Held, Verräter, Tochter . Морган Райс

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Held, Verräter, Tochter  - Морган Райс Für Ruhm und Krone

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spielen, der nichts lieber wollte, als die anderen gerade rechtzeitig noch einzuholen. Wenn die Hauptflotte noch hier gewesen wäre, dann wäre es sogar sein Plan A gewesen, denn die Nähe zum Ersten Stein hätte ihm vielleicht ermöglicht, diesen zu töten.

      Wenn er jedoch mit der zweiten Flotte segelte, würde erst ankommen, wenn es schon zu spät wäre. Er würde mit Sicherheit keine Hilfe mehr sein. So lief er die Planken zwischen den vielen Schiffen entlang und beobachtete, wie Krieger Fässer mit frischem Wasser und Kisten mit Nahrung verluden. Thanos schlitzte wenigstens drei Schiffsbäuche auf, doch würde keine lächerliche Sabotage der Welt eine Flotte wie diese aufhalten können.

      Deshalb blickte er sich weiter um. Er sah, wie Männer und Frauen Waffen schliffen und Rudersklaven an die entsprechenden Plätze ketteten. Er sah, wie staubbedeckte Priester glückbringende Gebete intonierten und Tiere opferten, sodass ihr Blut den Staub in blutroten Schlamm verwandelte. Er sah, wie zwei Soldatengruppen verschiedener Banner darüber stritten, wer zuerst durch die Warft fahren durfte.

      Thanos sah viel, das ihn wütend machte und mehr noch, das ihn um Delos bangen ließ. Doch die eine Sache, für die er eigentlich an diesen Ort gekommen war, konnte er im Chaos des Hafens nicht entdecken. Es gab hier hunderte Boote jeglicher Form, Größe und Bauart. Es gab Boote, die bis zum Rand mit grimmig dreinschauenden Kriegern gefüllt waren und Boote, die kaum mehr waren als Kähne, die jene Menschen transportierten, welche die Invasion gleichermaßen sehen wie an ihr teilnehmen wollten.

      Er konnte jedoch das Boot, das ihn hergebracht hatte, nicht entdecken. Er musste zurück zu Ceres und wusste doch nicht, wie er das bewerkstelligen sollte.

      KAPITEL VIER

      Angetrieben vom Klang der Hörner rannte Stephania wie ein Hirsch auf der Flucht vor einer Jagdgesellschaft durch das Schloss. Wenn sie es nicht rechtzeitig hinaus schaffte, würde es kein Entkommen mehr geben. Um Ceres brauchte sie sich keine weiteren Sorgen mehr zu machen.

      „Felldust wird ihr den Rest geben“, sagte Stephania.

      Sie rannte zu der Stelle zurück, wo die Tunnel sie unter die Stadt führen würden. Sie hoffte, dass Elethe ihren Fluchtweg, so wie von Stephania angeordnet, hatte offenhalten können. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, zu fliehen. Der Rebellion in die Hände zu geraten wäre nicht gut, doch inmitten einer Schlacht zwischen Felldusts Fünf Steinen und dem Reich gefasst zu werden, war weitaus schlimmer.

      Außer…

      Stephania blieb stehen und blickte aus dem Fenster in Richtung des Hafens. Sie konnte sehen, wie Wurfgeschosse den Himmel verdunkelten und Schiffe brannten, während sich ein düsteres Band aus eindringenden Schiffen näherte. Stephania rannte zu einer Stelle, von wo aus sie über die Mauer blicken konnte und sie sah, dass auch dort das Feuer eröffnet worden war.

      Wo auch immer sie jetzt hinrannte, es schien, als würden Feinde sie dort erwarten. Sie konnte nicht einfach wieder zurück über das Wasser entkommen. Sie konnte nicht riskieren, ins freie Feld zu laufen, denn wenn sie das Kommando über die Invasion gehabt hätte, dann hätte sie plündernde Banden geschickt, die Menschen zurück in die Stadt zu treiben. Sie durfte nicht offen durch Delos laufen, denn die Einheiten der Rebellion würden versuchen, sie zu fangen.

      Doch wo waren diese Soldaten? Stephania war an ein paar Wachen auf ihrem Weg hinein vorbeigekommen. Ihre Verkleidung hatte genügt, um an ihnen vorbeizukommen. Doch es waren nicht viele gewesen. Das Schloss war wie ein Geisterschiff, das man aufgrund von dringenderen Angelegenheiten verlassen hatte. Als sie erneut nach draußen blickte sah Stephania, wie Rebellen in hellen Uniformen und zusammengesuchter Ausrüstung durch die Straßen liefen. Ein paar würden in der Nähe sein, aber wie viele und wo genau?

