Closing Words. Valuta Tomas
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»Und?«, keift sie wütend. Geschockt reißt Sam die Augen auf. Ihr Mund öffnet sich wortlos. Starr blickt sie auf ihre Hände, die mitten auf Jills Brüsten liegen. Sie vergisst zu atmen.
Ein kurzes Prusten dringt durch die Küche, bis sich Neve zurückhaltend räuspert.
»Und Sam? Wie fühlt es sich an, solche unechten Torpedo Titten in den Händen zu halten?«, wiederholt Jill beißend Sams Worte.
Ohne auf eine Antwort der Südländerin zu warten, dreht sich Jill um, beginnt den ersten Druckknopf der Bluse zu schließen und verlässt die Küche.
»Schönen Tag noch«, wirft sie keifend zurück.
Neve braucht ein paar Schreckmomente bis sie sich gefangen hat. Vorsichtig tritt sie an Sams Seite. Die steht noch immer mit ausgestreckten Händen und offenem Mund an der Stelle, an der Jill sie stehen gelassen hat.
»Bis heute Abend, Schatz. Ich liebe dich«, flüstert sie, als sie ihrer Frau einen Abschiedskuss auf den Kopf gibt.
Auf dem Weg aus der Küche und dem Haus, muss sie sich gewaltig zusammenreißen, um nicht laut zu lachen.
Als sie dann aber neben Jill im Auto sitzt und sieht, dass sie noch dabei ist die letzten Knöpfe zu schließen, prustet sie los. Verwirrt blickt ihre Kollegin zu ihr hinüber. Schuldgefühle keimen in ihr auf.
»Entschuldigung, aber mir gehen Sams Eifersuchtsattacken und Spitzen allmählich auf die Nerven.«
Lachend schlägt sich Neve auf die Schenkel. Beschwichtigend wedelt sie mit einer Hand in Jills Richtung.
»Alles gut, mach dir keine Sorgen. Besser hätte ich Sam auch nicht zum Schweigen bringen können. Die wird jetzt den Rest des Tages daran zu knabbern haben, diesen Brocken zu schlucken.« Sie blickt gackernd zu ihrer Kollegin.
»Du hast echt Eier in der Hose.« Jill weiß nicht so recht, ob sie ebenfalls lachen soll oder nicht. Sie braucht noch ein paar Momente, bis sich ein zurückhaltendes Lächeln auf ihren Lippen bildet.
»Ich glaube, Sam ist erst mit sich zufrieden, wenn sie jemanden hat, auf den sie sich stürzen kann. Noch vor drei Jahren war es Jessica. Bis zur Hochzeit von ihr und Laura, machte Sam ihr das Leben zur Hölle. Das Eis zwischen ihnen brach erst, als sie Jessicas Ehegelöbnis hörte. Ich habe Sam noch nie zuvor mit so viel Gefühl weinen gesehen, wie zu dem Zeitpunkt. Es war, als wenn Jessica nicht nur Laura ihre Liebe schwor, sondern auch Sam mit diesen Worten erreichte. Keine Ahnung was danach passierte, aber seitdem sind die beiden ein Herz und eine Seele. Sie hängen wie Glucken aufeinander. Da Sam Jessica als Zielschiebe verloren hat, braucht sie jetzt ein neues Opfer.« Jill blickt zu Neve hinüber und schnaubt ein kurzes »Super«. Unschuldig zieht ihre Kollegin die Schultern hoch.
Stage 2
Wie jeden Tag, kann es sich Neve nicht nehmen lassen, einen flüchtigen Blick zu Nortons Büro zu werfen, als Jill und sie das Großraumbüro der FBI Zentrale betreten. Weil sich eigentlich nie einer richtig um die Ankunft der Kolleginnen kümmert, sieht nur Jill, dass sich jeden Morgen ein Lächeln der Genugtuung auf Neves Lippen bildet. Dieses verschwindet aber ebenso schnell, wie es sich gebildet hat.
»Hach ja«, jauchzt sie vergnügt, als sie sich an ihren Schreibtisch setzt.
Es kommt ihr vor, als wenn es erst gestern gewesen wäre, als Sam zwei Wochen nach ihrer Rückkehr mit einem Handy neben ihr stand und ihr dieses reichte.
»Für dich, Matt.« Erstaunt zog Neve eine Augenbraue hoch, nahm das Handy und fuhr sich fahrig mit einer Hand durch die Haare. Sie war nicht sauer, sondern nervös. Was will Matt? Er hat sich einige Tage nicht blicken lassen. Auch kam keine Nachricht von ihm. Er fuhr damals mit Norton vom Grundstück und war nicht mehr auszumachen. Frisco schien ihn verschluckt zu haben. Selbst sein Handy war aus.
