Machtspiel. Madlen Schaffhauser

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Machtspiel - Madlen Schaffhauser страница 7

Автор:
Серия:
Издательство:
Machtspiel - Madlen Schaffhauser

Скачать книгу

zu geben.

      Noch bevor sie einen klaren Gedanken fassen konnte, war Raul schon hinter ihr.

      „Oh mein Gott.“ brachte sie nur heraus.

      In der Mitte des Kühlschrankes befand sich auf einem Teller ein abgetrennter Zeigefinger. Auf den ersten Blick sah es so aus, als wäre der Finger mit einem Messer abgetrennt worden. Er war bereits ziemlich grau und violett verfärbt, aber der Lack auf dem Nagel sah makellos und frisch angestrichen aus.

      Raul nahm Chloe zur Seite und setzte sie auf einen Stuhl. Lunardi zog sich einen Handschuh über, um den Finger in einen Klarsichtbeutel zu legen.

      Er drehte sich zur Frau, die hinter ihm am Tisch sass, um. „Was hat ihre Schwester für Fingernägel?"

      „Lange.“

      „Angestrichen?“

       „Ich glaube schon.“

      „Bitte konzentrieren sie sich.“

      „Ich glaube, sie waren durchsichtig lackiert. Warum wollen Sie das wissen?“

      „Ich möchte ausschliessen können, dass es Danas Finger ist. Doch bevor wir ihn nicht im Labor untersucht haben, kann ich Ihnen nicht mehr sagen und will sie nicht unnötig beunruhigen.“

      Chloe starrte vor sich hin. Sie hörte nicht mal mehr, was Raul zu ihr sagte und dass er den Raum verlassen hatte. Nach wenigen Sekunden verspürte Chloe eine gewisse Übelkeit und rannte zum nächsten WC, um sich zu übergeben.

      Kraftlos blieb sie auf dem Boden sitzen. Sie zog ihre Knie an und legte den Kopf darauf. Mit den Armen umfasste sie ihre Beine und fing an unaufhaltsam zu weinen.

      Erschrocken fuhr sie auf, als sie eine Hand auf ihrem Arm spürte. Raul kniete sich zu ihr hinunter und hielt sie fest an sich gedrückt. Als er erkannte, dass sie sich beruhigt hatte, rückte er etwas von ihr ab und teilte ihr mit, dass die Leute von der Spurensicherung fertig seien und nun alles im Labor untersuchen würden.

      „Ich hoffe, dass dieser Albtraum bald ein Ende hat.“ krächzte Chloe mit einer Stimme, die sie selbst kaum verstand.

      „Wir müssen jedem Hinweis, den wir bekommen nachgehen und alles genauestens überprüfen. So werden wir Dana finden.“

      „Ja, das werden wir.“

      „Mögen Sie etwas zu trinken, Chloe?

      „Nein.“

      „Sie müssen wieder zu Kräften kommen. Ich bin gleich zurück.“

      Kurz darauf kam Lunardi mit einem Glas Wasser zurück und reichte es ihr. Sie sassen immer noch im kleinen Toilettenraum, als sie hörten wie das Garagentor aufging. Umgehend erklangen schwere Schritte auf der Treppe.

      „Raul, Chloe! Wo seid ihr?“

      „Hier!“

      Schon erschien Winter in der Tür.

      „Was macht ihr denn hier? Ist etwas passiert?“

      „Ich werde es dir sofort erzählen.“ sagte Raul mit beruhigender Stimme.

      5.

      Nachdem Raul Finn alles erzählt hatte, was vorgefallen war, verabschiedete sich Chloe von ihnen.

      „Ich werde ein wenig am See spazieren gehen. Ich brauche dringend frische Luft und muss meine Gedanken neu ordnen.“ An ihren Schwager gewandt fuhr sie fort. „Stört es dich, wenn ich später nochmals vorbei komme?“

      „Du bist hier immer herzlich willkommen. Das weisst du.“

      „Herr Lunardi.“ Sie streckte ihm ihre Hand entgegen, welche Raul sanft drückte. Er hätte Chloe am liebsten in seine Arme geschlossen, um ihr Trost zu spenden. Doch wusste er, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt dafür war. Erschrocken über seine Gedanken, zog er seine Hand etwas zu schnell zurück, was Chloe ein wenig erstaunen lies.

      „Frau Kramer. Versuchen Sie sich abzulenken. Sie haben meine Nummer und können mich jederzeit anrufen, wenn irgendwas ist.“

      Als Chloe aus dem Haus war, verschwanden die beiden Freunde ins Arbeitszimmer und gingen die restlichen Akten von Finns abgeschlossenen Fällen durch. Schlussendlich brachten sie eine Liste von über zwanzig Personen zusammen.

      Winter massierte seinen Nacken, der sich unerträglich verspannt hatte, während sie die Unterlagen durchsahen. Er wagte einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr, die bereits nach zwölf Uhr anzeigte. Ihm war gar nicht aufgefallen, wie lange er und Raul vor den Akten sassen und diese studiert hatten, so schnell raste die Zeit an ihnen vorbei. Zeit, die sie momentan nicht vorrätig hatten.

      „Hoffentlich kommen wir mit diesen Namen einen Schritt weiter. Es kann doch nicht sein, dass Dana einfach so verschwunden sein soll. Ich habe niemandem etwas Böses getan und ich mache nur meinen Job.“

      „Wie du weisst, kann man meistens nicht verstehen, warum solche Taten begangen werden. Ich würde dir gern irgendwas Aufmunterndes sagen, aber mir fehlen selbst die Worte. Ich kann dir nur versprechen, dass wir alles daran setzen werden, um deine Frau schnellstmöglich zu finden.“

      „Ich danke dir, Lunardi.“ brachte Finn mit rauer Stimme hervor.

      Irgendwann fing der Staatsanwalt zögernd an zu sprechen. „Ich frage mich ständig, wie der Finger in meinen Kühlschrank gekommen ist. Dazu lag er noch auf einem Teller aus unserem Haushalt. Mit was für einem Verrückten haben wir es hier zu tun?“

      „Das möchte ich auch gern wissen.“

      „Ich habe heute Morgen etwas zu Trinken und zu Essen herausgenommen. Da lag weit und breit nichts so unappetitliches im Kühlschrank.“

      „Es muss jemand herein gekommen sein, als mindestens du im Haus gewesen bist. Die Alarmanlage sowie die Kameras waren immer noch ausgeschaltet. Zudem liess Chloe das Gartentor offen, als sie gekommen ist. Also kein Problem um unbemerkt ins Haus zu kommen.“ stellte Raul fest. „Wie konnte sie eigentlich ins Haus ohne dass du ihr öffnen musstest?“

      „Sie hat einen Schlüssel. Wenn Dana und ich in die Ferien fahren oder ein verlängertes Wochenende im Tessin verbringen, giesst Chloe unsere Pflanzen. Und ausserdem verbringt sie viel Zeit mit ihrer Schwester hier. Also fanden wir, dass sie den Schlüssel gleich behalten soll.“

      Beide schwiegen einen kurzen Moment, bis Raul weiterfuhr. „Hast du dir überlegt, ob in den letzten Tagen irgendwas anders war als sonst? Habt ihr euch beobachtet gefühlt oder hat sich Dana anders benommen?“

      „Wie meinst du das?“

      „War sie nervös?“

      „Nein.“

      „Eigenartige Telefonate erhalten?“

      „Nein.“

      „Seltsamen Besuch erhalten?“

      Wieder

Скачать книгу