      Eine Idee entfaltete sich eher wie eine Möglichkeit als wie eine tatsächliche Option. Doch je mehr sie darüber nachdachte, desto mehr erschien sie ihr als die beste Handhabung. Sie war niemand, der die Dinge überstürzte. In Adelskreisen lieferte man sich so einer anderen Person aus oder riskierte ausgegrenzt oder schlimmeres zu werden.

      Doch es gab Situationen, die entschiedenes Vorgehen erforderten. Wenn es etwas zu gewinnen gab, konnte Zurückhaltung genauso gut wie Übereifer zum Scheitern führen.

      Stephania erreichte Elethe, die ständig zwischen Tunnel und Stadt hin und her blickte, als würde sie jeden Augenblick eine Horde Feinde erwarten.

      „Ist es Zeit zu gehen, Gnädige Frau?“ sagte Elethe. „Ist Ceres tot?“

      Stephania schüttelte den Kopf. „Es gibt eine Planänderung. Komm mit.“

      Es war ihrer Zofe anzurechnen, dass sie keine Sekunde zögerte. Sie folgte Stephania, auch wenn sie sicherlich ihre Bedenken hatte.

      „Wohin gehen wir?“ fragte Elethe.

      Stephania grinste. „Zu den Verliesen. Ich habe beschlossen, dass du mich der Rebellion übergeben wirst.“

      Entsetzen zeichnete sich im Gesicht ihrer Zofe ab, das sich noch weiter steigerte, als Stephania ihren Plan weiter ausführte.

      „Bist du bereit?“ fragte Stephania als sie sich dem Verlies näherten.

      „Ja, Gnädige Frau“, sagte Elethe.

      Stephania legte ihre Hände auf den Rücken, als wären sie gefesselt. Dann setzte sie eine Miene aus ängstlicher Reue auf, von der sie hoffte, dass sie angemessen war. Elethe wirkte erstaunlich überzeugend in ihrer Rolle als taffer Rebell, der gerade einen Feind gefangen hatte.

      In der Nähe des Haupttors standen zwei Wachen. Sie saßen hinter einem Tisch und spielten Karten, was zeigte, mit was sie ihre Zeit verbrachten. Einige Dinge änderten sich eben nie unabhängig davon, wer das Sagen hatte.

      „Ist das… hast du da Lady Stephania?“ fragte der eine.

      „Wie hast du das angestellt?“ fragte der andere. „Wo hast du sie aufgegriffen?“

      Stephania konnte den Unglauben darin hören, aber auch die Unsicherheit darüber, was als nächstes zu tun war.

      „Sie hatte sich gerade aus Ceres’ Gemächern geschlichen“, antwortete Elethe mühelos. Ihre Zofe war eine gute Lügnerin. „Kannst du… ich muss es jemandem melden, aber ich bin mir nicht sicher, wem.“

      Das war ein guter Schachzug. Beide blickten daraufhin zu Elethe und überlegten, was sie als nächstes tun sollten. Stephanias Gelegenheit war gekommen, mit einer Nadel in jeder ihrer Hände stach sie den Wachen in ihre Hälse. Sie wirbelten herum, doch das Gift wirkte schnell und ihre Herzen pumpten es bereits durch ihre Körper. Einen Atemzug oder zwei später brachen sie zusammen.

      „Hol die Schlüssel“, sagte Stephania und deutete auf den Gürtel des einen Wächters.

      Elethe tat wie ihr gesagt und öffnete das Verlies. Es war beinahe zum Brechen voll, so wie Stephania es vermutet hatte. Oder zumindest gehofft hatte. Auch gab es keine weiteren Wachen. Offenbar waren alle jene, die sich als kampftauglich erachteten, auf der Stadtmauer.

      Unter den Männern und Frauen waren Soldaten und Wachen, Folterer und einfache treue Adlige. Stephania sah mehrere ihrer eigenen Zofen dort, was ihr nicht unbedingt gelegen kam. Es kam jetzt nicht darauf an, ihre Treue einzufordern, sondern vorzugeben, dem neuen Regime zu dienen. Das Wichtigste war jedoch, dass sie da waren.

      „Lady Stephania?“ sagte eine, als würde sie ihren eigenen Augen nicht trauen. Als wäre sie ihre Erlöserin.

      Stephania lächelte. Sie mochte die Vorstellung, dass sie Menschen sie als eine

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