Maria Stuart / Мария Стюарт. Фридрих Шиллер

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Maria Stuart / Мария Стюарт - Фридрих Шиллер Goldene Kollektion der Weltliteratur

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Ihr? Ich glaub es nimmermehr.

      Kent.

      Die schwierigsten Artikel sind bereits

      Berichtigt und von Frankreich zugestanden.

      Monsieur begnügt sich, in verschlossener

      Kapelle seinen Gottesdienst zu halten

      Und öffentlich die Reichsreligion

      Zu ehren und zu schützen – Hättet Ihr den Jubel

      Des Volks gesehn, als diese Zeitung sich verbreitet!

      Denn dieses war des Landes ew’ge Furcht,

      Sie möchte sterben ohne Leibeserben

      Und England wieder Papstes Fesseln tragen,

      Wenn ihr die Stuart auf dem Throne folgte.

      Davison.

      Der Furcht kann es entledigt sein – Sie geht

      Ins Brautgemach, die Stuart geht zum Tode.

      Kent.

      Die Königin kommt!

      Zweiter Auftritt

      Die Vorigen. Elisabeth, von Leicester geführt. Graf Aubespine, Bellievre, Graf Shrewsbury, Lord Burleigh mit noch andern französischen und englischen Herren treten auf.

      Elisabeth (zu Aubespine).

      Graf! Ich beklage diese edeln Herrn,

      Die ihr galanter Eifer über Meer

      Hiehergeführt, daß sie die Herrlichkeit

      Des Hofs von Saint Germain bei mir vermissen.

      Ich kann so prächt’ge Götterfeste nicht

      Erfinden als die königliche Mutter

      Von Frankreich – ein gesittet fröhlich Volk,

      Das sich, sooft ich öffentlich mich zeige,

      Mit Segnungen um meine Sänfte drängt,

      Dies ist das Schauspiel, das ich fremden Augen

      Mit ein’gem Stolze zeigen kann. Der Glanz

      Der Edelfräulein, die im Schönheitsgarten

      Der Katharina blühn, verbärge nur

      Mich selber und mein schimmerlos Verdienst.

      Aubespine.

      Nur eine Dame zeigt Westminsterhof

      Dem überraschten Fremden – aber alles,

      Was an dem reizenden Geschlecht entzückt,

      Stellt sich versammelt dar in dieser einen.

      Bellievre.

      Erhabne Majestät von Engelland,

      Vergönne, daß wir unsern Urlaub nehmen

      Und Monsieur, unsern königlichen Herrn,

      Mit der ersehnten Freudenpost beglücken.

      Ihn hat des Herzens heiße Ungeduld

      Nicht in Paris gelassen, er erwartet

      Zu Amiens die Boten seines Glücks,

      Und bis nach Calais reichen seine Posten,

      Das Jawort, das dein königlicher Mund

      Aussprechen wird, mit Flügelschnelligkeit

      Zu seinem trunknen Ohre hinzutragen.

      Elisabeth.

      Graf Bellievre, dringt nicht weiter in mich.

      Nicht Zeit ist’s jetzt, ich wiederhol es Euch,

      Die freud’ge Hochzeitfackel anzuzünden.

      Schwarz hängt der Himmel über diesem Land,

      Und besser ziemte mir der Trauerflor

      Als das Gepränge bräutlicher Gewänder.

      Denn nahe droht ein jammervoller Schlag

      Mein Herz zu treffen und mein eignes Haus.

      Bellievre.

      Nur dein Versprechen gib uns, Königin,

      In frohern Tagen folge die Erfüllung.

      Elisabeth.

      Die Könige sind nur Sklaven ihres Standes,

      Dem eignen Herzen dürfen sie nicht folgen.

      Mein Wunsch war’s immer, unvermählt zu sterben,

      Und meinen Ruhm hätt’ ich darein gesetzt,

      Daß man dereinst auf meinem Grabstein läse:

      «Hier ruht die jungfräuliche Königin.«

      Doch meine Untertanen wollen’s nicht,

      Sie denken jetzt schon fleißig an die Zeit,

      Wo ich dahin sein werde – Nicht genug,

      Daß jetzt der Segen dieses Land beglückt,

      Auch ihrem künft’gen Wohl soll ich mich opfern,

      Auch meine jungfräuliche Freiheit soll ich,

      Mein höchstes Gut, hingeben für mein Volk,

      Und der Gebieter wird mir aufgedrungen.

      Es zeigt mir dadurch an, daß ich ihm nur

      Ein Weib bin, und ich meinte doch, regiert

      Zu haben wie ein Mann und wie ein König.

      Wohl weiß ich, daß man Gott nicht dient, wenn man

      Die Ordnung der Natur verläßt, und Lob

      Verdienen sie, die vor mir hier gewaltet,

      Daß sie die Klöster aufgetan und tausend

      Schlachtopfer einer falschverstandnen Andacht

      Den Pflichten der Natur zurückgegeben.

      Doch eine Königin, die ihre Tage

      Nicht ungenützt in müßiger Beschauung

      Verbringt, die unverdrossen, unermüdet

      Die schwerste aller Pflichten übt, die sollte

      Von dem Naturzweck ausgenommen sein,

      Der eine Hälfte des Geschlechts der Menschen

      Der andern unterwürfig macht —

      Aubespine.

      Jedwede Tugend, Königin, hast du

      Auf deinem Thron verherrlicht, nichts ist übrig,

      Als dem Geschlechte, dessen Ruhm du bist,

      Auch noch in seinen eigensten Verdiensten

      Als Muster vorzuleuchten. Freilich lebt

      Kein Mann auf Erden, der es würdig ist,

      Daß du die Freiheit ihm zum Opfer brächtest.

      Doch wenn Geburt, wenn Hoheit, Heldentugend

      Und Männerschönheit einen Sterblichen

      Der Ehre würdig machen, so —

      Elisabeth.

      Kein Zweifel,

      Herr Abgesandter, daß ein Ehebündnis

      Mit einem königlichen

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