Kirchliches Arbeitsrecht in Europa. Florian Scholz

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Kirchliches Arbeitsrecht in Europa - Florian Scholz Schriftenreihe zum kirchlichen Arbeitsrecht

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EMRK wurde in Österreich im Jahre 1964 durch Art. II Nr. 7 der Bundesverfassungsgesetz-Novelle BGBl. 1964/59 in Verfassungsrang gehoben. Siehe dazu Ermacora, Grundriß der Menschenrechte, Rn. 110 f.

      85Ausführlich zur Wirkungsweise der EMRK in Frankreich Fromont, DÖV 2005, 1 (2 ff.). Maßgeblicher verfassungsrechtlicher Anknüpfungspunkt für die Einordnung ratifizierter völkerrechtlicher Verträge ist in Frankreich Art. 55 der Verfassung von 1958, wonach diesen eine höhere Rechtskraft als Gesetzen zukommt.

      86Siehe dazu ausführlich unter C.III. 2. d) bb).

      87BVerfGE 128, 326 (367); Papier, EuGRZ 2006, 1; Grabenwarter/Pabel, Europäische Menschenrechtskonvention, § 3 Rn. 8. Dies geht auch ausdrücklich aus dem Wortlaut des Art. II Abs. 1 des Ratifikationsgesetzes „Gesetz über die Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten vom 7.8.1952“ (BGBl. 1952 II S. 685) hervor: „Die Konvention wird nachstehend mit Gesetzeskraft veröffentlicht“.

      88BVerfGE 111, 307 (317).

      89BVerfGE 111, 307 (318 f.); BVerfGE 128, 326 (369) („Deutsche Verfassung hat das „letzte Wort““). Papier, EuGRZ 2006, 1 (3), bezeichnet dies als „Souveränitätsvorbehalt des Grundgesetzes“. Siehe dazu auch Mayer, in: Karpenstein/Mayer, Einleitung Rn. 78.

      90BVerfGE 111, 307 (317 f.); 128, 326 (365) m.w.N.

      91BVerfGE 111, 307 (317); 128, 326 (371); 137, 273 (320 f.). Umfassend zur Wirkungsweise der EMRK und der Bindungswirkung der Rechtsprechung des EGMR in der deutschen Rechtsordnung Ehlers, in: Europäische Grundrechte und Grundfreiheiten, § 2 Rn. 12; Lodemann, Kirchliche Loyalitätspflichten, 208 ff.

      92Vgl. BVerfGE 111, 307 (324); Mayer, in: Karpenstein/Mayer, Einleitung Rn. 80.

      93BVerwGE 110, 203 (210); BVerfGE 128, 326 (368). Mückl, in: Neuere Entwicklungen im Religionsrecht, 449 (454), spricht von einer „Ausstrahlungswirkung“.

      94Vgl. BVerfGE 111, 307 (329); 128, 326 (371). Walter, ZevKR 57 (2012), 233 (243), bezeichnet dies als „Letztentscheidungsvorbehalt“.

      95Vgl. BVerfGE 128, 326 (371); 137, 273 (321). Magen, in: Straßburg und das kirchliche Arbeitsrecht, 41 (53), leitet daraus ab, dass das Grundgesetz zu einem „absoluten Rezeptionshindernis“ in mehrpoligen Grundrechtsverhältnissen werde. Tendenziell abweichend die Auffassung von Hoffmann-Riem, EuGRZ 2006, 492 (498 f.). Ebenso Ehlers, in: Europäische Grundrechte und Grundfreiheiten, § 2 Rn. 9, der bei mehrpoligen Grundrechtsverhältnissen eine Anpassung des nationalen Schutzes an das Schutzniveau der EMRK befürwortet. Siehe auch allgemein zum Dilemma der grundrechtlichen Dreiecksverhältnisse, in dem wechselseitig Schutz nur durch Eingriff möglich ist: Wahl/Masing, JZ 1990, 553 ff.