»Ja?« Neve bemerkte, dass ihre Stimme etwas zitterte. Sam beobachtete sie. Scharf aber besorgt. Im nächsten Moment atmete Neve erleichtert aus.
»Ach so, äh ja, lass mich kurz überlegen.« Auch wenn sie nach diesen Worten etwas ruhiger wirkte, fuhr sie sich noch einmal durch die Haare, legte den Kopf in den Nacken und starrte zur Decke hinauf.
»Ok.« Sam konnte beobachten, wie sich Neves Gesichtszüge verhärteten. Ihre Falten vertieften sich.
»Ok, als allererstes muss ich wissen, wo du Norton hingeschafft hast. – Siuslaw National Park?« Neve pfiff beeindruckt.
»Alles klar.« In ihre Gedanken vertieft, wanderte sie los. Ihre Füße trugen sie zuerst in die Küche. Als sie dort allerdings Precious am Tresen sitzen sah, machte sie kehrt und stiefelte zurück zum Wohnzimmer.
»Ok, ich gehe davon aus, dass du mit deinem Pick Up gefahren bist? Und sicherlich warst du nicht so blöd, ihn auf die Ladefläche zu packen?« Neve schmunzelte, als Matt antwortete.
»Alles klar. Auch wenn es jetzt unbequem, anstrengend und aufwendig für dich wird, war das die richtige Entscheidung. Durch die Verletzung wegen seines entfernten Tattoos, wird er noch etwas geblutet haben. Das heißt, dass du auf deinen Sitzen Blut hast, richtig? – Gut. Zur Fleckentfernung nutzt du eine Seifenlösung, Ammoniak und Rostentferner. – Nein, Bleichmittel solltest du wirklich nur im allerletzten Fall nutzen. Das riecht noch Tage später nach dem Zeug. – Ja. - Da du zum Glück Stoffsitze hast, kannst du am besten ein Sprühextraktionsgerät dafür benutzen. Das zieht das Blut auch aus den tieferen Ebenen des Stoffes. – Dann wirst du den Rest vom Innenraum auch noch reinigen müssen. Für die Fenster reicht ein ganz normaler Reiniger. Die Spuren verschwinden dadurch gründlich genug. Für die Armaturen genügt ein Cockpitreiniger. – Ich gehe mal davon aus, dass du nicht darauf geachtet hast, ob Norton noch alle Fingernägel dran hat, oder?« Neve senkte lachend den Kopf.
»Weil Norton nicht blöd war. Er wird sich mit Sicherheit absichtlich einen Nagel abgerissen haben. Und zwar so tief, dass entweder Blut oder Haut mit dran war. Unsere Forensik ist beeindruckend gut. Das heißt, du wirst die Rücksitzbank vollständig nach irgendwelchen Überbleibseln absuchen müssen. Mach das am besten mit einer Lupe. – Stell dich nicht so an.« Neve lachte erneut. Sam beobachtete sie dabei, wie sie vom Wohnzimmer zur Waschküche wanderte.
»Norton wird sicherlich auch absichtlich etwas Speichel verteilt haben. Suche den Wagen also mit Schwarzlicht ab. – Achte auch auf Haare oder sonst irgendetwas was der menschliche Körper während einer zehnstündigen Autofahrt absondern könnte. Schweiß, Urin oder oder oder.« Die Waschküche wurde schon nach wenigen Sätzen uninteressant und Neve wanderte in Sams Atelier.
»Ok, das war das Thema. Wir bleiben beim Auto. Ähm, auch wenn du vorsichtig gewesen sein wirst, hast du Reifenspuren hinterlassen. Bedeutet, Reifen wechseln. Mach das ruhig in deiner Werkstatt, aber ziehe keine neuen Reifen auf, sondern gebrauchte. Am besten dieselbe Marke. – Warum? – Du kannst dir aussuchen ob du mit einer Pinzette jedes einzelne Steinchen aus dem Profil puhlst, oder ob du bei deinen Reifen bleibst, aber die gebrauchten keinerlei Hinweis darauf geben, wo du dich befunden hast. Außerdem kann aufgrund von Rechnungen nachverfolgt werden, wann du welche Reifen gekauft hast. Und wenn unsere Leute das überprüfen, du aber ganz andere Reifen aufgezogen hast, wirkt das verdächtig. – Na siehst du. – Ich sagte dir doch, dass es anstrengend wird. – Weiter geht’s.«
Sam verfolgte