Drachenreiter und Magier: 4 Fantasy Abenteuer. Alfred Bekker

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Drachenreiter und Magier: 4 Fantasy Abenteuer - Alfred Bekker

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die Planken des Schiffes.

      Kryll genoss das Gefühl, auf einem praganischen Langschiff zu stehen und durch die Wellen zu schneiden. In der Ferne war noch so etwas wie eine Ahnung der praganischen Küste zu sehen. Wild und rau ragten die Felsen in die Luft, so dass man sie bereits aus meilenweiter Entfernung ausmachen konnte.

      Nicht dieses öde Land ist die Heimat der Praganier, sondern die Langschiffe, ging es dem König durch den Kopf.

      "Na, wie gefällt Euch die GEEDRA, mein König?", fragte der Kapitän, der sich neben Kryll gestellt hatte. Sein Name war Lathor, und er war kein Praganier. Seine Heimat war Drakanien im tiefen Süden. Mochte der Teufel wissen, was ihn in den Norden verschlagen hatte. Jedenfalls stand er schon seit Jahren im Dienste des Lord von Arkull.

      "Die GEEDRA ist ein Schiff nach meinem Geschmack, Lathor", bekannte Kryll. Sein Gesicht hatte einen zufriedenen Ausdruck.

      "Wir sind nicht viele, aber es ist eine schlagkräftige Truppe, und ich bin sicher, dass es uns gelingen wird, den Ring von Kuldan zu erobern!", meinte Lathor zuversichtlich.

      Der Kapitän schickte einen kurzen Blick zu dem Namenlosen hinüber und wandte sich dann wieder an Kryll. "Euer namenloser Freund gefällt mir nicht, mein König", raunte er.

      Kryll winkte ab. "Keine Sorge, er ist in Ordnung."

      "Trotzdem! Ich traue ihm nicht!"

      Kryll legte dem Kapitän die Hand auf die Schulter.

      "Wenn Ihr Euch schon nicht dazu durchringen könnt, ihm zu vertrauen, dann lasst ihn Euer Misstrauen wenigstens nicht spüren. Von ihm hängt wesentlich das Gelingen unseres Unternehmens ab! Ohne ihn sind wir nichts..."

      Der Kapitän nickte leicht.

      Ich werde aber dennoch die Augen offenhalten, dachte Lathor stumm bei sich.

      *

      Kryll kam es so vor, als fliege das Schiff geradezu über die Wellen.

      Die Stunden vergingen.

      Sie segelten an der praganischen Stadt Thorcor vorbei. Am Abend sahen sie dann in der Ferne Alark, den südlichsten Hafen Pragans.

      Aber für einen Kapitän wie Lathor war die Nacht kein Hindernis. Kryll bewunderte den Drakanier dafür, wie er ein Schiff wie die GEEDRA so sicher und souverän zu führen vermochte.

      Sicherheit, Souveränität...

      Das was ich an Lathor bewundere, ist dasselbe, was mir fehlt, wurde es dem jungen König klar.

      *

      Der Namenlose stand einfach da und schaute auf das Meer.

      Er hatte während der ganzen Fahrt noch kein Wort gesprochen. Jetzt trat Kryll zu ihm.

      "Ich möchte mehr über den Ring von Kuldan wissen", forderte der König. "Was hat es mit diesem Artefakt auf sich?"

      Der Namenlose sprach, ohne sich dabei umzuwenden.

      "Dem, der diesen Ring trägt, gibt er Kraft - magische Kraft. Aber nicht jeder kann ihn tragen."

      "Das klingt seltsam", meinte Kryll.

      Jetzt erst wandte der Namenlose sich zu ihm um.

      "Du bist derjenige, der den Ring tragen muss! Du kannst es!" Kryll zuckte mit den Schultern.

      "Warum ich?"

      "Du bist dafür bestimmt!"

      "Was ist mit dir, Namenloser? Warum hast du kein Verlangen danach, selbst den Ring zu tragen, wenn wir ihn erobert haben?"

      "Ich kann es nicht."

      "Warum nicht?"

      "Kein Wesen aus dem Schattenland ist fähig, diesen Ring zu tragen."

      Kryll atmete tief durch.

      Sein Gegenüber schien zu dieser Sache nicht mehr sagen zu wollen.

      Vielleicht wäre es gut, mehr über den Namenlosen zu erfahren, kam es Kryll in den Sinn.

      "Erzähle mir vom Schattenland!", forderte der König jetzt.

      Der Namenlose wandte sich wieder von Kryll ab und starrte hinaus auf das dunkle Meer.

      Nach einer kurzen Pause begann er zu sprechen.

      "Im Schattenland herrscht ewige Dämmerung. Es gibt dort einen See, der so schwarz wie die Finsternis selbst ist. Die Bewohner des Schattenlandes nennen ihn das Schattenauge. Genau in der Mitte dieses Sees gibt es eine Insel, auf der Tarak sein Schloss errichtet hat!"

      Der Namenlose wandte den Kopf zur Seite. Die Finsternis unter seiner Kapuze erschien Kryll blicklos.

      "Wir werden aus dieser Welt eine zweite Schattenwelt machen! Du und ich! Wir werden es schaffen, dessen bin ich mir sicher, denn wir haben Tarak auf unserer Seite, den Herrn des Schattenlandes!"

      Ungezügelter, wilder Fanatismus war aus diesen Worten herauszuhören.

      Kryll hob die Augenbrauen.

      "Ein Land der ewigen Dämmerung mag für die Wesen des Schattenlandes gut sein. Aber für Menschen...?"

      Der Namenlose schwieg daraufhin eine ganzer Weile lang, bis er schließlich vor sich hin murmelte: "Ich vertraue auf Tarak."

      "Ich ebenfalls." Krylls Bekenntnis war wenig überzeugend.

      Auf einmal spürte Kryll, dass jemand hinter ihm war. Blitzartig wirbelte er herum und blickte dann in das Gesicht von Norjan.

      "Was gibt es?"

      "Mein König, Ihr solltet Euch auch ein wenig schlafen legen. Morgen ist ein anstrengender Tag."

      Aber Kryll schüttelte den Kopf.

      "Ich noch nicht schlafen Norjan. Ich würde keine Ruhe finden..."

      "Müdigkeit und Trägheit können schlimmere Feinde sein, als eine ganze Horde von Remuriern."

      Als Norjan dem Blick des Königs begegnete, dachte der alte Ritter: Kryll hat an Sicherheit gewonnen!

      Norjan zuckte mit den Schultern. "Nun, wie Ihr meint, mein König. Ich werde mich jedenfalls aufs Ohr legen."

      Mit diesen Worten ging Norjan davon.

      "Mir ist aufgefallen, dass du dir von diesem einfachen Ritter eine Menge sagen lässt, Kryll", stellte der Namenlose fest.

      "Norjan ist für mich mehr, als nur irgendein Ritter."

      "Tarak

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