      96Seit dem Vertrag von Lissabon ist die EU durch Art. 6 Abs. 2 S. 1 EUV zum Beitritt zur EMRK mindestens ermächtigt, siehe Hatje, in: Schwarze, Art. 6 EUV Rn. 11; Mayer, in: Karpenstein/Mayer, Einleitung Rn. 155. Darüber hinaus leiten daraus eine unionsrechtliche Selbstverpflichtung der EU-Staaten zum EMRK-Beitritt ab Grabenwarter/Pabel, Europäische Menschenrechtskonvention, § 4 Rn. 14; Streinz, Europarecht, Rn. 762. Doch der EuGH blockiert den Beitritt. In seinem Gutachten vom 18.12.2014 hat er den Entwurf einer Beitrittsübereinkunft als EU-vertragswidrig bewertet, siehe EuGH, Gutachten 2/13, ECLI:EU:C:2014:2454, abgedruckt in EuGRZ 2015, 56 ff. Im Schrifttum wird vielfach Kritik an diesem Ergebnis und der zugrunde liegenden Begründung geäußert, vgl. exemplarisch Grabenwarter/Pabel, Europäische Menschenrechtskonvention, § 4 Rn. 16; Streinz, Europarecht, Rn. 764; Meyer-Ladewig/Nettesheim, in: HK-EMRK, Einleitung Rn. 17.

      97Vgl. Frenz, Handbuch Europarecht Band 4, Rn. 24.

      98Streinz, Europarecht, Rn. 754; Frenz, Handbuch Europarecht Band 4, Rn. 34.

      99Streinz, Europarecht, Rn. 757; Meyer-Ladewig/Nettesheim, in: HK-EMRK, Einleitung Rn. 22; Frenz, Handbuch Europarecht Band 4, Rn. 34 und 90; Mayer, in: Karpenstein/Mayer, Einleitung Rn. 151.

      100Vgl. Meyer-Ladewig/Nettesheim, in: HK-EMRK, Einleitung Rn. 22; Mayer, in: Karpenstein/Mayer, Einleitung Rn. 151. Hatje, in: Schwarze, Art. 6 EUV Rn. 14, leitet entsprechend aus Unionsrecht und der EMRK auch die Pflicht zur loyalen Kooperation der Gerichtsbarkeiten ab.

      101Grabenwarter/Pabel, Europäische Menschenrechtskonvention, § 4 Rn. 13; ähnlich Meyer-Ladewig/Nettesheim, in: HK-EMRK, Einleitung Rn. 22. Hatje, in: Schwarze, Art. 6 EUV Rn. 17, sieht die Bedeutung der EGMR und der dazu ergangenen Rechtsprechung des EGMR für den EuGH lediglich in der Schließung von Lücken des Unionsrechts; ebenso Lodemann, Kirchliche Loyalitätspflichten, 279 f.

      102Für einen kurzen Abriss zu diesen Konventionsrechten siehe Lodemann, Kirchliche Loyalitätspflichten, 170 ff.

      103Aus dieser Verpflichtung folgt, dass die Verletzung des Rechts auch in einer Untätigkeit des Staates begründet sein kann, siehe EGMR, Urteil v. 08.07.1987, 9749/82, W./Vereinigtes Königreich, § 60; EGMR, Urteil v. 23.09.2010, 1620/03, Schüth/Deutschland, § 55. Der Staat muss daher ausreichende verfahrensrechtliche Gewährleistungen bereitstellen, um es dem Opfer eines Eingriffs zu ermöglichen, sich gegen die Beeinträchtigung effektiv gerichtlich zur Wehr setzen zu können. Ausführlich zu dieser Verpflichtung des Staates im Zusammenhang mit Art. 8 EMRK Meyer-Ladewig/Nettesheim, in: HK-EMRK, Art. 8 Rn. 2 ff.; Frowein, in: EMRK-Kommentar, Art. 8 Rn. 11 ff. Zur Gewährleistungspflicht im Allgemeinen Grabenwarter/Pabel, Europäische Menschenrechtskonvention, § 19 Rn. 1 ff.

      104Vgl. Grabenwarter, in: Straßburg und das kirchliche Arbeitsrecht, 9 (16); ders./Pabel, KuR 2011, 55 (63).

      105Vgl. Uerpmann-Wittzack, in: Europäische Grundrechte und Grundfreiheiten, § 3 Rn. 3, der insofern eine Parallele zu Art. 2 Abs. 1 GG zieht. Meyer-Ladewig/Nettesheim, in: HK-EMRK, Art. 8 Rn. 8, betonen den besonderen

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