Machtspiel. Madlen Schaffhauser

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Machtspiel - Madlen Schaffhauser

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konnte nicht anders und sah ihr nach, als sie mit dem Telefon in der Bibliothek verschwand, um die Sicherheitsfirma anzurufen.

      Raul räusperte sich, um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können und wandte sich an Finn.

      „Meine Kollegin Eileen Banz und ihr Partner Otto Lutz von der Spurensicherung werden demnächst vorbeikommen, um alles zu untersuchen. Hoffentlich finden sie etwas.“

      „Konnten Sie den Brief schon inspizieren?“

      „Als ich im Büro war, hatten sie noch keine Ergebnisse. Ich denke, dass wir bald mehr wissen werden.“

      „Denkst du, ich kann kurz in die Staatsanwaltschaft fahren, um die restlichen Akten zu holen? Diese hier habe ich alle durchgesehen und die Namen notiert, die auf freiem Fuss sind. Ich habe mindestens nochmals so viele im Archiv. Dazu werde ich noch meine laufende Fälle kontrollieren.“

      „Ich werde hier bleiben und den Leuten die Tür öffnen. Nimm dir die Zeit die du brauchst.“

      Chloe kam soeben zurück, als Finn und Raul die Akten zusammensammelten und in die Kartons verpackten, in denen Finn sie transportiert hatte.

      „Ein Mann namens Lüthi wird heute Nachmittag vorbeikommen und sich die Überwachungskameras ansehen.“ äusserte Chloe.

      „Ich bin dir sehr dankbar für deine Unterstützung Chloe.

      „Mache ich gerne. So habe ich nicht das Gefühl, nutzlos rumzusitzen und kann mich von meinen Gedanken ablenken.“

      „Geht mir auch so. Dann werde ich mal ins Büro fahren. Ihr erreicht mich auf meinem Handy.“ Finn lud alle Kartons in sein Auto und fuhr davon.

      Raul sah Chloe an und fragte sie mit ruhiger Stimme „Können Sie mit jemandem über das was letzte Nacht passiert ist reden?“

      Eigentlich stellte er diese Frage, um zu erfahren, ob es einen Mann an ihrer Seite gab und schämte sich sogleich dafür.

      Chloe machte den Mund auf, um ihn gleich darauf wieder zu schliessen. Es kam kein Laut über ihre Lippen. Sie senkte ihren Kopf, damit Raul nicht sah, wie sie sich dagegen wehrte, nicht in Tränen auszubrechen. Wie sehr hätte sie eine Schulter zum Anlehnen gebraucht. Nur war da leider niemand, ausser ihrer Schwester.

      Als sie aufsah, bemerkte sie den eindringlichen Blick von diesem gut gebauten Mann, mit seinen hellen Haaren.

      „Was ist mit ihren Eltern?“ hörte sie Raul fragen.

      „Mein Vater ist vor vier Jahren an einem Herzinfarkt gestorben und meine Mutter ist schwer krank. Momentan liegt sie im Krankenhaus, wo sie für die nächste Zeit auch bleiben muss. Sie hat mit ihrer Erkrankung genug zu leiden, darum habe ich noch nichts über das Verschwinden von Dana erzählt. Ich bin sie nicht einmal besuchen gegangen. Es fehlt mir einfach die Kraft dazu.“ Chloes Stimme zitterte bei ihren letzten Worten und gab auf, gegen ihre Tränen anzukämpfen.

      Noch bevor sie wusste, was geschah, stand Raul neben ihrem Stuhl und zog sie in Ihre Arme. Sie liess es ohne Widerstand zu, denn es war schon ziemlich lange her, seit sie ein Mann festhielt. Sie musste sich eingestehen, dass es sich sehr gut anfühlte, in solch einer starken Umarmung zu sein.

      Raul spürte, wie ihr Körper von ihren Schluchzern bebte und hielt sie einfach nur fest. Sie standen einige Minuten engumschlungen da, bis sich Chloe versuchte von ihm zu lösen. Sie blickte verlegen zu ihm auf und wollte sich bereits entschuldigen, da spürte sie seine weichen Lippen auf den ihren. Chloe verstand nicht, was hier geschah und wollte sich zunächst wehren. Aber schliesslich gab sie sich diesem geschmeidigen und köstlichen Mund hin. Er küsste sie zuerst ganz zögerlich. Doch dann wurde er immer wilder und drängender. Seine Zunge kitzelte ihre Lippen und versuchte sanft in ihren Mund zu dringen. Er zog sie noch enger an sich, während seine Männlichkeit immer steifer wurde.

