Die Elfen der Dämmerung: 3 dicke Fantasy Sagas auf 1500 Seiten. Frank Rehfeld

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Die Elfen der Dämmerung: 3 dicke Fantasy Sagas auf 1500 Seiten - Frank Rehfeld

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werdet Ihr mit Sicherheit jeden Eurer Krieger brauchen, um die Bedrohung abzuwenden."

      "Aber wenn es uns gelingt, und die unmittelbare Gefahr für Ravenhorst gebannt ist, werden unsere Könige nach meinem Bericht bestimmt ein starkes Heer zur Unterstützung nach Cavillon schicken", fügte Marrin hinzu.

      "Ich hoffe nur, dass es bis dahin nicht schon zu spät ist", murmelte Charalon. "Cavillon ist ein gewaltiges Bauwerk, aber im Gegensatz zu Ai'Lith oder Ravenhorst ist es nicht einmal eine richtige Festung. Wir können uns mit Magie wehren und den Damonen sicherlich ebenfalls hohe Verluste zufügen, aber ich bezweifle, dass wir uns sonderlich lange werden halten können. Dennoch ist jede Hilfe natürlich hoch willkommen."

      Unbehaglich trat der Zwerg von einem Fuß auf den anderen. Ungeduld und der Aufenthalt in einem Lager der Elben machten ihn sichtlich nervös. "Wenn Ihr mich nun entschuldigt, würde ich gerne nach Ravenhorst zurückkehren, um meinem Volk die schlimmen Nachrichten zu überbringen", sagte er.

      "Ich kann Eure Ungeduld gut verstehen", entgegnete Maziroc. "Aber es dürfte wichtiger denn je sein, dass Ihr uns nach Cavillon bringt, zumindest Charalon und mich. Ich weiß, dass ich viel von Euch verlange, aber auch ohne Krieger zu unserer Unterstützung zu schicken, könntet Ihr uns auf diese Art sehr helfen, und es wäre für Euch nur ein Umweg von wenigen Stunden."

      Marrin rang kurz mit sich, dann nickte er. "Wenn ich Euch bis Cavillon bringe, dann gibt es allerdings keinen Grund, warum ich nicht auch noch einige weitere Männer mitnehmen sollte", sagte er Er wandte sich an Eibon. "Bitte habt Verständnis dafür, dass ich keine Elben auf den Drache lasse, auch wenn der Streit zwischen unseren Völkern angesichts der Damonen nichts mehr zählt. Aber Ihr könnt vierzig der menschlichen Krieger auswählen lassen, die verwundet oder besonders geschwächt sind. So viele dürfte der Drache tragen können, ohne dadurch nennenswert langsamer zu werden."

      *

      Cavillon hatte sich grundlegend verändert in den Wochen, die verstrichen waren, seit Maziroc zusammen mit den Elben zu der Expedition aufgebrochen war. Stärker noch als Ai'Lith war die Ordensburg stets ein Ort des Friedens gewesen, der Wissenschaft, der Magie und der Künste. Sie hatte für ihn immer etwas klösterlich Besinnliches gehabt, doch nun hatte Cavillon sich in ein Heerlager verwandelt. Nichts war mehr von der einstigen Ruhe und Beschaulichkeit dieses Ortes geblieben, wurde Maziroc schmerzhaft bewusst, während er raschen Schrittes den Innenhof überquerte und dabei seinen Blick umherwandern ließ.

      Zur Verstärkung der zahlenmäßig eher kleinen Garde waren zahlreiche Krieger aus den evakuierten Städten Larquinas, aber auch aus Aslan und dem im Süden gelegenen Caarn herbeigeeilt. Croman, der noch junge larquinische Kaiser, hatte mehrere hundert Bogenschützen und fünf Bataillone schwerer gepanzerter Kavallerie zu ihrer Unterstützung geschickt. Allein diese fünfhundert Reiter würden wie eine unaufhaltsame Woge über jeden anderen Gegner hinwegbrausen und ihn aufreiben, doch Maziroc bezweifelte, dass sie einem zahlenmäßig so überlegenen Feind wie den Damonen ernsthaft gefährlich werden konnten. Aber dass Croman das Herzstück seiner Armee nach Cavillon gesandt hatte, zeigte deutlich, dass er sich der Gefahr deutlich bewusst war. Wenn Cavillon fiel, würden die Damonen bald darauf auch Basla erreichen, seine Residenz.

      Die Ordensburg schien vor Menschen aus allen Nähten zu platzen, doch handelte es sich zum allergrößten Teil um Soldaten. Außer ihnen hielten sich nur noch Magier und Vingala in Cavillon auf, da Charalon auch hier die Evakuierung sämtlicher Zivilisten angeordnet hatte, sogar die der aus Ai'Lith geflohenen Elbenfrauen und -kinder. Selbst seine eigene Frau hatte er fortgeschickt. Schier endlose Flüchtlingsströme zogen auch jetzt immer noch nach Norden, an der Ordensburg vorbei, wo sie sich Schutz erhofft hatten, der ihnen nun nicht gewährt wurde. Es war eine harte Entscheidung, aber die einzig sinnvolle. Sollte auch Cavillon fallen, würden sie nirgendwo sicher sein, wie weit sie auch flohen, doch die Ordensburg war zu klein, um auch nur einen nennenswerten Teil von ihnen aufnehmen zu können, und sie würden während des Kampfes die Verteidigung nur behindern. Schon jetzt herrschte Mangel an Quartieren für die zahlreichen Soldaten.

