Machtspiel. Madlen Schaffhauser

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Machtspiel - Madlen Schaffhauser

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und rang um ihre Fassung.

      „Ich werde mal nachsehen, wie es meinem Schwager geht.“ sie wollte sich schon in Bewegung setzten, als Raul sie am Arm zurückhielt.

      „Geht es Ihnen auch wirklich gut?“

      „Nein. Aber das spielt momentan keine Rolle.“ und ging davon.

      Raul stand im Flur und schaute, verwundert über sich selbst, Danas Schwester nach, die mit hängenden Schultern den Flur entlang lief. Er schüttelte leicht seinen Kopf, um die Gedanken an diese Frau zu zerstreuen und wandte sich von neuem seiner eigentlichen Arbeit zu. Er musste wissen, warum die Kameras vor dem Haupttor und Haustür nicht mehr ordnungsgemäss liefen. Er holte aus seinem Auto eine Stablampe und eine Stufenleiter. Als erstes kontrollierte er das Gerät am Tor. Um an die heran zu kommen, kämpfte er sich an mehreren Dornenranken vorbei. Man musste Acht geben, dass man sich die Haut an den grossen Stacheln nicht verletzte. Es war nicht gerade einfach, um die Kamera im Halbdunkeln zu finden. Aber dafür musste man kein Profi sein, um festzustellen, warum das Gerät nicht mehr funktionierte. Es waren lediglich die Kabel durchgeschnitten. Bei beiden Kameras der gleiche Vorgang. Wenn man das richtige Werkzeug dabei hatte, war es kein Problem diese zu kappen. Gerade als er wieder ins Haus gehen wollte, traf er auf die Spurenexpertin.

      „Hast du irgendwas gefunden?“ fragte Raul sie.

      „Noch nicht. Ich werde bei Tageslicht nochmals herkommen. Im Moment ist es zu dunkel, um etwas finden zu können. Ich werde den Rasen hier.“ und zeigte von der Haustür bis zum Gartentor hinunter „absperren, damit niemand die Spuren verwischen kann. Danach bringe ich den Umschlag ins Labor.“ und machte sich an die Arbeit.

      Zurück im Haus folgte Raul dem Kaffeeduft, der sich im Haus verteilte. Schliesslich traf er in der Küche auf Finn und Chloe, die stillschweigend einander vis-à-vis sassen und jeder eine Kaffeetasse in den Händen hielt.

      „Möchten Sie auch eine Tasse?“ fragte Chloe, als sie ihn entdeckte.

      „Ja, gerne.“ und nahm ebenfalls am Küchentresen Platz.

      „Finn, könntest du eine Liste von den Verurteilten erstellen, die wegen dir im Gefängnis landeten und wieder auf freiem Fuss sind? Sowie die Fälle, die du am Bearbeiten bist? Wir müssen alles in Betracht ziehen. Ausser dem Brief haben wir bis jetzt leider keine einzige Spur. Eileen kommt bei Tagesanbruch wieder, um sich dann nochmals genau umzusehen.“

      „Was für ein Brief?“ fragte Chloe.

      „Ich habe dir doch erzählt, dass ich wegen einem Poltern aufgewacht bin. Als ich zur Tür ging, lag ein Couvert mit roten Fingerabdrücken da. Wie es sich herausstellte, sind die Abdrücke aus Blut.“

      Mit geweiteten Augen stiess Chloe einen erschreckten Seufzer aus. Raul legte behutsam seine Hände auf ihre und blickte ihr tief in die Augen.

      „Bitte malen Sie sich nicht zu viele schreckliche Bilder aus. Wir werden Ihre Schwester finden.“

      „Ich danke Ihnen von Herzen, Herr Lunardi, dass sie uns helfen werden, Dana zu finden.“ und wandte sich ihrem Schwager zu. „Wo denkst du, könnte Dana sein? Was ist ihr nur widerfahren?“

      „Ich habe grosse Angst, dass ihr was Schreckliches zugestossen ist. Dass sie von einem Bastard entführt wurde, nur um mir eins auszuwischen.“

      Den Kopf auf die Hände gestützt, fuhr er fort „Nur leider kann ich nicht sagen, wer für diese Bosheit in Frage käme. Ich zerbreche mir schon die ganze Zeit darüber den Kopf, komme aber nicht weiter.“

      Chloe ging zu ihrem Schwager und nahm ihn in die Arme. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Ihr ging es nicht anders als Finn. Schliesslich war es ihre Schwester und zugleich beste Freundin, die vermisst wurde.

