Kirchliches Arbeitsrecht in Europa. Florian Scholz
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Kirchliches Arbeitsrecht in Europa - Florian Scholz страница 24
127EGMR, Urteil v. 26.10.2000, Nr. 30985/96, Hasan und Chaush/Bulgarien, § 62; EGMR, Urteil v. 16.12.2004, Nr. 39023/97, Supreme Holy Council of the Muslim Community/Bulgarien, § 93.
128Berufung der Geistlichen: EGMR, Urteil v. 26.10.2000, Nr. 30985/96, Hasan und Chaush/Bulgarien, § 62. Abhaltung von Wahlen: EGMR, Urteil v. 17.10.2002, Nr. 50776/99, Mehmet Agga/Griechenland. Ein umfassender Quellennachweis über die zahlreich in der Literatur vertretene Meinung, die den Schutzbereich ebenfalls eher eng auslegt, findet sich bei Fink-Jamann, Das Antidiskriminierungsrecht und seine Folgen, 136 Fn. 496. Anders hingegen Bleckmann, Selbstbestimmungsrecht der Kirchen, 48, der auch im Rahmen von Art. 9 EMRK die geschützten kirchlichen Angelegenheiten nach der Selbstdefinition der Kirchen ermittelt sehen will.
129EGMR, Urteil v. 23.09.2010, No. 425/03, Obst/Deutschland; EGMR, Urteil v. 23.09.2010, No. 1620/03, Schüth/Deutschland; EGMR, Urteil v. 03.02.2011, No. 18136/02, Siebenhaar/Deutschland. Zum spanischen Arbeitsrecht: EGMR, Urteil v. 12.06.2014, Nr. 56030/07, Fernández Martínez/Spanien. Bereits die Europäische Kommission für Menschenrechte hatte in der Entscheidung Rommelfanger besondere Freiheiten der Kirchen im Arbeitsrecht anerkannt, dies allerdings nicht auf Art. 9 EMRK, sondern auf die Meinungsfreiheit nach Art. 10 EMRK gestützt. Für ein kirchliches Arbeitsrecht auf Grundlage von Art. 9 EMRK bereits zuvor im Schrifttum Bleckmann, Selbstbestimmungsrecht der Kirchen, 48; Grabenwarter, in: FS Rüfner, 147 (155). Siehe zum entsprechenden Verständnis des Schutzbereichs von Art. 9 EMRK auch Grabenwarter, in: Straßburg und das kirchliche Arbeitsrecht, 9 (15); ders./Pabel, KuR 2011, 55 (61 f.); sowie die Darstellung der Entscheidungen Schüth, Obst und Siebenhaar unter A.III. 2. b).
130Link, ZevKR 42 (1997), 130 (135 f.); Heintzen, in: FS Listl, 29 (38); de Wall, ZevKR 45 (2000), 157 (166); Weber, ZevKR 47 (2002), 265 (276 f.); Schliemann, NZA 2003, 407 (408), sieht nur einen „Kern kirchlicher Selbstbestimmung“ gewährleistet; Grabenwarter, in: FS Rüfner, 147 (153 f.), leitet „Mindestanforderungen“ ab; Fink-Jamann, Das Antidiskriminierungsrecht und seine Folgen, 137 f.; Thüsing, in: Essener Gespräche 46 (2012), 129 (150 f.); Lodemann, Kirchliche Loyalitätspflichten, 179; Grabenwarter/Pabel, Europäische Menschenrechtskonvention, § 22 Rn. 108, sehen in Art. 9 EMRK eine nur teilweise Entsprechung des deutschen kirchlichen Selbstbestimmungsrechts.
131de Wall, ZevKR 45 (2000), 157 (167 f.). Umfassend dazu Fink-Jamann, Das Antidiskriminierungsrecht und seine Folgen, 138 ff., mit der wesentlichen Begründung, dass die Bestimmung der Reichweite von Grundrechten anhand des maßgeblichen Kriteriums der Integrationsförderung eher ein Maßnehmen am gemeineuropäischen Standard nach sich ziehe. Anders hingegen Bleckmann, Selbstbestimmungsrecht der Kirchen, 49 ff., der die Auffassung vertritt, die Auslegung des Art. 9 EMRK müsse am Beispiel des deutschen Staatskirchenrechts erfolgen.
