Wenn es Doch Nur Für Immer Wäre . Sophie Love

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Wenn es Doch Nur Für Immer Wäre  - Sophie Love Die Pension in Sunset Harbor

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sein, doch seit ihrem Umzug nach Sunset Harbor hatte sie auch hier neue Freunde gefunden. Dazu gehörten Serena, Yvonne, Suzanna, Karen und Cynthia. Und was war mit Chantelle? Es war Emily wichtig, dass sie eine tragende Rolle bei der ganzen Sache spielte.

      „Wo findet das ganze denn statt?“, wollte Jayne wissen, die die Tatsache, dass Emily sie beide nicht als Brautjungfern in Betracht gezogen hatte, ein wenig verärgerte.

      „Das weiß ich auch noch nicht“, sagte Emily.

      Plötzlich wurde ihr klar, wie viel Arbeit noch vor ihnen lag. Es gab noch so viel zu organisieren. So viel zu bezahlen. Auf einmal war sie von der ganzen Sache überwältigt.

      „Meinst du, es wird eine große Hochzeit oder ehr eine kleine?“, warf Amy ein. Ihre Frage war nicht so emotional beladen wie die von Jayne, doch trotzdem lastete ihr eine gewisse negative Stimmung an. Emily fragte sich, ob Amy immer noch wegen ihrer geplatzten Verlobung mit Fraser sauer war. Vielleicht nahm sie es Emily übel, einen Ring und einen Verlobten zu haben, während sie selbst beides verloren hatte.

      „Wir haben noch keine Details besprochen“, erklärte Emily. „Es ist alles noch so neu.“

      „Aber du träumst schon seit Jahren davon“, entgegnete Amy.

      Emily runzelte die Stirn. Es stimmte, sie hatte schon lange davon geträumt, zu heiraten. Aber sie hatte sich nie vorgestellt, wie ihr Leben verlaufen würde. Die Liebe, die sie mit Daniel teilte, war einzigartig und unerwartet und ihre Hochzeit würde genauso sein. Sie musste alles noch einmal überdenken, damit es für sie beide perfekt war und zu ihrer besonderen Beziehung und ihrem Leben passte.

      „Kannst du uns zumindest ein Datum nennen?“, wollte Jayne wissen. „Unser Kalender ist randvoll.“

      Emily stammelte. „Ich weiß es noch nicht.“

      „Der Monat tut’s für jetzt auch“. Jayne gab nicht auf.

      „Den kann ich euch auch noch nicht sagen.“

      Jayne seufzte frustriert auf. „Wie wäre es mit dem Jahr?“

      So langsam wurde Emily ungehalten. „Ich weiß es einfach nicht!“, schrie sie. „Ich habe mir um all das noch keine Gedanken gemacht!“

      Nun herrschte Stille. Emily konnte sich die Szene bildhaft vorstellen: Ihre Freundinnen, die in ledernen Bürostühlen an einem riesigen Glastisch saßen, wechselten einen Blick, während Emilys Stimme aus dem Telefon zwischen ihnen dröhnte und sich in dem ausladenden Konferenzzimmer multiplizierte. Sie krümmte sich innerlich vor Verlegenheit.

      Dann brach Jayne die Stille. „Pass bloß auf, dass die Verlobung nicht zu einer von denen wird, die niemals enden“, sagte sie mit neutraler Stimme. „Du weißt ja, wie manche Männer sind. Man könnte meinen, sie hätten bei ihrem Antrag gar nicht bedacht, dass danach eine Hochzeit erwartet würde. Sie denken wohl, dass sie sich ihr restliches Leben lang entspannt zurücklehnen können und niemals auf der gestrichelten Linie unterschreiben müssen.“

      „So ist das nicht“, widersprach Emily angespannt.

      „Wenn du meinst“, entgegnete Jayne schnippisch. „Aber du solltest ihn auf jeden Fall auf einen Termin festnageln. Und wenn er den Anschein macht, die Verlobung immer weiter hinauszuziehen, dann pack deine Sachen und lauf davon.“

      Emily ballte ihre Hand zu einer Faust. Sie wusste, dass sie sich von Jayne – einer ewigen Bindungsphobikerin, die noch nie in einer längeren Beziehung gewesen war – nicht vorschreiben lassen sollte, wie sie sich zu fühlen hatte, doch ihre Freundin hatte gewisse Zweifel in ihr gesät. So unsinnig sie auch waren, konnte Emily doch spüren, dass sie noch tagelang an Jaynes Worten knabbern würde.