      Die drei sassen noch eine Zeit lang am Tisch und versuchten herauszufinden, wo sich Dana befand. Immer wieder sahen sie auf die Uhr und gaben die Hoffnung nicht auf, dass die Vermisste plötzlich im Flur auftauchen würde.

      Irgendwann erhob sich Chloe von ihrem Stuhl. „Finn ich werde nach Hause fahren und dann eine Runde joggen gehen. Ich muss versuchen mich abzulenken. Meldest du dich bei mir, wenn ihr etwas erfahren habt?“

      „Mache ich. Danke, dass du gekommen bist.“

      „Herr Lunardi.“ Chloe gab ihm die Hand, um sich von ihm zu verabschieden.

      „Hier, ich gebe Ihnen meine Visitenkarte. Sie können mich jederzeit anrufen, wenn Ihnen irgendwas einfällt.“

      Raul hätte sie am liebsten an sich gedrückt, so niedergeschlagen, wie sie drein blickte, getraute sich jedoch nicht. Was hätte sie auch von ihm gehalten? Sicherlich hätte sie ihn weit von sich gestossen und ihn als aufdringlich und unverschämt bezeichnet. Sie kannten sich ja kaum.

      Finn begleitete Chloe zur Tür und kam gleich darauf zurück in die Küche.

      „Warum bin ich dieser bezaubernden Frau noch nie begegnet?“ fragte Raul seinen Freund.

      „Ich habe sie dir aus einem bestimmten Grund nie vorgestellt.“

      Verdutzt schaute Raul den Mann gegenüber von ihm an „Wie darf ich das denn verstehen?“

      „Wann hattest du eine richtige Beziehung? Chloe ist wirklich nett und verdient mehr, als nur eine kurze Affäre.“

      „So siehst du mich also?“

      „ Wie soll ich es auch anders können. Fast jede Woche begleitest du eine andere Frau nach Hause und wenn du keine Lust hast zu suchen, rufst du einfach deinem Betthäschen Pia an. Chloe war bis vor etwa einem Jahr in einer ernsthaften Beziehung, die aus unglücklichen Gründen in die Brüche ging. Aber dazu möchte ich dir nichts Genaueres erzählen. Das wäre Chloe gegenüber nicht fair.“

      „Ich verstehe dich. Du kannst mir vertrauen, wenn ich sage, dass ich deiner Schwägerin nicht wehtun werde. Ich möchte sie nur kennenlernen.“

      „Das rate ich dir auch an.“

      „Für mich wird es auch Zeit aufzubrechen. Ich gehe kurz nach Hause und muss mich dann bei dem Polizeiposten blicken lassen. Melde dich, wenn du die Liste mit den Straftätern und deinen allfälligen Feinden fertiggestellt hast. Wenn du sonst über Neuigkeiten verfügst, lass es mich wissen.“

      4.

      In Gedanken verloren zog Chloe ihre Joggingkleider an. Stets plagten sie die gleichen Fragen. Wo war ihre Schwester und was war geschehen?

      Letzte Nacht war eine angenehme Sommernacht. Nach dem heissen, sonnigen Tag und nach dem stickigen Club, lud die kühle Luft einen ein, noch etwas draussen zu bleiben. Es war aber bereits nach ein Uhr, als die beiden Frauen aus dem Tanzclub liefen. Warum also bestand Dana darauf noch einen Spaziergang zu machen? Es musste doch einen Grund dafür geben? Auch deshalb, weil sie alleine sein wollte und Chloes Gesellschaft vehement ablehnte.

      Eigenartigerweise waren ihre Gedanken nicht nur bei Ihrer Schwester, sondern auch bei diesem grossen, muskulösen Polizisten, mit den leuchtenden, blauen Augen. Warum schwirrte er in ihrem Kopf herum? Sie hatte sich geschworen, dass sie keinen Mann mehr zu nahe an sich heranlassen würde. Denn das was sie bei ihrer letzten Beziehung durchgemacht hatte, brauchte sie

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