Maria Stuart / Мария Стюарт. Фридрих Шиллер

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Maria Stuart / Мария Стюарт - Фридрих Шиллер Goldene Kollektion der Weltliteratur

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entzündet.

      Für sie, die schmeichelnd jedem Hoffnung gibt,

      Weiht sich die Jugend dem gewissen Tod —

      Sie zu befreien, ist die Losung; sie

      Auf deinen Thron zu setzen, ist der Zweck.

      Denn dies Geschlecht der Lothringer erkennt

      Dein heilig Recht nicht an, du heißest ihnen

      Nur eine Räuberin desThrons, gekrönt

      Vom Glück! Sie waren’s, die die Törichte

      Verführt, sich Englands Königin zu schreiben.

      Kein Friede ist mit ihr und ihrem Stamm!

      Du mußt den Streich erleiden oder führen.

      Ihr Leben ist dein Tod! Ihr Tod dein Leben!

      Elisabeth.

      Mylord! Ein traurig Amt verwaltet Ihr.

      Ich kenne Eures Eifers reinen Trieb,

      Weiß, daß gediegne Weisheit aus Euch redet;

      Doch diese Weisheit, welche Blut befiehlt,

      Ich hasse sie in meiner tiefsten Seele.

      Sinnt einen mildern Rat aus – Edler Lord

      Von Shrewsbury! Sagt Ihr uns Eure Meinung.

      Talbot.

      Du gabst dem Eifer ein gebührend Lob,

      Der Burleighs treue Brust beseelt – Auch mir,

      Strömt es mir gleich nicht so beredt vom Munde,

      Schlägt in der Brust kein minder treues Herz.

      Mögst du noch lange leben, Königin,

      Die Freude deines Volks zu sein, das Glück

      Des Friedens diesem Reiche zu verlängern.

      So schöne Tage hat dies Eiland nie

      Gesehn, seit eigne Fürsten es regieren.

      Mög’ es sein Glück mit seinem Ruhme nicht

      Erkaufen! Möge Talbots Auge wenigstens

      Geschlossen sein, wenn dies geschieht!

      Elisabeth.

      Verhüte Gott, daß wir den Ruhm befleckten!

      Talbot.

      Nun dann, so wirst du auf ein ander Mittel sinnen,

      Dies Reich zu retten – denn die Hinrichtung

      Der Stuart ist ein ungerechtes Mittel.

      Du kannst das Urteil über die nicht sprechen,

      Die dir nicht untertänig ist.

      Elisabeth.

      So irrt

      Mein Staatsrat und mein Parlament, im Irrtum

      Sind alle Richterhöfe dieses Landes,

      Die mir dies Recht einstimmig zuerkannt —

      Talbot.

      Nicht Stimmenmehrheit ist des Rechtes Probe,

      England ist nicht die Welt, dein Parlament

      Nicht der Verein der menschlichen Geschlechter.

      Dies heut’ge England ist das künft’ge nicht,

      Wie’s das vergangne nicht mehr ist – Wie sich

      Die Neigung anders wendet, also steigt

      Und fällt des Urteils wandelbare Woge.

      Sag nicht, du müssest der Notwendigkeit

      Gehorchen und dem Dringen deines Volks.

      Sobald du willst, in jedem Augenblick

      Kannst du erproben, daß dein Wille frei ist.

      Versuch’s! Erkläre, daß du Blut verabscheust,

      Der Schwester Leben willst gerettet sehn,

      Zeig denen, die dir anders raten wollen,

      Die Wahrheit deines königlichen Zorns —

      Schnell wirst du die Notwendigkeit verschwinden

      Und Recht in Unrecht sich verwandeln sehn.

      Du selbst mußt richten, du allein. Du kannst dich

      Auf dieses unstet schwanke Rohr nicht lehnen.

      Der eignen Milde folge du getrost.

      Nicht Strenge legte Gott ins weiche Herz

      Des Weibes – Und die Stifter dieses Reichs,

      Die auch dem Weib die Herrscherzügel gaben,

      Sie zeigten an, daß Strenge nicht die Tugend

      Der Könige soll sein in diesem Lande.

      Elisabeth.

      Ein warmer Anwalt ist Graf Shrewsbury

      Für meine Feindin und des Reichs. Ich ziehe

      Die Räte vor, die meine Wohlfahrt lieben.

      Talbot.

      Man gönnt ihr keinen Anwalt, niemand wagt’s,

      Zu ihrem Vorteil sprechend, deinem Zorn

      Sich bloßzustellen – So vergönne mir,

      Dem alten Manne, den am Grabesrand

      Kein irdisch Hoffen mehr verführen kann,

      Daß ich die Aufgegebene beschütze.

      Man soll nicht sagen, daß in deinem Staatsrat

      Die Leidenschaft, die Selbstsucht eine Stimme

      Gehabt, nur die Barmherzigkeit geschwiegen.

      Verbündet hat sich alles wider sie,

      Du selber hast ihr Antlitz nie gesehn,

      Nichts spricht in deinem Herzen für die Fremde.

      – Nicht ihrer Schuld red ich das Wort. Man sagt,

      Sie habe den Gemahl ermorden lassen;

      Wahr ist’s, daß sie den Mörder ehlichte.

      Ein schweres Verbrechen! – Aber es geschah

      In einer finster unglücksvollen Zeit,

      Im Angstgedränge bürgerlichen Kriegs,

      Wo sie, die Schwache, sich umrungen sah

      Von heftigdringenden Vasallen, sich

      Dem Mutvollstärksten in die Arme warf —

      Wer weiß, durch welcher Künste Macht besiegt?

      Denn ein gebrechlich Wesen ist das Weib.

      Elisabeth.

      Das Weib ist nicht schwach. Es gibt starke Seelen

      In dem Geschlecht – Ich will in meinem Beisein

      Nichts von der Schwäche des Geschlechtes hören.

      Talbot.

      Dir war das Unglück eine strenge Schule.

      Nicht seine Freudenseite kehrte dir

      Das Leben zu. Du sahest keinen Thron

      Von ferne, nur das Grab zu deinen Füßen.

      Zu Woodstock war’s und in des Towers Nacht,

      Wo

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