Leos Hände. Andrea Lepri
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Leos Hände - Andrea Lepri страница 10
„Wau? (Und nun, was machen wir?)“
Mein Kumpel kratzte sich am Kopf, stellte die Unterlippe vor und zuckte die Achseln (Ich habe nicht die leiseste Ahnung!).
Kapitel 16
Der Lieferwagen
Das Auto des Wächters war einige Meter entfernt, im Hinterhof des Gebäudes parkiert. Daneben stand ein alter, verrosteter und anonymer Lieferwagen, der dazu diente, die Opfer zu kidnappen. Schnell suchte ich im Garten einen großen Stein, ließ ihn neben der Wagentür fallen und schaute erst auf Giotto, dann auf den Stein und schließlich auf die Scheibe des Lieferwagens.
„Wau! (Schnell, wirf den Stein gegen die Scheibe!)“
„Der Zeigefinger tippt gegen die Schläfe, die Augenbrauen gebogen (Bist du verrückt geworden? Wer soll dieses Ding denn fahren?)“ gab Giotto zurück.
„Wau wau wau wau (Keine Sorge, vertraue mir und tue was ich dir sage!)“
„Der senkrechte Zeigefinger wippt von links nach rechts, die Faust geschlossen (Vergiss es!)“
In diesem Augenblick öffnete sich schlagartig die Türe des Laboratoriums und der Wächter stürzte heraus, in der Hand eines dieser mit Betäubungskugeln geladenen Gewehre.
«Halt, stehen bleiben, habt ihr verstanden? Bleibt stehen ihr blöden Biester oder ich schieße!» schrie er wie ein Verrückter, noch zusehends schlaftrunken.
„Wau? Wau? Grrr! (Was sollen wir tun? Lassen wir uns so einfach schnappen? Ich dachte, du wärst mutiger!)“
Giotto schaute den Wächter, der bereits höchst konzentriert auf ihn zielte, resigniert den Kopf schüttelnd an. Dann nahm er den Stein auf und zertrümmerte die Scheibe. Schließlich benutzte er meinen Rücken als Treppe, kletterte in den Lieferwagen und öffnete die Wagentüre. Ich stieg ein, und als Giotto sie wieder schließen wollte, zersprang ein Dartpfeil voller Betäubungsmittel an der Wagentür.
„Die rechte Hand offen, in diagonaler Bewegung gegen die Stirne, den Mund so geformt, als ob er pfeifen wollte (Wow, um ein Haar!)“
Eine weitere Spritze flog durch die zerbrochene Scheibe und blieb im Armaturenbrett stecken, nur wenig von Giottos Kopf entfernt. Dieser schrie und sprang im Cockpit wie wild vor- und rückwärts.
„Iiiiii iiii (Schnell, mach schon, unternimm etwas!)“ schrie er und rüttelte mich an den Schultern.
Der Wächter versuchte eben, das Gewehr mit vor Wut zitternden Händen wieder aufzuladen. Da ich mir nicht mehr zu helfen wusste, steckte ich meine Schnauze unter das Lenkrad, schnappte die Elektrokabel und zerriss sie, danach stupste ich meinen Kumpel an, um ihn darauf aufmerksam zu machen. Es war ein Glück, dass auch er früher alle möglichen Polizeifilme, von „Starsky & Hutch“ bis „Auf den Straßen von San Francisco“ angeschaut hatte. Im Nu kapierte er mein Vorhaben und verknüpfte die Kabel miteinander, bis die Funken sprühten. Nach wenigen Seufzern und einem kurzen Hustenanfall sprang der Motor an. Giotto schaute mich verblüfft an. Inzwischen war es dem Wächter gelungen, das Gewehr wieder zu laden, und während er uns im Visier hielt, kam er schnell näher.
„Zeigefinger zuerst auf mich gerichtet, dann auf ihn und auf seine Beine und schließlich ein Fragezeichen (Und nun, wer soll also dieses Ding hier fahren? Wenn ich am Steuer sitzen soll, dann kann ich aber die Pedale nicht greifen!)“
Ich stieß ihn vom Sessel herunter, kletterte hoch und nahm das Steuer zwischen meine Vorderpfoten. Ein weiterer Pfeil knallte gegen die Windschutzscheibe und hinterließ eine grünliche Flüssigkeit.
„Uab! Uab! (Leg den Rückwärtsgang ein und fahr los!)“ befahl ich Giotto. Als Antwort darauf zeigte er mir seine klappernden Zähne (Ich habe eine Riesenangst!)“
„Uab! Uab! Grrr! (Leg schon diesen verdammten Rückwärtsgang ein und fahr los, verdammt!)“
Giotto gehorchte sofort, setzte den Gang ein und ließ die Kupplung los. Der Lieferwagen hüpfte mehrmals und der Motor hätte beinahe abgestellt. Doch mein Kumpel drückte die Kupplung und versuchte nun langsamer loszulassen, sodass der Wagen langsam ins Rollen kam, während ich ihn leicht nach rechts aus dem Parkplatz heraus lenkte. Der Wächter gab schließlich auf, ließ das Gewehr fallen und rieb sich ungläubig die Augen, schließlich begann er zu schreien.
«Das ist nicht möglich! Bleibt stehen und steigt aus, verdammt! Steigt aus, habe ich gesagt…»
Kapitel 17
Endlich frei
Im Rückspiegel sah ich die Mauer und den Wagen des Wächters näher kommen.
„Cai caiii! (Brems, brems doch schon!)“
Leider, oder auch nicht, gelang es Giotto nicht, rechtzeitig das richtige Pedal zu finden. Der Lieferwagen knallte gegen das Auto des Wächters und richtete es so zu, dass es nun aussah wie ein Akkordeon.
«Aaah» schrie dieser immer lauter und verzweifelter, «ihr seid Mörder. Mein neuer Waaaagen…ihr habt mein Autooooo zerstört…»
Ich knurrte Giotto unfreundlich an (Bist du eigentlich taub?). Achselzuckend gaffte er mich schelmisch grinsend an und schob die Schnauze vor,
„W w a u u … (Leg den ersten Gang ein und fahr langsam los!)“
Der Lieferwagen setzte sich erneut in Bewegung. Ich versuchte das Steuer möglichst gerade auf das Tor gerichtet zu halten, gleichzeitig griff der Wächter nach dem Gewehr, aber in der Eile stach er sich mit der Betäubungsspritze des Geschoßes. Er versuchte noch, uns nachzulaufen, aber eher torkelnd und immer langsamer und langsamer werdend. Er blieb stehen und fiel mitten auf dem Platz schlafend zu Boden.
„Wauwau (Leg den zweiten Gang ein!)“
Das Fahrzeug gewann an Geschwindigkeit, aber es war dennoch zu langsam.
„Wauwauwau uuu (Leg den dritten Gang ein und gib Gas!)“
Wir überfuhren da Tor, das dabei aus den Scharnieren fiel, und zogen es noch eine ganze Weile hinter uns her. Wir waren schon ziemlich weit in Ruhe gefahren, als Giotto plötzlich bremste, wobei ich meine Schnauze beinahe gegen die Frontscheibe knallte. Ich schaute ihn fragend an. Er legte den Leerlauf ein und zog die Handbremse. Dann