Held, Verräter, Tochter . Морган Райс

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Held, Verräter, Tochter  - Морган Райс Für Ruhm und Krone

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style="font-size:15px;">      „Hört mir zu“, sagte sie zu ihnen. „Euch wurde viel genommen. Euer ganzer Besitz wurde von diesen Rebellen, diesen Bauern, euch einfach genommen. Ich sage, es ist Zeit, ihn zurückzuholen.“

      „Ihr seid hier, um uns zu befreien?“ fragte einer der ehemaligen Soldaten.

      „Ich habe noch ganz anderes vor“, sagte Stephania. „Wir werden das Schloss zurück unter unsere Gewalt bringen.“

      Sie hatte keinen Jubel erwartet. Sie war nicht so romantisch veranlagt, dass sie Idioten brauchte, die ihr bei jeder Entscheidung zujubelten. Dennoch nagte das nervöse Murmeln an ihren Nerven.

      „Habt ihr Angst?“ fragte sie.

      „Dort oben werden Rebellen auf uns warten!“ sagte ein Adliger. Stephania kannte ihn. High Reeve Scarel hatte schnell jene zum Kampf herausgefordert, von denen er wusste, dass er gegen sie gewinnen konnte.

      „Nicht genug, um das Schloss zu verteidigen“, sagte Stephania. „Zumindest gerade nicht. Jeder abkömmliche Rebell ist auf der Mauer und versucht die Invasion abzuwehren.“

      „Und was ist mit der Invasion?“ fragte eine Adlige. Sie war kaum besser als der Mann, der zuvor gesprochen hatte. Stephania wusste Dinge über das, was sie getan hatte, bevor sie reich geheiratet hatte, die anderen die Schamesröte ins Gesicht treiben würden.

      „Achso“, sagte Stephania. Du wartest also lieber in einem schönen sicheren Verlies, bis alles vorbei ist. Nun und dann? Im Bestfall verbringst du den Rest deines Lebens in diesem stinkenden Loch, vorausgesetzt die Rebellen töten dich nicht, wenn sie einmal erkennen, wie lästig Gefangene sind. Wenn die anderen gewinnen… glaubst du, dass deine Zelle dich schützen wird? Hier drinnen seid ihr in ihren Augen keine Adligen mehr, sondern bloße Unterhaltung. Kurze Unterhaltung.“

      Sie schwieg, um das Gesagte wirken zu lassen. Sie musste ihnen das Gefühl geben, Feiglinge zu sein, damit sie es überhaupt in Erwägung zogen.

      „Oder wir gehen da raus“, sagte Stephania. „Wir nehmen das Schloss ein und verbarrikadieren es, sodass der Feind nicht hineinkommt. Wir besetzten das Schoss, bis die Rebellion und die Besatzer einander getötet haben und dann holen wir uns Delos zurück.“

      „Es wird immer noch Wachen geben“, sagte einer. „Es gibt noch immer Kampfherren. Wir können nicht gegen die Kampfherren gewinnen.“

      Stephania gab Elethe ein Zeichen, die Schlösser der Zellen aufzuschließen. „Wir finden einen Weg. Mit jeder Wache, die wir töten, gewinnen wir Waffen hinzu, und wir alle wissen, wo die Waffenkammer ist. Oder ihr bleibt hier und verrottet. Ich werde die Türen verschließen und später ein paar Folterer vorbeischicken. Ist mir egal welche.“

      Sie folgten ihr, so wie Stephania es vermutet hatte. Es spielte keine Rolle, ob sie es aus Angst taten oder Stolz oder sogar Loyalität. Was zählte war, dass sie es taten. Sie folgten ihr hinauf ins Schloss, und Stephania begann, ihnen Befehle zu erteilen, auch wenn sie Acht gab, es nicht so klingen zu lassen, zumindest vorerst nicht.

      „Lord Hwel, könnten Sie sich mit den fähigsten Männern um die Kasernen der Wächter kümmern?“ fragte Stephania. „Wir wollen vermeiden, dass die Rebellen dort rauskommen.“

      „Und die Männer, die dem Reich treu sind?“ fragte der Adlige.

      „Die können ihre Treue unter Beweis stellen, indem sie die anderen Verräter töten“, antwortete Stephania.

      Der Adlige machte sich auf den Weg, ihren Befehl auszuführen. Sie schickte eine ihrer Zofen, auch die anderen zu versammeln und beauftragte eine Adlige, diejenigen Bediensteten, die Stephania ergeben waren, anzuweisen.