      Abgesehen von der Zahl und der Art der Bewohner hatte Cavillon sich aber auch in anderer Hinsicht verändert. Wälle waren vor den Mauern aufgeschüttet und Gräben ausgehoben worden, in die man Petroleum leiten und anzünden konnte. Allerdings bezweifelte Maziroc, dass die Maßnahmen sonderlich viel nützen würden. Wenn die Damonen ebenso selbstmörderisch wie beim Sturm auf die Hohe Festung angriffen, würden sie sich mit Todesverachtung in die Gräben stürzen, bis sie das Feuer mit ihren Körpern erstickt und die Gräben gefüllt hätten, sodass die Nachfolgenden über sie hinweg und die Wälle hinauf stürmen konnten.

      Darüber hinaus aber waren auch erfolgversprechendere Lehren aus dem Verlauf der Schlacht um Ai'Lith gezogen worden. So waren die Mauerspitzen durch nach außen überragende Aufbauten aus Holz aufgestockt worden, um ein Überklettern zu erschweren, und die Wehrgänge waren außerdem überdacht worden, um besser gegen Angriffe aus der Luft geschützt zu sein. Ob diese Veränderungen wirklich etwas nutzen würden, würde sich erst beim Angriff zeigen, der nun nicht mehr lange auf sich warten lassen würde.

      Vor knapp zwei Stunden waren die Elbenkrieger unter der Führung Eibon Bel Churios in Cavillon eingetroffen. Auch Pollus hatte sich bei ihnen befunden, da er darauf bestanden hatte, seinen Platz im Transportkorb des Drachen für einen weiteren Verwundeten freizumachen und selbst mit den anderen Männern weitergeritten war. Sie alle waren völlig am Ende ihrer Kräfte angelangt und hatten sich sofort in die für sie vorbereiteten Quartiere zurückgezogen. In den vergangenen Tagen, seit Maziroc sie zuletzt gesehen hatte, mussten sie wie die Teufel geritten sein. Dennoch betrug ihr Vorsprung vor den Damonen nur einen knappen Tag, was bedeutete, dass auch die Ungeheuer die Ordensburg bald erreichen würden.

      Trotz seiner Erschöpfung hatte Eibon schon so kurz nach seiner Ankunft nach Charalon und Maziroc geschickt, hatte sich nicht mehr an Erholung gegönnt, als unbedingt nötig war. Das allein zeigte dem Magier, dass der Elbenkönig ihnen etwas äußerst Wichtiges mitzuteilen haben musste.

      Als er das Quartier Eibons fast erreicht hatte, verließ gerade eine ältere Vingala den Raum. Ihr Gesicht drückte Trauer aus, und ihre Augenwinkel glänzten sogar feucht.

      "Was ist los?", erkundigte sich Maziroc. "Wie geht es Eibon?"

      "Nicht gut", presste die Vingala hervor und man sah nun, dass sie wirklich mit den Tränen kämpfen musste. "Ich fürchte, er ... er wird sterben. Diese verfluchten Ungeheuer!"

      Sie eilte an ihm vorbei, und Maziroc betrat das Zimmer. Außer dem Elbenkönig selbst hielten sich noch sein Leibarzt und zwei weitere Hexen dort auf. Auch Charalon war bereits eingetroffen. Schon der erste Blick in das abgezehrte, eingefallene Gesicht Eibons zeigte Maziroc, dass die Vingala recht gehabt hatte. Er hatte einen Mann vor sich, der mit dem Tode rang und bereits unheilbar von ihm gezeichnet war. Fast apathisch lag er in seinem Bett, bekam von seinem Arzt gerade einen Trank aus einer Schale eingeflößt. Nach wenigen Schlucken musste er husten. Ein Teil des Trankes floss aus seinen Mundwinkeln zurück, doch hatte er sich mit Blut vermischt. Der Blick des Elbenkönigs war von hohem Fieber getrübt, klärte sich jedoch ein wenig, als er Maziroc erkannte.

      "Geht jetzt", befahl er seinem Arzt und den beiden Vingala. Seine Stimme war kaum mehr als ein Wispern, und das Sprechen fiel ihm sichtlich schwer. "Was ich ... zu sagen habe, ist nur ... für die Ohren von Charalon und Maziroc bestimmt."

      "Aber Herr", wandte sein Leibarzt ein, ein ebenfalls schon älterer Elb. "Ihr könnt ..."

      "Geht", sagte Eibon noch einmal, ein wenig lauter diesmal. "Das ist ... ein Befehl."

      "Wie Ihr befehlt, Herr." Mit sichtlichem

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