132Vgl. dazu auch Grabenwarter/Pabel, KuR 2011, 55 (60).
133Gleiche Vorgehensweise bei Stieglitz, Allgemeine Lehren im Grundrechtsverständnis nach der EMRK, 65 ff.; Lodemann, Kirchliche Loyalitätspflichten, 180 ff.
134EGMR, 26.04.1979, 6538/74, Sunday Times, Rn. 47; EGMR, 04.12.2008, 27058/05, Dogru, Rn. 49 ff.; Pätzold, in: Karpenstein/Mayer, Art. 8 Rn. 92. Instruktiv zu diesem in der Praxis eher nachrangigen Krtierium Stieglitz, Allgemeine Lehren im Grundrechtsverständnis nach der EMRK, 60 ff.; Ottenberg, Der Schutz der Religionsfreiheit im internationalen Recht, 143 ff.
135Ebenso Lodemann, Kirchliche Loyalitätspflichten, 182.
136Stieglitz, Allgemeine Lehren im Grundrechtsverständnis nach der EMRK, 66.
137Ungern-Sternberg, in: Karpenstein/Mayer, Art. 9 Rn. 38, mit umfassenden Nachweisen aus der Rechtsprechung des EGMR; zur grundlegenden Konzeption der weiten Auslegung von Art. 9 Abs. 2 EMRK siehe auch Ottenberg, Der Schutz der Religionsfreiheit im internationalen Recht, 140 f. und 143.
138Bleckmann, Selbstbestimmungsrecht der Kirchen, 62, sieht entsprechend im Vorbehalt des Schutzes der Rechte und Freiheiten Anderer den relevanten Ansatzpunkt für eine Beschränkung des kirchlichen Selbstbestimmungsrechts durch das Arbeitsrecht.
139Siehe dazu unter A.II. 2. b) cc) (3).
140Dabei erfolgt jene Verhältnismäßigkeitsprüfung nicht im Sinne deutscher Grundrechtsdogmatik anhand der Punkte „Geeignetheit“, „Erforderlichkeit“ und „Angemessenheit“; vielmehr besteht sie nur aus einer unmittelbaren Abwägung zwischen der Grundrechtsposition und dem konfligierenden Ziel, vgl. Ungern-Sternberg, in: Karpenstein/Mayer, Art. 9 Rn. 38; Stieglitz, Allgemeine Lehren im Grundrechtsverständnis nach der EMRK, 69.
141Grundlegend etabliert in EGMR, Urteil v. 07.12.1976, 5493/72, Handyside/Vereinigtes Königreich, § 48. Zuvor bereits erwähnt in EGMR, Urteil v. 18.06.1971, 2832/66, De Wilde, Ooms und Versyp/Niederlande, § 93. Auch wenn der EGMR selbst den Begriff nicht definiert hat, findet sich eine tragfähige Definition bei Yourow, Connecticut Journal of International Law 1987, 118, zit. nach Brems, ZaöRV 1996, 240: „(The margin of appreciation is) the breadth of deference the Strasbourg organs will allow to national legislative, executive and judicial bodies before they will disallow a national derogation from the Convention, or before they will find a restriction of a substantive Convention right incompatible with a State Party’s obligation under the Convention“.
142Brems, ZaöRV 1996, 240 (241).
143Vgl. EGMR, Urteil v. 07.12.1976, 5493/72, Handyside/Vereinigtes Königreich, § 48 („By reason of their direct and continuous contact with the vital forces of their countries, State authorities are in principle in a better position than the international judge to give an opinion on the exact content of these requirements as well as on the „necessity“ of a „restriction“ or „penalty“ intended to meet them“).
144Der Zusatz, der die Präambel am Ende um einen weiteren Erwägungsgrund erweitert, lautet: „Affirming that the High Contracting Parties, in accordance with the principle of subsidiarity, have the primary responsibility to secure the rights and freedoms defined in this Convention and the Protocols thereto, and that