Salvator. Александр Дюма

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Salvator - Александр Дюма

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diese Gerechtigkeit widerfahren, ich diente Ihnen als Führer und Stütze auf diesem schwierigen Wege, – schwieriger, als man glaubt, – der von den Thränen zum Lächeln, vom Schmerze zur Freude zurückbringt.«

      »Ja,« sagte Frau von Marande, die Hand ihres Gatten ergreifend, »und lassen Sie mich diese redliche Hand drücken, die mich so geduldig, so liebreich, so brüderlich geführt hat.«

      »Sie danken mir für eine Gunst, die Sie mir erwiesen haben! das ist wahrhaftig zu viel Güte von Ihnen.«

      »Aber, mein Herr,« fragte Frau von Marande, ganz bewegt, – sei es nun von der Scene, welche stattfand, sei es von den Erinnerungen, die diese Scene in ihr zurückrief, »werden Sie wohl die Güte haben, mir zu erklären, worauf Sie abzielen?«

      »Ah! verzeihen Sie Madame! ich vergaß sowohl die Stunde, die es ist, als den Ort, wo ich mich befinde, und die Müdigkeit, die Sie fühlen müssen.«

      »Mein Herr, erlauben Sie mir, Ihnen zu sagen, daß Sie sich ewig in meinen Intentionen irren.«

      »Ich fasse mich kurz, Madame. Ich sagte also, Ihre Rückkehr in die Welt nach einer Abwesenheit von mehr als einem Jahre habe eine lebhafte Sensation hervorgebracht. Sie hatten die Welt schön verlassen, sie sah Sie bezaubernd wieder: nichts verschönert so sehr, als der Succeß: von reizend wie Sie waren, machten Sie Ihre Successe anbetungswürdig.«

      »Nun kommen Sie wieder auf Ihre Complimente zurück.«

      »Nun kommen wir wieder auf die Wahrheiten zurück, dahin muß man immer zurückkommen, Madame. Lassen Sie mich Ihnen nun sagen, und ich werde mit ein paar Worten geendigt haben.«

      »Ich höre.«

      »Nun wohl, Madame, indem ich Sie aus der Dunkelheit hervorzog, die Ihre Trauerkleider auf Sie warfen, that ich, was Pygmalion that, als er seine Galatea aus dem Marmorblocke zog, wo sie vor Alter Augen verborgen war. Denken Sie sich nun Pygmalion als unsern Zeitgenossen, denken Sie sich, er führe seine Galatea in die Welt unter dem Namen . . . Lydie; denken Sie, statt Phygmalion zu lieben, liebe Galatea . . . nichts; – stellen Sie sich die Herzensangst des armen Pygmalion vor, die Leiden, ich sage nicht einmal seiner Liebe, sondern seines Stolzes, wenn er wird sagen hören: »»Nicht für sich hat der arme Bildhauer den Marmor belebt, sondern . . . für . . . ««

      »Mein Herr, die Vergleichung . . . «

      »Ja, ich kenne das Sprichwort: »»Vergleich ist nicht Vernunft;««9 das ist wahr. Kommen wir also auf die Wirklichkeit zurück, rein ohne Metapher. Nun wohl, Madame, diese erstaunliche Schönheit, die Ihnen tausend Freunde erobert, und mir tausend Neider schafft; diese wunderbare Anmuth, welche um Sie, wie Bienen um einen Rosenstrauch, die Blüthe der Elegants summen macht; diese Gewalt, die Sie über Alles üben, was Sie umgibt, und die unwiderstehlich Alles anzieht, was in Ihre Sphäre kommt; diese zauberische Schönheit endlich erschreckt mich und macht mich zittern, wie mich würde der Anblick eines Absturzes zittern machen, über dem ich in Ihrer theuren Gesellschaft spazieren ginge . . . Verstehen Sie mich, Madame?«

      »Ich versichere Sie, nein, mein Herr,« antwortete Lydie.

