Maria Stuart / Мария Стюарт. Фридрих Шиллер
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Person, die Rechte vorgibt an die Krone,
Daß man gerichtlich gegen sie verfahre,
Bis in den Tod die schuldige verfolge«—
Und da bewiesen ist —
Maria.
Mylord von Burleigh!
Ich zweifle nicht, daß ein Gesetz, ausdrücklich
Auf mich gemacht, verfaßt, mich zu verderben,
Sich gegen mich wird brauchen lassen – Wehe
Dem armen Opfer, wenn derselbe Mund,
Der das Gesetz gab, auch das Urteil spricht!
Könnt Ihr es leugnen, Lord, daß jene Akte
Zu meinem Untergang ersonnen ist?
Burleigh.
Zu Eurer Warnung sollte sie gereichen,
Zum Fallstrick habt Ihr selber sie gemacht.
Den Abgrund saht Ihr, der vor Euch sich auftat,
Und treu gewarnet stürztet Ihr hinein.
Ihr wart mit Babington, dem Hochverräter,
Und seinen Mordgesellen einverstanden,
Ihr hattet Wissenschaft von allem, lenktet
Aus Eurem Kerker planvoll die Verschwörung.
Maria.
Wann hätt’ ich das getan? Man zeige mir
Die Dokumente auf.
Burleigh.
Die hat man Euch
Schon neulich vor Gerichte vorgewiesen.
Maria.
Die Kopien, von fremder Hand geschrieben!
Man bringe die Beweise mir herbei,
Daß ich sie selbst diktiert, daß ich sie so
Diktiert, geradeso, wie man gelesen.
Burleigh.
Daß es dieselben sind, die er empfangen,
Hat Babington vor seinem Tod bekannt.
Maria.
Und warum stellte man ihn mir nicht lebend
Vor Augen? Warum eilte man so sehr,
Ihn aus der Welt zu fördern, eh’ man ihn
Mir, Stirne gegen Stirne, vorgeführt?
Burleigh.
Auch Eure Schreiber, Kurl und Nau, erhärten
Mit einem Eid, daß es die Briefe seien,
Die sei aus Eurem Munde niederschrieben.
Maria.
Und auf das Zeugnis meiner Hausbedienten
Verdammt man mich? Auf Treu und Glauben derer,
Die mich verraten, ihre Königin,
Die in demselben Augenblick die Treu’
Mir brachen, da sie gegen mich gezeugt?
Burleigh.
Ihr selbst erklärtet sonst den Schotten Kurl
Für einen Mann von Tugend und Gewissen.
Maria.
So kannt’ ich ihn – doch eines Mannes Tugend
Erprobt allein die Stunde der Gefahr.
Die Folter konnt’ ihn ängstigen, daß er
Aussagte und gestand, was er nicht wußte!
Durch falsches Zeugnis glaubt’ er sich zu retten
Und mir, der Königin, nicht viel zu schaden.
Burleigh.
Mit einem freien Eid hat er’s beschworen.
Maria.
Vor meinem Angesichte nicht! – Wie, Sir?
Das sind zwei Zeugen, die noch beide leben!
Man stelle sie mir gegenüber, lasse sie
Ihr Zeugnis mir ins Antlitz wiederholen!
Warum mir eine Gunst, ein Recht verweigern,
Das man dem Mörder nicht versagt? Ich weiß
Aus Talbots Munde, meines vor’gen Hüters,
Daß unter dieser nämlichen Regierung
Ein Reichsschluß durchgegangen, der befiehlt,
Den Kläger dem Beklagten vorzustellen.
Wie? Oder hab ich falsch gehört? – Sir Paulet!
Ich hab Euch stets als Biedermann erfunden,
Beweist es jetzo. Gib’s kein solch Gesetz in England?
Paulet.
So ist’s, Mylady. Das ist bei uns Rechtens.
Was wahr ist, muß ich sagen.
Maria.
Nun, Mylord!
Wenn man mich denn so streng nach englischem Recht
Behandelt, wo dies Recht mich unterdrückt,
Warum dasselbe Landesrecht umgehen,
Wenn es mir Wohltat werden kann? – Antwortet!
Warum ward Babington mir nicht vor Augen
Gestellt, wie das Gesetz es befiehlt? Warum
Nicht meine Schreiber, die noch beide leben?
Burleigh.
Ereifert Euch nicht, Lady. Euer Einverständnis
Mit Babington ist’s nicht allein —
Maria.
Es ist’s
Allein, was mich dem Schwerte des Gesetzes
Bloßstellt, wovon ich mich zu rein’gen habe.
Mylord! Bleibt bei der Sache. Beugt nicht aus.
Burleigh.
Es ist bewiesen, daß Ihr mit Mendoza,
Dem spanischen Botschafter, unterhandelt —
Maria (lebhaft).
Bleibt bei der Sache, Lord!
Burleigh.
Daß Ihr Anschläge
Geschmiedet, die Religion des Landes
Zu stürzen, alle Könige Europens
Zum Krieg mit England aufgeregt —
Maria.
Und wenn ich’s
Getan?