      Stephania blickte sich in der Gruppe, die sich um sie gescharrt hatte, um und überlegte, wer von Nutzen sein könnte, wer Geheimnisse hütete, die sie verwenden konnte, wer durch seine Schwächen leicht zu manipulieren sein würde und wer durch sie zur Gefahr werden konnte. Sie schickte den Adligen, der so unbedingt einen Kampf hatte vermeiden wollen, als Wächter zum Tor und eine übellaunige Witwe in die Küche, wo sie keinen Schaden anrichten konnte.

      Weitere Leute schlossen sich ihnen an. Wachen und Bedienstete kamen zu ihnen, als veränderte sich ihre Loyalität je nachdem wie der Wind stand. Stephanias Zofen knieten vor ihr nieder und erhoben sich, als sie sie berührte, um ihre nächsten Aufgaben zu erledigen.

      Hin und wieder fanden sie auch Rebellen, die sich ihnen nicht beugen wollten und die deshalb dran glauben mussten. Einige starben, indem man ihnen eilig die Waffen abnahm und ihnen die Knochen brach. Andere starben mit einem Messer im Rücken oder durch einen vergifteten Pfeil, der in ihr Fleisch drang. Stephanias Zofen hatten gelernt, ihre Aufgaben sauber auszuführen.

      Als Stephania Königin Athena erblickte, fragte sie sich, auf welche Weise sie sterben sollte.

      „Was ist das?“ fragte die Königin. „Was geht hier vor sich?“

      Stephania ignorierte ihr Gemecker.

      „Tja, ich will, dass du herausfindest, wie die Lage in der Waffenkammer aussieht. Wir brauchen diese Waffen. Ich denke High Reeve Scarel hat mittlerweile einen Kampf vom Zaun gebrochen.“

      Sie lief weiter in Richtung des Großen Saals.

      „Stephania“, sagte Königin Athena. „Ich verlange zu wissen, was hier vor sich geht.“

      Stephania zuckte die Schultern. „Ich tue, was du längst hättest tun sollen. Ich habe diese treuen Menschen befreit.“

      Es war ein so simpler und eingängiger Grund, dass er keiner weiteren Erklärung bedurfte. Stephania war es gewesen, die den Adel gerettet hatte. Sie war diejenige, der sie ihre Freiheit und vielleicht sogar ihr Leben verdankten.

      „Ich saß auch im Gefängnis“, zischte die Königin zurück.

      „Ah, natürlich. Hätte ich das gewusst, hätte ich dich zusammen mit den anderen Adligen gerettet. Jetzt entschuldige mich bitte. Ich muss ein Schloss unter meine Kontrolle bringen.“

      Stephania rauschte an ihr vorbei, denn schließlich gewann man einen Streit am besten damit, dass man seinem Gegner die Gelegenheit zu sprechen verwehrte. Es überraschte sie nicht, dass die anderen ihr weiter folgten.

      Stephania hörte die Geräusche eines Kampfes in der Nähe. Sie gab den anderen ein Zeichen und flog auf der Suche nach einem Balkon die Treppe hinauf. Schnell fand sie, wonach sie gesucht hatte. Niemand kannte das Schloss so gut wie Stephania.

      Unter ihr erblickte sie einen Kampf, der die meisten Menschen sicherlich beeindruckt hätte. Ein dutzend muskelbepackter Männer, unter denen man vergeblich nach zweien gesucht hätte, die mit gleichen Waffen oder Rüstungen kämpften, lieferten sich in dem Hof vor dem Haupttor einen Kampf. Sie hatten es mit mindestens zweimal so vielen Wachen zu tun, zu Beginn der Schlacht mussten es sogar dreimal so viele gewesen sein und sie wurden alle von High Reeve Scarel angeführt. Doch nicht nur das, sie schienen die Oberhand zu gewinnen. Stephania konnte reglose Körper in Reichsuniform auf dem Pflasterstein verstreut sehen. Der Adlige, der sich gerne mit anderen anlegte, schien hier einen Kampf für die Ewigkeit zu fechten.

      „Dummkopf“, sagte Stephania.

      Stephania sah ihnen noch einen Moment lang zu, und wenn sie zu jenen gezählt hätte, die in den Stadionskämpfen einen Sinn gesehen hatten, dann hätte sie wahrscheinlich eine gewisse Schönheit in dem Gemetzel entdeckt. Gerade rammte ein Mann den Schaft seiner großen Axt in zwei Männer, dann wirbelte

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