Wenn es Doch Nur Für Immer Wäre . Sophie Love

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Wenn es Doch Nur Für Immer Wäre  - Sophie Love Die Pension in Sunset Harbor

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tun sie das.“ Dann fügte er sarkastisch hinzu: „Es überrascht mich sogar, dass es so lange gedauert hat. Immerhin haben wir die Neuigkeit erst vor einem halben Tag verkündet und ich bin mir sicher, dass Cynthia Jones nur eine oder zwei Stunden braucht, um durch die ganze Stadt zu radeln und den neuesten Klatsch zu verbreiten.“

      Chantelle kicherte.

      Zumindest schienen die Blicke und das Geflüster freundlicher Natur zu sein, dachte Emily. Alle schienen sich für sie zu freuen. Trotzdem war es Emily ein wenig peinlich, dass sich alle Aufmerksamkeit auf sie richtete. Schließlich passierte es ja nicht alle Tage, dass man die Blicke aller Anwesenden auf sich zog, wenn man ein Waffelhaus betrat. In ihrem Kopf schwirrten immer noch die Fragen herum, die sich nach ihrem Gespräch mit Amy und Jayne in ihre Gedanken geschlichen hatten, und sie fragte sich, ob jetzt wohl ein günstiger Moment wäre, um einige von ihnen mit Daniel zu besprechen.

      In diesem Augenblick trat der grauhaarige Joe mit einem Notizblock in den runzligen Händen zu ihnen an den Tisch.

      „Ich höre, es gibt etwas zu feiern?“, sagte er lächelnd, während er Daniel auf den Rücken klopfte. „Wann ist denn der große Tag?“

      Emily sah Daniel zögern. Er schien genauso verwirrt zu sein wie sie sich fühlte. Alle wollten Antworten auf Fragen, die sie sich selbst noch nicht einmal gestellt hatten.

      „Das steht noch nicht fest“, stammelte Daniel. „Wir haben noch keine Details besprochen.“

      Dann bestellten sie Waffeln und Pfannkuchen und nachdem Joe davongegangen war, um ihr Frühstück zuzubereiten, fasste Emily den Mut, Daniel ein paar Fragen zu stellen.

      „Wann denkst du sollten wir einen Termin festlegen?“, wollte sie wissen.

      Daniel sah sie mit weit aufgerissenen Augen an. „Oh. Ich weiß nicht. Willst du das jetzt schon besprechen?“

      In Emilys Kopf tauchte wieder Jaynes Warnung auf. „Wir müssen ja kein festes Datum ausmachen, aber sprechen wir hier über Monate oder nächstes Jahr? Willst du eine Sommerhochzeit? Oder doch lieber im Herbst, da wir ja in Maine wohnen?“

      Trotz ihres Lächelns fühlte sie sich innerlich zerrissen. An dem Ausdruck auf Daniels Gesicht konnte sie erkennen, dass er noch gar nicht so weit in die Zukunft geplant hatte.

      „Darüber muss ich nachdenken“, sagte er unverbindlich.

      „Ich will eine Sommerhochzeit“, warf Chantelle ein. „Am Hafen. Mit Daddys Boot.“

      „Über was musst du denn nachdenken?“, hakte Emily nach, wobei sie Chantelle ignorierte. „Es gibt nur vier Optionen. Sonnenschein, stürmischer Wind, Schnee oder warme Brisen. Was ist dir lieber?“

      Daniel schien von Emilys leicht scharfem Tonfall überrascht zu sein. Chantelle schien es genauso zu gehen.

      „Ich weiß es nicht“, stammelte Daniel. „Alle davon haben ihre Vor- und Nachteile.“

      Emily spürte, wie die Emotionen in ihr aufkochten. Hatte Jayne Recht? Hatte Daniel ihr einen Antrag gemacht, ohne davon auszugehen, dass es am Ende wirklich eine Hochzeit geben würde?

      „Hast du schon jemandem davon erzählt?“, fragte Emily weiter.

      So langsam bildeten sich vor Frustration Falten auf Daniels Stirn. „Es ist noch nicht einmal vierundzwanzig Stunden her“, antwortete er, ohne seine Verärgerung zu unterdrücken. Zwischen zusammengebissenen Zähnen stieß er dann hervor: „Können wir den Augenblick nicht einfach genießen?“

      Chantelle sah mit besorgtem Blick zwischen Emily und Daniel hin und her. Sie stritten sich nicht häufig und dass sie es nun taten, schien sie offensichtlich zu beunruhigen.