      Ihr Verstand sagte ihr, dass sie von ihm Abstand nehmen müsse, aber ihr Körper empfand etwas ganz anderes. Sie schloss ihre Augen und es bahnte sich ein leiser Seufzer aus ihrer Kehle.

      Ganz plötzlich liess Raul von ihr ab und machte einen Schritt zurück. Er schaute sie mit seinem benommen Blick an und atmete heftig ein, so dass sich sein Brustkorb hob und wieder senkte, als er die Luft langsam ausstiess.

      „Es… es tut mir leid.“ hörte sich Chloe sagen.

      „Nein, ich muss mich entschuldigen. Ich hätte das nicht tun dürfen. Ich weiss nicht, was mich geritten hat. Bitte verzeihen Sie mir.“ liess sie los und ging nochmals einen Schritt weg von ihr.

      Chloes Herz raste vor Erregtheit und Wut. Sie starrte ihn verdattert an.

      „Soll das heissen, es war ein Ausrutscher und kommt nicht mehr vor?“ fragte sie ihn mit beklommener Stimme.

      „Ja, genau.“

      Sie standen sich schweigend gegenüber. Niemand war fähig etwas zu sagen. Beide fuhren aus ihren wirren Gedanken auf, als es plötzlich klingelte.

      „ Entschuldigen Sie bitte. Ich habe meine Beherrschung verloren.“ versicherte er ihr mit ruhiger Stimme und ging davon.

      Chloe wusste nicht, wie ihr geschah. Sie war ziemlich niedergeschlagen und verwirrt zugleich. Es war ja nur ein flüchtiger Kuss, versuchte sie sich einzureden. Und sie kannten sich erst seit ein paar Stunden. Wahrscheinlich gingen nur die Nerven mit ihnen durch.

      Jetzt war ohnehin der falsche Zeitpunkt, um mit einem Mann eine Affäre anzufangen. Und erst recht mit dem Polizisten, der sich für die Suche nach ihrer spurlos verschwunden Schwester, verschrieben hatte.

      Raul lief zur Tür und öffnete das Eingangstor. Dabei musste er seine Gedanken und Gefühle schnell unter Kontrolle bringen und das was sich soeben im Büro abgespielt hatte, vergessen. In jeder Hinsicht musste er sich auf die Arbeit konzentrieren.

      Es waren Eileen Banz und ihr Kollege Otto Lutz, von der Spurensicherung. Sie begrüssten kurz Raul und holten sogleich ihre Werkzeuge aus dem Volvo. Sie zogen sich Handschuhe über und fingen an alles zu fotografieren. Vom Vorgarten bis hinters Haus und zum Gartentor hinunter. Danach untersuchten sie die Überwachungskamera an der Haustür. Sie nahmen Fingerabdrücke, um diese später im Labor untersuchen zu können. Um nichts zu verwischen, packten sie alle Spuren, die sie fanden, in einen Klarsichtbeutel. Danach machten sie sich an die zweite Kamera beim Gartentor. Zuerst musste man sie finden, in all den Dornenranken, mit den rot und gelb blühenden Rosen. Bei dieser war es ein klein bisschen schwieriger, um an sie ran zu kommen, denn die Dornen ragten gefährlich weit heraus. Auch diese Abdrücke legten sie in einen Beutel und beschrifteten ihn, wie bei der ersten Kamera.

      Nun versuchten Sie Schuh- und Fussabdrücke auf der Erde ausfindig zu machen. Der Boden war noch ein ganz wenig feucht, von dem Regen vor einem Tag. Sie sahen verschiedene Spuren. Die einen sahen nach Frauenschuhen aus. Dann gab es grössere, wahrscheinlich von Herrn Winter. Sowie halbe Fussabdrücke waren zu finden. Mit den letzteren konnten sie höchstwahrscheinlich nichts anfangen. Aber trotzdem fertigten sie von allem, was sie fanden konnten, ein Gipsabdruck an. Alles wurde einzeln in Beweissicherungsbeutel verpackt und beschrieben.

      Während die Polizisten draussen ihrer Arbeit nachgingen, verspürte Chloe einen ziemlichen Durst und ging vom Arbeitszimmer in die Küche um den Polizisten und ihr irgendwas Kühles zu servieren.

      Sie

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