      Und mit einem reizenden Lächeln fügte sie bei:

      »Was Ihnen, beiläufig bemerkt, beweist, daß ich nicht so viel Geist habe, als Sie manchmal zu sagen mir die Ehre erweisen.«

      »Es ist mit dem Geiste wie mit der Sonne, Madame: er hat seine Stunden der Zurückgezogenheit und der Sammlung. Ich will also zugleich wie zu Ihrem Geiste, so zu Ihren Augen zu sprechen suchen. Erinnern Sie sich, daß Sie eines Tags, auf unserer Reise nach Savoyen, als wir von Entremont kommend, von der Höhe des Berges herab die Rhone erblickten, welche in der Sonne schimmerte wie ein Fluß von Silber, im Schatten wie ein Fluß von Azur, erinnern Sie sich, daß Sie plötzlich meinen Arm verließen, auf das Ploteau liefen und dann ganz erschrocken stehen blieben, da Sie, durch die einen schwachen Teppich bildenden Blumen und Kräuter, einen vor Ihren Schritten geöffneten Abgrund erschauten, der nur sichtbar war, wenn man den Rand erreicht hatte?«

      »Oh! ja, ich erinnere mich dessen,« erwiderte die Augen schließend und leicht erbleichend Frau von Marande, »und es freut mich, daß ich mich erinnere, denn hätten Sie mich nicht festgehalten und zurückgezogen, so hätte ich wahrscheinlich nicht das Glück, Ihnen meinen Dank zu erneuern.«

      »Ich begehrte ihn nicht, Madame; nur wünschte ich Ihnen durch ein Bild, und Ihre Erinnerungen erweckend, deutlicher, als ich es noch gethan, das zu erklären, was ich vorhin einen Abgrund nannte. Nun wohl, ich wiederhole, Ihre Schönheit erschreckt mich wie jene Schlucht von sechshundert Fuß Tiefe, welche Blumen und Kräuter bedeckten, und ich befürchte, wir werden eines Tags Beide davon verschlungen werden! . . . Diesmal verstehen Sie, Madame?«

      »Ja, mein Herr, ich glaube, daß ich zu begreifen anfange,« antwortete die junge Frau die Augen niederschlagend.

      »Fangen Sie an zu begreifen, so bin ich ganz ruhig,« erwiderte lächelnd Herr von Marande. »Sie werden sogleich völlig begreifen! . . . Ich sagte also, Madame, für Sie einen Vater ersetzend, – Sie wissen, daß ich nie andere Rechte, als diese in Anspruch nahm? – müsse ich die Augen mit einer gewissen Besorgniß auf die Schaaren von Schönen, Elegants, Dandys werfen, welche meine Tochter umgeben . . . Bemerken Sie wohl, Madame, daß meine Tochter jede Freiheit hat: in dieser funkelndem geputzten Schaar kann sie ihre Wahl treffen; aus dieser Wahl wird nie ein Unglück entstehen; nur halte ich es, nicht für mein Recht, sondern für meine Pflicht, ihr, immer als Vater, zu sagen: »»Gut gewählt, mein Kind . . . Schlecht gewählt, meine Tochter!««

      »Mein Herr!«

      »Doch, nein! ich irre mich, ich werde ihr das nicht sagen: ich lasse die Männer, die sich besonders mit ihr beschäftigen, die Revue passieren, und ich werde ihr meine Ansicht über diese Männer sagen . . . Wollen Sie meine Ansicht über Einige von denjenigen wissen, die sich gestern am meisten mit Ihnen beschäftigt haben?«

      »Reden Sie, mein Herr-«

      »Lassen Sie uns mit Monseigneur Coletti anfangen.«

      »Oh! mein Herr!«

      »Ich nenne Ihnen ihn nur der Erinnerung wegen und als passende Eröffnung der Liste; übrigens, Madame, ist Monseigneur Coletti ein reizender Prälat!«

      »Ein Priester!«

      »Sie haben Recht; auch bringen Sie mich sogleich auf Ihr Gefühl: ein Priester ist nicht gefährlich für eine Frau wie Sie . . . schön, jung, reich, frei . . . oder beinahe frei; und Monseigneur Coletti kann sich öffentlich oder insgeheim mit Ihnen beschäftigen, beim hellen Tage oder in der tiefsten Finsternis kommen, Niemand wird es einfallen, zu sagen, Frau von Marande sei die Geliebte von Monseigneur Coletti.«

      »Und dennoch, mein Herr . . . « sagte die junge Frau, ihren Satz mit einem Lächeln abschneidend.

      »Dennoch liebt er Sie, oder er ist vielmehr verliebt in Sie: Monseigneur Coletti liebt nur sich selbst; – das ist es, was Sie sagen wollen, nicht wahr?«

      Das in Permanenz auf den Lippen von Frau von Marande gebliebene Lächeln war eine stillschweigende Beipflichtung zur Meinung ihres Mannes.

      »Nun wohl,« fuhr der Banquier fort, »ein Anbeter in den hohen Würden der Kirche steht einer hübschen jungen Frau ziemlich wohl an, besonders wenn diese hübsche junge Frau weder spröde noch devot ist, und einen andern Liebhaber hat.«

      »Einen andern Liebhaber!« rief

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Comparaison n’est pas raison.