er sich, ebenso wie Neve, Handschuhe überstreifte und die nähere Umgebung nach Beweisen absuchte.

      Der Coroner rupfte in der Zwischenzeit Nortons Körper vom Boden. Sicherlich wog er nur noch die Hälfte seines eigentlichen Gewichts. Die andere Hälfte ist schon verdaut und ausgeschieden.

      Neve konnte es sich nicht nehmen lassen, bei diesen Gedanken fast zu lachen. Sie drehte sich etwas von Trevor weg. Ihre leuchtenden Augen hätten einen komischen Beigeschmack zu dieser traurigen Situation gehabt.

      Nortons letzter Weg war also recht beschissen. Aufgefressen von Wölfen, welch eine Ironie. Da hat er so viele Jahre gegen die Hunde gekämpft und wurde letztendlich von deren Vorfahren gefressen und ausgeschieden.

      Mit Adleraugen durchkämmte Neve die Gegend. Sie wusste, dass sie Matt den Arsch bis zum Mars aufreißen würde, sollte sie hier noch irgendwelche Beweise finden, die zu ihm führen würden.

      »Eden, sieh mal.« Neve fiel es manchmal noch schwer auf diesen Namen zu reagieren. Zuhause und bei den Hunden war sie Neve Preston. Aber in der Öffentlichkeit oder beim FBI war sie Eden Stewart.

      Ein paar Tage nach deren Rückkehr, standen sie und Sam bei Michael in der Immobilienfirma. Sie erklärten ihm was geschehen war. Natürlich konnte er das zuerst nicht glauben. Es dauerte einige Tage bis er den Brocken geschluckt hatte. Danach war er dann unglaublich glücklich Neve und Sam wieder an seiner Seite zu wissen. Ohne zu zögern überschrieb er Sam ihre Anteile der Firma und arbeitete seit dem Tag mit ihr zusammen. Neve hielt sich aus diesem Geschäft vollständig heraus. Laura machte ihre Arbeit gut, da brauchte sie ihre Finger nicht wieder mit drin haben. Und mit Sam an der Seite, konnte die Firma nur noch besser werden. Endlich waren die beiden Freundinnen wieder vereint und arbeiteten zusammen.

      Neve spürte einen Anflug von Wut in sich aufsteigen, als sie zu Trevor ging, der einige Meter neben einem Fluss über dem Boden gebeugt war.

      »Schau.« Er zeigte auf einen Bodenabschnitt der ungewöhnlich glatt war. Das Moos war platt gedrückt und teilweise fast ausgetrocknet. Fußspuren waren deutlich zu sehen.

      Matt, du verdammter Idiot! Neve konnte sich kaum beherrschen. Klar, über das Thema Fußspuren hatten sie am Telefon nicht gesprochen. Verdammt.

      Sie beugte sich ebenfalls hinunter und betrachtete die Spuren. Irgendetwas war da anders. Das waren keine richtigen Abdrücke von Schuhsohlen. Was zur Hölle war das?

      Neugierig auf das was sie herausfinden würde, zückte Neve ihre Taschenlampe und leuchtete die Abdrücke ab. Es waren unglaublich viele. Die meisten davon befanden sich allerdings nur in einem recht kleinen Umkreis. Die Person die sich hier befand, muss sich nicht allzu weit vom Platz wegbewegt haben. Aber weshalb sehen diese Abdrücke so merkwürdig aus? In ihrer ganzen Karriere hat Neve noch nie solche Abdrücke gesehen.

      »Lass uns einen Abguss davon machen«, warf sie ihrem Kollegen zu, während sie mit der Taschenlampe die nähere Umgebung weiter betrachtete. Es war zwar helllichter Tag, aber die Taschenlampe verhalf ihr immer zu einem besseren Blick.

      Sie konzentrierte sich weiter auf die plattgedrückte Umgebung. Ihr kam eine Idee. Sie suchte den Rand des platten Vierecks ab und wurde sofort fündig.

      »Trevor, hier hat jemand gezeltet. Sieh nur. Hier haben wir den plattgedrückten Untergrund und da,« sie schwang ihre Taschenlampe auf vier Ecken »haben wir die Löcher der Heringe die zur Befestigung in den Boden gestochen wurden.« Davon erzählte Matt nichts. Dass er hier zeltete. Aber sie hätte es eigentlich wissen müssen. Matt war viel zu lange weg, als dass es eigentlich eine andere Möglichkeit gegeben hätte.

      Trevor folgte den Entdeckungen seiner Kollegin und blickte gleichzeitig mit ihr zu der Stelle zurück, wo Norton bis vor wenigen Minuten noch lag.

      »Unser Täter hat Nortons Todeskampf beobachtet?« Neve hörte, wie die Stimme ihres Kollegen fast heiser wurde. Er konnte es offensichtlich nicht glauben, dass Menschen tatsächlich zu so einer bestialischen Tat imstande waren. Dabei zuzusehen, wie jemand von wilden Tieren aufgefressen wurde. Wie krank und pervers muss dieser Mensch nur gewesen sein? Was trieb ihn dazu? Vor allem, weshalb wurde Norton das angetan?

      Neve konnte spüren, wie die Freude in ihrem Körper fast überschwängliche Ausmaße annahm. Matt hat sich auf eine genussvolle aber abartige Weise bei Norton dafür gerächt, dass er damals seine kleine Familie ermorden

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