      „Ich habe eine Idee“, schaltete sich Amy diplomatisch ein. „Warum kommen wir dich nicht besuchen, um mit dir anzustoßen und dir bei den Planungen zu helfen?“

      Trotz ihrer leichten Verärgerung über Jaynes Worte, gefiel Emily die Vorstellung, dass ihre Freundinnen vorbeikommen und ihr bei den Hochzeitsvorbereitungen helfen würden. Wenn sie erst mal hier in Emilys Revier waren, dann würden die beiden mit eigenen Augen sehen, welche Liebe sie und Daniel verband. Dann würden sie sehen, wie glücklich sie war und sie folglich mehr unterstützen.

      „Das wäre wunderbar“, sagte Emily.

      Nachdem sie ein Datum ausgemacht hatten, das allen passte, legte Emily auf. Doch dank Jaynes Worten schwirrten ihre Gedanken wild umher und die Flamme der Aufregung in ihrem Inneren war ein bisschen gedämpft worden. Diese Gefühle vermischten sich mit der Tatsache, dass sie immer noch den gefürchteten Anruf bei ihrer Mutter hinter sich bringen musste, der mit Sicherheit alles andere als gut verlaufen würde. Sie hatte versucht, ihre Mutter zu Thanksgiving einzuladen, doch die Frau hatte es als Beleidigung aufgefasst. Nichts, was Emily tat, war je gut genug für Patricia Mitchell. Wenn sie sich schon bei Amys und Jaynes Fragen unwohl gefühlt hatte, dann würden die ihrer Mutter sie am Boden zerstören.

      Und das war gerade einmal ihre Familie! Wenn sie dann noch Daniels Seite dazurechnete, verstärkten sich ihre nagenden Ängste. Warum musste es den Rest der Welt überhaupt geben? In Sunset Harbor erschien Emily alles perfekt. Doch außerhalb der Stadtgrenze gab es missbilligende Freunde und problematische Mütter. Und abwesende Väter.

      Zum ersten Mal seit dem Antrag dachte Emily an ihren Vater, der nun schon seit zwanzig Jahren vermisst wurde. Erst vor kurzem hatte sie einen Stapel Briefe im Haus gefunden, die bewiesen, dass er noch lebte. Anschließend hatte ihr Nachbar Trevor Mann betätigt, Roy vor ein paar Jahren auf dem Grundstück gesehen zu haben. Ihr Vater lebte, doch selbst dieses Wissen änderte nichts. Emily hatte immer noch keinen Weg gefunden, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Die Wahrscheinlichkeit, dass er sie zum Altar führte, war also praktisch nonexistent.

      Emily spürte, wie sich ihre Gefühle in ihr aufstauten und drohten, ihre Freude zu ersticken. Sie sah auf den Bildschirm ihres Handys hinab, auf dem sie die Nummer ihrer Mutter eingegeben, sich jedoch nicht getraut hatte, auf den Hörer zu drücken.

      Bevor Emily die Möglichkeit hatte, über ihren Schatten zu springen und ihre Mutter anzurufen, hörte sie Fußschritte auf der Treppe hinter ihr. Als sie herumwirbelte, sah sie, dass Daniel und Chantelle auf sie zukamen. Daniel hatte dem kleinen Mädchen eines ihrer Vintage-Outfits angezogen – ein rostrotes Glockenkleid aus Kord zusammen mit einem schwarz-weißen Cardigan im Blumenmuster und einer dazu passenden Strumpfhose. Sie sah zauberhaft aus. Er selbst trug wie immer abgetragene Jeans und ein T-Shirt, sein Haar stand in alle Richtungen ab und sein Kinn wurde von Stoppeln umrandet.

      „Wir wollten frühstücken gehen“, sagte Daniel. „Etwas Besonderes machen. Eine Art Frühstücksfeier.“

      Emily steckte ihr Handy zurück in ihre Hosentasche. „Tolle Idee.“

      Da war sie gerade noch einmal darum herumgekommen, ihre Mutter anzurufen. Doch Emily wusste, dass sie das nicht ewig würde aufschieben können. Früher oder später würde sie die scharfe Zunge von Patricia Mitchell zu spüren bekommen.

      *

      In der warmen Luft in Joe’s Diner hing der Geruch von Sirup. Die Familie ließ sich in eine der roten Plastiknischen sinken, wobei sie jedoch nicht umhinkam, die Blicke und das Geflüster um sie herum zu bemerken.

      „Es wissen schon alle“, raunte Emily Daniel

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