Drachenreiter und Magier: 4 Fantasy Abenteuer. Alfred Bekker
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Das Land, das sich vor ihnen erstreckte, war öde, und schwefelhaltige Dämpfe stiegen überall aus Löchern und Öffnungen im Gestein.
Der blindwütige Arodnap stieß einen Schrei aus und schlug mit der Obsidiankeule auf den Boden. Blitze zuckten daraufhin aus dieser Keule heraus und setzten sich über das Gestein fort. Blaakon ließ seine sphärenhafte Lichtbarke etwas höher steigen, damit diese Blitze ihn nicht ansprangen. Die zweiköpfigen Löwen von Ahyrs Gespann wurden unruhig und drohten durchzugehen. Und dasselbe galt für das monströse sechsbeinige Pferd, auf dessen Rücken Taykor saß. Das sechsbeinige Pferd richtete sich auf. Und Taykor hielt den Dreizack drohend in Arodnaps Richtung.
"Macht das nicht noch einmal, du Narr unter den Göttern!", rief Taykor.
"Ich will wissen, wer um aller Welten des Multiversums Willen, uns hierher gebracht hat! Was haben wir hier zu suchen!" Arodnap brüllte diese Worte förmlich heraus. Ein empfindsames Wesen wäre unter dem begleitenden Gedankenstrom wahnsinnig geworden.
Glücklicherweise zählte keiner der anderen drei Götter dazu.
"Was tun wir hier?", brüllte Arodnap. "Hat sich das noch keiner von euch gefragt?"
"Wir erschlagen ein paar Drachen", sagte Blaakon. "Wir tun das, was Götter so tun: Wir schaffen Ordnung - und manchmal Chaos."
"Woooo sind die Drachen, verflucht nochmal?", brüllte Arodnap und während er seine Obsidiankeule durch die Luft wirbelte, leuchtete sie grell auf und funkelte in allen Farben des gebrochenen Lichtes.
"Es zwingt dich niemand, dabei zu sein", stellte Taykor fest, der sein sechsbeiniges Pferd zügelte und den Dreizack aus dem Futteral auf seinem Rücken hervorzog.
Er hob den Kopf.
Von seinem Gesicht war nichts zu sehen, da es von einem Helmvisier bedeckt wurde.
Lediglich die Augen des Gottes waren sichtbar.
Sie waren rotglühend wie die Augen eines Dämons.
"Es nähert sich etwas", stellte Taykor fest. "Oder jemand..."
2
Die Erde brach auseinander. Ein Spalt bildete sich und setzte sich auf dem Boden fort, verzweigte sich immer wieder und ließ Lava an die Oberfläche quellen. Das Erdreich erhob sich und ein gewaltiges Geschöpf erhob sich. Lava und Schlacke perlten von ihm ab, fast so, als würde das Geschöpf aus dem Wasser steigen.
Ein gewaltiges Maul öffnete sich und ließ einen Feuerstrahl hervorzucken. Die Luft war jetzt schwefelgeschwängert. Ein Sterblicher hätte kaum zu atmen vermocht.
Aber die vier Götter, die sich hier zum Kampf versammelt hatten, glaubten sich gewappnet.
"Das ist der Erste von ihnen", stellte Ahyr fest. Die zweiköpfigen Löwen seines Kriegswagens scheuten ein wenig. Allein das war schon erstaunlich.
"Es wird Zeit, dass wir eine Armee aufstellen!", rief Blaakon. Seine schimmernde Sphärenbarke stieg etwas empor. Dann richtete Blaakon sein Schwert in Richtung Boden. Ein Strahl fuhr daraus hervor. Das ganze Schwert schien sich in einen Flammenstrahl zu verwandeln.
Dieser Strahl erreichte das Lavagestein, dass daraufhin verflüssigt wurde.
Krieger formten sich daraufhin aus dem glühenden Gestein.
Kompakte, trollähnliche Gestalten, die an eine durch Göttermagie lebendig gewordene Terrakotta-Armee erinnerten.
Auf einen Schwenk von Blaakons Zepter hin setzten sich diese erdgrauen, nur schwach konturierten Kolonnen in Bewegung und stürmten auf den gewaltigen, sich nun zu voller Größe aus dem Erdreich erhebenden Drachen zu.
Glühende Speere formten sich aus den Händen dieser Krieger.
Diese Glutspeere wurden Richtung des Drachen geschleudert. Magische Blitze zuckten dabei aus den glühenden Speeren heraus.
Etliche trafen den Drachen und blieben in seinen Schuppen hängen. Das gewaltige Geschöpf schüttelte sich und brüllte so laut, dass jedem Sterblichen vermutlich das Trommelfell geplatzt wäre.
Heißer, brennender Feueratem drang aus dem Drachenmaul und fegte durch die heranstürmenden Steinkrieger des Götterheeres, das Blaakon mit der puren Kraft seiner Magie erschaffen hatte.
Die Steinkrieger schmolzen reihenweise dahin.
Sie wurden zu flüssiger Lava und mischten sich mit jener Lava, die aus den Brüchen und Ritzen des Erdreichs emporquoll.
Es dauerte nur Augenblicke und von Blaakons Steinkrieger-Heer war nicht ein einziger Krieger noch existent.
Sie waren zu einer breiigen Masse geworden und wurden wieder eins mit dem Erdreich, aus dem sie entstanden waren.
"Scheint, als müssten wir selber kämpfen, ach so erhabener Blaakon!", rief Arodnap und ließ die Obsidiankeule auf den Boden donnern.
Blitze zuckten daraufhin über die Erde und dem Drachen entgegen.
Arodnap schlug erneut seine Keule auf den Boden.
Immer wieder.
Die Obsidiansplitter, die in die Keule eingearbeitet waren, begannen dabei auf magische Weise zu leuchten. Das Licht, dass sie abgaben wurde immer immer greller und greller. Es war so blendend weiß wie die Sonne. Der Drache wendete sich mit einem schmerzerfüllten Brüllen ab. Offenbar reagierten seine Augen empfindlich auf dieses Licht.
"Ja, jetzt wirst du sehen, wozu Götter im Stande sind!", rief Arodnap. Sein Gesicht hatte sich zu einer Grimasse verzerrt. Er wirkte völlig außer sich. Ein wahnsinniger, barbarischer Berserker, der sich völlig seiner Kampfeswut hingegeben hatte.
Immer wieder berührte die Obsidiankeule den Boden.
Das