'I'-Gene. C.-A. Rebaf
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„Wow, nicht schlecht, Frau Specht!“, rief Andromeda aus und las begierig in diesem West-Berliner Tagebuch eines jungen Studenten weiter:
Unvergessen sind auch Weddinger Nächte mit Gaby und dem Scherzo-Satz dieser Symphonie. Sie, die Frau, die dominant genug war, die Frau-oben-Stellung zu beherrschen und sich dabei weiblich genug zeigte, um ihren Körper so geschmeidig nach hinten zu beugen, um gleichzeitig zum Hüpfen im Rhythmus der Musik meine Hoden kräftig zu bearbeiten. Diese Behandlung, die eine perfekte Körperbeherrschung voraussetzte – nie kam Gaby aus dem Gleichgewicht – zusammen mit den hopsenden Trompetenstößen, in reinem C- Dur, feuerten meine Männlichkeit ungeheuer an. Das gefiel ihr und dankbar ließ sie es sich zurückgeben. Nie wieder sollte ich den Kontakt in einer Frau so intensiv empfinden.
Andromeda konnte sich an dieser Stelle nicht mehr halten. Sie lud sich diese Symphonie von Anton Bruckner in einer altehrwürdigen Interpretation mit den Bamberger Symphonikern, unter ihrem damaligen Dirigenten Eugen Jochum, von You Tube herunter. Kaum hörte sie die ersten Takte des langsamen Satzes spürte sie ein Ziehen zwischen ihren Beinen, stand vom Computerschreibtisch auf und ging in ihr Schlafzimmer. Sie zog ihre Hose, mit Slip zusammen, aus und legte sich bäuchlings auf ihr Bett. Dann fuhr sie mit ihrer Hand zwischen ihre rotblonden Schamhaare und streichelte sanft ihr haariges „Y“. Andromeda hielt nichts von all den Rasur-Künsten und beließ ihre ‚Bärin‘ in Wildwuchs. Durch den Druck, den sie durch die Bauchlage auf ihren Kitzler ausüben konnte, kam sie wie eine Rakete und stöhnte laut. Kaum steigerte sich die Musik wieder zu einem nächsten Höhepunkt, schaffte sie es wieder. Nach diesem „Twin-Peak“, wie sie das Erlebte für sich bezeichnete, schlief sie erschöpft ein.
Auf ihrem Bildschirm war immer noch der restliche Text zu lesen:
Wie schlimm war es für mich, zu erfahren, dass diese Weddinger Nächte von dem Zeitpunkt an nicht mehr wiederholbar waren, als ich der blonden Gaby leichtsinnigerweise etwas von einer braunhaarigen Freia in der Kurpfalz, Kurpfalz-BRD, erzählte. Ich machte den typischen Fehler eines jeden Jungmannes und beachtete nicht den wichtigen Grundsatz: Wenn schon betrügen, dann richtig und im Geheimen, so dass der Betrug ein echter ist! Seitensprünge wie ein Weichei durch Offenheit legitimieren zu wollen, ist eine Todsünde in der Liebe! Warum hatte ich solch klare Worte bisher in keiner literarischen Lebensvorlage gefunden?
Also merkt Euch all ihr Männer, die ihr das hier lest: Anders geht es nicht! Wenn betrügen, dann richtig und mit schlechtem Gewissen, aber ohne Offenheit!
Alle Spielregeln diktierte Gaby dann plötzlich: „Du packst sofort Deine Koffer in der Kurpfalz-BRD und kommst für immer zu mir, nach der selbständigen politischen Einheit Berlin-West, oder ich lasse dich fallen, wie eine heiße Kartoffel!“, befahl sie ihm barsch. Ich verkannte hingegen die Situation, wollte da nicht mitspielen und versuchte mit ihr weiter mein Spiel zu treiben: Freia, nicht exklusiv, aber ab und zu sehr intensiv in der Kurpfalz-BRD und Gaby als Sahnehäubchen in Wedding, selbständige politische Einheit Berlin-West! Für mich war das perfekt!
Aber es ging schief! Ich hörte keine Sternenmusik mehr im Schlafzimmer meiner Wirtin und musste mir eine andere Bude suchen. Frustriert zog ich mich nicht nur vom Leopoldplatz sondern gleich ganz von Berlin-West zurück und wechselte nach Tübingen, wo ich in mehreren Selbsterfahrungsgruppen gesehen wurde, die langsam in Mode kamen, damals.
Plötzlich meldete sich Andromedas Smartphone. Sie wurde aus dem Schlaf gerissen und brauchte einige Zeit, um in der Gegenwart anzukommen.
