Drachenreiter und Magier: 4 Fantasy Abenteuer. Alfred Bekker
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Es dauerte noch eine geraume Weile, bis kein Drache mehr lebendig war. Bis zum Horizont häufte sich die Asche, zu der sie durch die Magie der Götter verbrannt worden waren. Hin und wieder war ein halber Kadaver übrig geblieben.
Ein gespenstischer Anblick.
“Die Aufgabe ist erfüllt”, sagte Taykor und steckte den Dreizack in das Futteral auf seinem Rücken. Der Gott der Finsternis öffnete sogar das Helmvisier.
Sein Gesicht lag allerdings trotzdem im Schatten.
Nur seine Augen glühten auf eine Weise, die Taykor eigen war.
“Ich glaube nicht, dass wir sie schon besiegt haben”, meinte Arodnap. Er kniete nieder und beugte sich dann zum Boden. Er legte ein Ohr an die Erde. Dann schlug er mit der Obsidiankeule auf den Boden. Diesmal bildeten sich keine Blitze, sondern sprühende Funken. Der Laut der dabei entstand war dumpf. “Da ist noch was”, glaubte er. “Es ist so, wie ich schon einmal zu euch gesagt habe: Wir können diese Drachen nicht alle besiegen. Das ist unmöglich. Es werden immer wieder aufs Neue einige von ihnen heranwachsen - und zwar schnell, dass wir mit dem Töten nicht hinterherkommen.”
Blaakon ließ seine Lichtbarke herabgleiten. Dann verließ der Gott der Ordnung dieses magische Gefährt sogar und stieg mit seinen Götterfüßen über den an vielen Stellen aufgebrochenen und rissigen vulkanischen Untergrund,.
Sein Blick blieb an einer Stelle haften.
Lichtstrahlen drangen aus Blaakons Augen und trafen auf das Gestein. Sie schmolzen es allerdings nicht auf, wie man es angesichts der außerordentlichen magischen Energien hätte erwarten können, die Blaakon zu eigen waren. Stattdessen drangen sie in die Tiefe vor.
Nach einigen Momenten verebbten die Strahlen aus Blaakons Augen.
Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich,
“Ja, unser ungehobelter Freund Arodnap hat leider vollkommen Recht.” Blaakon deutete auf den Boden zu seinen Füßen. “Dort unter uns, in den tiefsten Tiefen, die man sich nur vorstellen kann, regt sich etwas.”
“Was genau hörst du?”, wollte Taykor wissen.
“Den Herzschlag von Wesen, die - selbst gemessen an uns Göttern - gewaltig sind”, gab Arodnap Auskunft. “Sie sind zu Abertausenden da unten unter der Erde. Und ihr Zorn auf uns kennt keine Grenzen.”
“Kein Wunder - wo wir so viele von ihnen getötet haben!”, meinte Blaakon.
“Hörst du diesen ominösen Herzschlag auch?”, wollte Taykor wissen.
“Ich habe in die Tiefe GESCHAUT”, sagte dieser. “Und ich habe ihn GESEHEN.”
“Und du, Ahyr? Oder bist du zu sehr damit beschäftigt deine Löwen ruhig zu halten, die dich wahrscheinlich insgeheim am liebsten verspeisen würden, weil du sie so selten fütterst!”
“Meine Löwen sind unruhig, weil sie spüren, dass die Gefahr noch nicht vorüber ist”, sagte Ahyr. “Sie riechen die Drachen. Sie riechen den Schwefelatem, der aus den Spalten der Erde steigt. Und sie hören den Herzschlag der Bestien. Setz deinen albernen Helm ab, Taykor! Dann bist du nicht länger der einzige Taube unter den Göttern!”
Arodnap lachte.
Blaakon verzog nur ein wenig das Gesicht und hob eine Augenbraue. Sein Bart begann für einen Moment auf göttliche Weise zu leuchten.
Dann vollführte er eine ruckartige Bewegung.
“Da nähert sich jemand”, stellte er fest.
6
Eine graue Gestalt war erschienen. Niemand unter den Göttern hatte diese Gestalt kommen sehen. Niemand hätte erklären können, wie die graue Gestalt so plötzlich her gelangt war.
“Sieh an, ein Bekannter”, stellte Blaakon fest. “Was führt den Grauen Luun hier her?”
“Eine gute Frage”, meinte Taykor.
Es gab die Elben, deren Magie nach und nach immer schwächer geworden war - und es gab die Elfen, deren Magie demgegenüber so stark geworden war, dass sie sich irgendwann kaum noch in einer Welt dauerhaft und in stabiler Existenz zu halten vermocht hatten.
Und es gab die Grauen Elfen, von denen man sagte, dass sie sich mit Vorliebe in die Angelegenheiten der Menschen einzumischen pflegten, weil sie daraus irgendeine Art des Vergnügens zogen.
“Dass Graue Elfen sich auch in die Angelegenheiten der Götter einmischen, ist mir neu”, stellte Ahyr fest. “Was willst du von uns, Grauer Luun?”
Der Graue lächelte hintergründig.
“Ich denke, es gibt einigen Anlass, sich einzumischen” sagte der Graue Elf.
“Es steht dir nicht zu, dich in die Angelegenheiten der Götter zu mischen”, sagte Ahyr.
“Die Angelegenheiten der Menschen und die der Götter sind manchmal nicht voneinander zu unterscheiden”, erklärte Luun. “Indem ich mich in diesen Kampf einmische, mische ich mich in erster Linie in die Angelegenheiten der Menschen ein. Denn sie werden in diesem Land nicht einmal