Salvator. Александр Дюма

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Salvator - Александр Дюма

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fallende Regen einen Mörtel daraus gemacht, oder war es eine einfache Aufquellung des Bodens, es hatte sich jenseits des Gitters, auf der

      Seite des Gartens, ein Hügelchen von ungefähr achtzehn Zoll Höhe gebildet, das durch das große, an den eisernen Gitterstangen emporsteigende Gras verborgen war.

      Nach einem Augenblicke kam der schwarze Mann mit einer Haue zurück. Durch das Gitter und mit den riesigen Verhältnissen, die meine Einbildungskraft, in ihrer Exaltation, den gewöhnlichen Dingen gab, machte er auf mich den Eindruck eines mit seiner Framea bewaffneten Galliers; es war nur die rußschwarze Oberhaut, was der Aehnlichkeit schadete.

      Er fing an die Erde aufzuhacken; so oft sein Werkzeug wieder niederfiel, stieß er eine Art von Seufzer aus, ähnlich denen, welche die Bäcker von sich geben, und von denen ihr Name geindres15 herrührt.

      Das war die Zeit, wo Löwe Weimars Hoffmann übersetzt hatte; ich hatte den Kopf voll von den Geschichten: das Majorat, Kater Murr, die Cremoneser Geige; ich war überzeugt, ich schwimme mitten in einer Fantasiewelt.

      Nach einigen Augenblicken hörte der schwarze Mann zu arbeiten auf, stützte sich auf seine Haue, und sagte zu mir:

      »Nun ist es an Ihnen.«

      »Wie, an mir?«

      »Ja . . . Drücken Sie.«

      Ich gehorchte dieser Aufforderung, und drückte und stieß mit den Händen und den Füßen an die Thüre; sie machte noch einen Augenblick Umstände, endlich aber entschloß sie sich und öffnete sich plötzlich, und zwar so heftig, daß sie den schwarzen Mann an die Stirne schlug und ins Gras niederwarf.

      Der Hund, der ohne Zweifel diesen Unfall für eine Kriegserklärung nahm, fing an wüthend zu bellen und war ganz bereit, auf mich loszustürzen.

      Ich schickte mich zu einer doppelten Vertheidigung an; denn ich bezweifelte nicht, sobald er aufgestanden, werde der schwarze Mann mich mit allem Ungestüm angreifen. Doch zu meinem großen Erstaunen gebot aus der Tiefe des Grases, wo er begraben lag, mein Führer dem wüthenden Thiere Schweigen, stand murmelnd: »Es ist nichts!« wieder auf und erschien an der Oberfläche des Grases.

      Wenn ich sage an der Oberfläche, so sage ich die reine Wahrheit; denn als sich der schwarze Mann, mich einladend, ihm zu folgen, wieder in Marsch setzte, hatten wir das Gras bis am Halse. Der Boden krachte unter meinen Füßen, mir schien, ich gehe auf Kastanienhülsen; es war sicherlich über der Erde eine wenigstens einen Fuß dicke Lage von Moos, dürren Blättern und Epheu.

      Ich wollte aufs Gerathewohl in das Dickicht eindringen, als mich mein Führer zurückhielt.

      »Einen Augenblick Geduld!« sagte er.

      »Was gibt es denn noch?« fragte ich.

      »Man muß die Thüre schließen, wie mir scheint.«

      »Unnöthig, da wir sogleich wieder hinausgehen werden.«

      »Man geht nicht hier hinaus,« antwortete mir der schwarze Mann, indem er mir einen Blick zuwarf, der mich in meiner Tasche suchen machte, ob ich nicht irgend eine Waffe darin fände.

      Natürlich fand ich keine Waffe.

      »Und warum geht man nicht hier hinaus?« fragte ich.

      »Weil das die Eingangsthüre ist.«

      Dieses Argument, so unbestimmt es war, befriedigte mich: ich war entschlossen, das Abenteuer bis zum Ende zu verfolgen.

      Nachdem die Thüre geschlossen war, setzten wir uns wieder in Marsch.