„Hey, Andromeda, bist du da? Was machst du gerade? Sitzt du gut?“, Thor überfiel sie gnadenlos. Sie hasste das! „Ich war gerade etwas weggetreten. Was gibt es denn? Ich sitze übrigens an meinem Rechner“, berichtete sie abwesend. „Wir haben die Ergebnisse der Sequenzierungen aus dem Material des kleinen Hundeknochens. Du hattest uns auf die richtige Spur gesetzt, es ist eine verblüffende Mischung von Gensequenzen aus human und canoidea, also hundeartigen Wesen.“ Thor war schnell dabei, einen neuen Terminus zu kreieren und benutzte das Wort ‚hucaniodea‘ eine Zusammensetzung auf ‚human‘ also menschlich und ‚canoidea‘ also hundeartig.
„Diese Publikation wird eine Sensation!“, fuhr er begeistert fort, „Du lagst mit Deinem Verdacht aus dem Bericht des Dieners goldrichtig. Ich hoffe, du hast nichts dagegen, wenn wir dich mit auf das Paper nehmen! Allerdings…“ „Also, wo ist der Haken?“, fragte sie kalt. Sie kannte Thor mit seinem Überschwang sehr gut! „Ja, da ist noch ein dunkler Fleck. Es gibt noch einen längeren Teil des Genoms, der weder ‚Mensch‘ noch ‚Hund‘ ist. Außerdem ist die Übereinstimmung mit dem humanen Genom nicht so ganz eindeutig. Wir fanden Raten um die 40 – 60 % Übereinstimmung. Kannst du dir dies noch einmal mit deiner Biosoftware genauer anschauen?“
„Machen wir, schick mit die Daten, ich schaue es mir an!“, war alles, was sie dazu hervorbrachte.
„Hast du noch einen Tipp, woher dieses Hundeknöchelchen stammen könnte?“, bohrte Thor weiter. „Nö, ich kann Dir doch nicht die ganze Arbeit abnehmen!“, frotzelte sie und legte auf. „Ein Hybrid-Wesen aus Hund und Mensch. Na so was! Wie hieß doch der ägyptische Gott?“ Sie war hundemüde, bemühte allerdings dennoch ihre Suchmaschine und fand den Namen der Gottheit, die sie suchte: 'Anubis', der Gott mit der Gestalt eines Menschen und dem Kopf eines Hundes.
Dann fiel ihr Blick wieder auf den Text des Bildschirms. Was war das für eine Zeit, mit so viel 'BRD' und was hatte es mit diesem Begriff 'selbständige politische Einheit Berlin-West' auf sich? Sie merkte plötzlich, dass die unmittelbar zurückliegende Vergangenheit ihr überhaupt nicht geläufig war.
Berlin-Grunewald, Macapá, 2054 n. Chr.: Aufzug zu den Sternen
Peter O. las es in der Tageszeitung: 'Der Space-Elevator 'ES' in Macapá soweit einsatzbereit. Erste unbemannte Test-Transporte werden durchgeführt.'
Die ersten Materialien, zunächst noch mit einer kleinen Maximallast von 50 Kilo, rollten gemütlich in den Himmel und dann in den Weltraum. Die Geschwindigkeit war zunächst, mit 25 Stundenkilometer, ja sehr bescheiden! Die weite Entfernung wurde in jeweils 10 km lange Teilabschnitte gegliedert, die mit sogenannten Transfer-Stationen verbunden wurden. Immerhin waren das insgesamt 3358 Stück! Der erste Versuchstransport dauerte immerhin beinahe zwei Monate! Es war jedoch geplant, das Tempo allmählich auf 250 – 400 km/h zu steigern, so dass ein Transport auf unter vier Tage reduzieren würde. Außer-dem war geplant, parallel Mehrfach-Shuttles an einem Seil einsetzen zu können. Das Projekt ergab nach Abschluss die Möglichkeit, große Mengen an Material auf kostengünstige Weise in den Weltraum zu transportieren.
Es wurde schon diskutiert, dass, eine Reihe von Außen-stationen ähnlich, aber natürlich sehr viel größer, als die alte 'ISS' gebaut werden sollten. Angedacht wurden riesige Röhren-Räder mit Speichen, die sich, wie im Film 'Odyssee 2001 im Weltraum', zu Walzerklängen drehten, um eine Schwerkraft für die Bewohner im Inneren zu erzeugen.
Peter schlug sorgfältig die Zeitung im Café 'Bristol' am Ku' damm zusammen; er hasste es, wenn die Zeitung von einem Vorgänger völlig zerknüllt war und wollte es dem nicht antun, der nach ihm das Journal las. Oft saß er in dem etwas verstaubten Lokal am Ku'damm und sah sich schon als Teil des Interieurs dort an. Als pensionierter ‚Post-Prof‘