Drachenreiter und Magier: 4 Fantasy Abenteuer. Alfred Bekker

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Drachenreiter und Magier: 4 Fantasy Abenteuer - Alfred Bekker

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grell, dass nicht nur der Drache, sondern auch die anderen Götter davon in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die zweiköpfigen Löwen, die Ahyrs Streitwagen zogen, wurden unruhig. Ihr Brüllen hatte keineswegs jenen triumphalen, erhabenen Klang, den man sonst von ihnen gewohnt war. Sie wandten die Köpfe zur Seite.

      Und auch das monströse Streitross, auf dem Taykor ritt, war durch das grelle Licht völlig außer sich. Das sechsbeinige Geschöpf stellte sich auf die Hinterhand und ruderte mit vier Paar Hufen in der Luft, während Taykor verzweifelt versuchte, sich im Sattel zu halten. Welche Schande wäre es für einen Gott wie ihn gewesen, wenn sein eigenes Reittier ihn zu Boden geworfen hätte!

      Taykor berührte das sechsbeinige Pferd mit seinem Dreizack, wobei ein magischer Blitz aus der Waffe herauszuckte und das Tier so willenlos machte, dass Taykor es wieder nach Belieben zu beherrschen vermochte. So, als wäre es ein Teil seines eigenen Körpers.

      Immer wieder hämmerte Arodnap mit der Keule auf den Boden.

      Das Licht war so grell, das selbst die Lichtbarke von Blaakon dagegen finster erschien.

      Die Blitze, die wie Spinnenbeine über den Boden krochen, sich vereinigten und wieder auseinandergingen, bildeten ein schimmerndes Netz aus zuckenden, miteinander auf eigenartige Weise verwobenen Linien aus purem Licht.

      Der Drache breitete ein paar imposante Flügel aus, die bis dahin zusammengefaltet auf seinem Rücken geruht hatten.

      Die magischen Blitze erfassten ihn nun und ließen ihn augenblicklich verbrennen. Er zerfiel zu Asche, die von einem aufkommenden Wind verweht wurde.

      Nur Augenblicke später war da nichts mehr.

      "Respekt!", rief Taykor.

      "Wer hätte dem Gott des Chaos so etwas zugetraut!", lautete der Kommentar von Ahyr.

      "Vielleicht habt ihr mich alle unterschätzt", erwiderte Arodnap triumphierend. Sein Kopf verwandelte sich für einen Augenblick in eine tierhafte Grimasse mit langen Hauern und einer grotesk vorgewölbten Stirn. Geifer troff an den Hauern herab während Arodnap seine Keule in die Luft warf und mit den Fäusten auf seinen fellbehangenen Brustkorb trommelte. Im nächsten Moment fing er die Obsidiankeule wieder auf.

      "Wer hätte gedacht, dass diese Aufgabe so leicht war!", stieß er dann hervor, nachdem sein Gesicht wieder menschlich geworden war - ausgestattet mit einem Mund, der auch in der Lage war, Worte zu formen. "Zu leicht für Götter!"

      "Wer sagt, dass die Aufgabe schon beendet ist", sagte Blaakon.

      Seine Lichtbarke bewegte sich etwas seitwärts. Er deutete mit dem Schwert in die Ferne, zum Horizont. Hunderte von Drachen erhoben sich jetzt aus dem Erdreich. Überall brach der Boden auf. Die Erde erzitterte, bebte. Drachenmäuler öffneten sich und stießen Schwefelatem und Feuer aus. Gewaltige Flügelpaare entfalteten sich. Riesenhafte, turmdicke Beine setzten einen donnernden Schritt vor den andren.

      Der erste Drache, den Arodnap getötet hatte, war gegenüber diesen Riesenexemplaren nur ein Winzling gewesen. Die Sonne wurde durch die gewaltigen Geschöpfe verdunkelt.

      Und es waren viele.

      Sehr viele.

      Hunderte.

      Tausende.

      Abertausende.

      Es wurden so viele, dass ein Betrachter den Eindruck gewinnen konnte, der Horizont selbst würde sich zum Kampf erheben.

      Das Grollen und Raunen dieser Drache bildete einen Chor. Ihr Atem einen Wind schwefelhaltiger, tödlicher Gase. Die Feuerstöße aus ihren Mäulern eine immer heftiger aufflackernde Flammenwand.

      Die vier Götter, die angetreten waren, um die Drachenmacht zu besiegen, wirkten konsterniert.

      "Die Aufgabe ist vielleicht doch etwas anspruchsvoller, als es zunächst den Anschein hatte", stellte Ahyr fest und umfasste seine Streitaxt, während seine andere Hand die Zügel seiner zweiköpfigen Löwen hielt.

      Selbst der barbarische Arodnap war angesichts der geballten Drachenmacht am Horizont erbleicht.

      "Wir werden viele von ihnen vernichten", sagte er dann. "Aber wir können sie unmöglich alle töten!"

      3

      Der titanische Kampf - lange vor der Zeit und jenseits der Dimensionen - zwischen uralten Göttern und gewaltigen Drachen zog sich in die Länge.

      Keine der beiden Seiten konnte anscheinend die Oberhand gewinnen.

      Wann immer die Götter einen Drachen töteten, erhoben sich dafür vier neue aus dem aufgeschmolzenen Erdreich.

      Vier Götter kämpften gegen die Abertausende von Drachen. Vier Götter, die sich einer Übermacht der gewaltigen, feuerspeienden Wesenheiten entgegenstellten.

      Blaakon, der Gott der Ordnung, schwebte auf seiner Lichtbarke und richtete sein Zepter und Schwert in Richtung der angreifenden Drachen. Aus beidem drangen Feuerstrahlen, die die Drachen reihenweise verglühen ließen, noch ehe die meisten von ihnen die Flügel ausgebreitet hatten.

      Arodnap, der blindwütige Gott des Chaos, der die Gestalt eines fellbehangenen Barbarenkriegers angenommen hatte, schlug mit seiner mit funkelnden Obsidiansplittern besetzten Keule auf den Boden, woraufhin Blitze zuckten, die die Drachen wie Spinnweben umfingen und sie anschließend zu Asche verglühen ließen.

      Taykor, der Krieger auf dem sechsbeinigen Riesenpferd, schleuderte seinen Dreizack, der daraufhin magisch glühte und wie eine Sense durch die Reihen der heranstürmenden Drachen fegte. Anschließend kehrte diese magische Waffe wieder zurück in die ausgestreckte Hand Taykors, der sich auch Gott der Dunkelheit und Finsternis nennen ließ.

      Sein Gesicht blieb hinter dem Helmvisier verborgen. Magie ließ den Dreizack den Weg zurück in seine ausgestreckte Pranke finden. Und Magie war es auch, die ihn anschließend wieder den Feinden entgegen schleuderte.

      Ahyr trieb seinen Kriegswagen voran. Aus den Mäulern der

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