      Er schien mir in jenen undurchdringlichen Urwald einzudringen, von dem man den Kupferstich aus den Boulevards sieht: nichts fehlte dabei, nicht einmal der liegende Baum, der als Brücke dient, um über die Schlucht zu passieren. Die Epheu schossen wie Furien vom Fuße der Bäume empor und fielen dann hängend und zerzaust wieder in den Raum. Zwanzig Windepflanzen umschlangen sich, krümmten sich, rollten sich in einander, hielten sich eng umschlossen unter dem Blicke des Mondes, in dieser großen grünen Hängematte, die der Wald bildete.

      Hätte mir die Fee der Pflanzen, plötzlich aus einem Blumenkelche oder aus einem Baumstamme hervorkommend, den Vorschlag gemacht, mein Leben mit ihr in diesem anbetungswürdigen Wirrwarr zuzubringen, ich würde es wahrscheinlich angenommen haben, ohne mich darum zu bekümmern, was die andere Fee, die mich in der Grande Rue d’Enfer erwartete, sagen dürste.

      Es war nicht die Fee, die aus ihrem grünen Palaste hervorkam: es war mein schwarzer Mann, der, während er seinen Stock sich drehen ließ und da und dort alle Köpfe der Pflanzen, die sich in seinem Bereiche fanden, unbarmherzig niederschlug, mich zu einem Gestrüppe führte, das dichter, als eines von denen, durch welche ich noch gedrungen, und mit rauher Stimme zu mir sagte:

      »passieren Sie!«

      Der Hund passierte zuerst, ich passierte nach ihm.

      Der schwarze Mann folgte mir, und ich war nicht ohne Besorgniß hinsichtlich dieses neuen den Marsch unserer Karavane betreffenden Befehles: ich hatte mich als ein Käufer vorgestellt: ein Käufer ist reich, und ein Stockstreich aus das Hinterhaupt ist so schnell gegeben.

      Ich schaute hinter uns: hinter uns war das Gebüsch schon wieder geschlossen.

      Plötzlich fühlte ich mich am Kragen meines Ueberrocks gepackt und zurückgezogen . . . Ich glaubte, der Augenblick des Kampfes sei gekommen.

      Ich drehte mich um.

      »Halten Sie doch an!« sagte der schwarze Mann zu mir.

      »Und warum soll ich anhalten?«

      »Sehen Sie nicht diesen Brunnen vor Ihnen.«

      Ich schaute nach dem bezeichneten Orte: ich sah einen aus dem Boden gezogenen schwarzen Kreis, und erkannte in der That der Erde gleich die Oeffnung eines Brunnens.

      Ein Schritt mehr, und ich verschwand hinabgestürzt!

      Ah! ich gestehe; diesmal durchlief ein Schauer meine Adern.

      »Ein Brunnen?« wiederholte ich.

      »Ja, der in die Katakomben geht, wie es scheint.«

      Und der schwarze Mann suchte einen Stein, den er in den Schlund warf.

      Einige Augenblicke, die mir endlos dünkten . . . zehn Secunden vielleicht . . . verliefen. Endlich hörte ich ein dumpfes Geräusch, ein unterirdisches Echo: der Stein hatte den Boden berührt.

      »Es ist schon ein Mensch hinuntergefallen,« sprach mein Führer ruhig, »und Sie begreifen wohl, daß man ihn nie wiedergesehen hat . . . Vorwärts!«

      Ich umging den Brunnen den weitesten Kreis beschreibend, welchen zu beschreiben mir möglich war.

      Fünf Minuten nachher trat ich unversehrt aus dem Gestrüppe hervor; als ich aber an den Saum kam, fühlte ich mich kräftig beim Arme gepackt.

      Ich fing übrigens an mich an die seltsamen Manieren meines Führers zu gewöhnen; sodann, statt in voller Finsternis zu sein, wie ich es fünf Minuten vorher war, befanden wir uns unter einem Mondstrahle.

      »Nun?« fragte ich ziemlich ruhig.

      »Nun,«

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<p>15</p>

Le geindre heißt der Oberbäckerknecht; geindre heiß ächsen, wimmern.