      Das kleine Mädchen so besorgt zu sehen, rüttelte Emily wach. Welche Probleme sie auch immer hatten, es war nicht fair, Chantelle mit hineinzuziehen. Diese Angelegenheit musste von ihr und Daniel gelöst werden.

      „Du hast Recht“, sagte Emily seufzend.

      Dann streckte sie ihre Hand nach der von Chantelle aus und drückte sie aufmunternd. In diesem Moment kam Joe mit einem Stapel Pfannkuchen an. Sofort begannen alle, still zu essen.

      Emily frustrierte es, dass sie sich Jaynes und Amys Worte so zu Herzen genommen hatte. Das war einfach nicht fair. Gestern noch hatte sie auf Wolke sieben geschwebt.

      „Kann Bailey ein Blumenmädchen sein?“, fragte Chantelle. „Und ich eine Brautjungfer?“

      „Das wissen wir noch nicht“, erklärte Emily, wobei sie versuchte, ihre Gefühle im Zaum zu halten.

      „Aber ich will mit dir zum Altar gehen“, fügte Chantelle hinzu. „Es wird doch einen Gang zum Altar geben, nicht wahr? Ihr werdet doch in einer Kirche heiraten?“ Das kleine Mädchen wühlte in ihrem Rucksack herum, aus dem sie kurze Zeit später einen rosa Notizblock und einen glitzernden Stift herausholte. „Lasst uns eine Liste schreiben“, verkündete sie.

      Trotz ihrer unterschwelligen Sorge munterte es Emily auf, Chantelle so voller Organisiereifer zu sehen. Normalerweise war sie immer so ernst, fast schon erwachsen und ihrem Alter weit voraus.

      „Als erstes braucht ihr einen Veranstaltungsort“, sagte sie mit strenger Stimme, die in Emily die Vorstellung auslöste, dass Chantelle eines Tages die Pension leiten würde.

      „Du hast Recht“, stimmte Emily hinzu, deren Augen nicht von Daniel wichen. „Wir sollten uns zuerst einen Veranstaltungsort suchen und von diesem Punkt aus den Rest planen.“ Sie wollte sich ihre gute Laune um keinen Preis verderben lassen. „Lasst uns keine übereilten Entscheidungen treffen.“

      Zum ersten Mal, seit sie Daniel mit ihren Fragen gelöchert hatte, schien dieser sich zu entspannen. Das Runzeln auf seiner Stirn verschwand, was Emily erleichtert bemerkte.

      Durch das Fenster des Diners konnte Emily sehen, wie ein großer Baum im Stadtzentrum aufgestellt wurde. Bei all der Aufregung hatte sie den Christbaum der Stadt, der jedes Jahr am Tag nach Thanksgiving aufgestellt wurde, komplett vergessen. Als Kind hatte sie es sich immer angesehen, wenn die Familie die Winterferien in Sunset Harbor verbracht hatte. Sie erinnerte sich daran, dass die Lichter des Baums jedes Jahr am Abend angezündet wurden.

      „Wir sollten uns heute Abend das Beleuchten des Baums ansehen“, schlug Emily vor.

      Chantelle sah von ihrem Notizblock hoch, der mittlerweile mit einer langen Liste an Stichpunkten in ihrer krakeligen Schrift gefüllt war. „Oh ja, bitte!“ Sie schien sich für die Sache zu begeistern.

      „Natürlich“, meinte Emily. „Aber zuerst sollten wir unseren eigenen Baum aufstellen. Wenn die Stadt einen hat, dann braucht die Pension auf jeden auch einen. Was meinst du, Chantelle?“

      Emily wurde bei dem Gedanken daran, dass in der Pension bald ein riesiger Christbaum stehen würde, ganz aufgeregt. Als Kind hatte ihr Vater immer nur einen kleinen Baum im Wohnzimmer aufgestellt, da sie ja immer nur die Ferien in dem Haus verbracht hatten. Aber jetzt, da es ihr Zuhause war, würde sie einen riesigen drei Meter hohen Baum in den Eingangsbereich stellen. Vielleicht würde er sogar dreieinhalb Meter hoch sein! Sie und Chantelle könnten ihn gemeinsam schmücken und mithilfe einer Trittleiter die obersten Äste dekorieren.

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