Der Graf von Monte Christo. Александр Дюма
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Der Graf von Monte Christo - Александр Дюма страница 15
»Oh! nun erinnere mich,« murmelte der arme Vater, sich an diese armseligen Trümmer anklammernd; »er sagte mir gestern, er hätte für mich eine Kiste mit Kaffee und eine Kiste mit Tabak.«
»Seht, das ist es,« sprach Danglars, »die Douane wird in unserer Abwesenheit einen Besuch an Bord des Pharaon gemacht und den Rosentopf entdeckt haben.«
Mercedes glaubte an alles Dies nicht; bis jetzt unterdrückt, brach plötzlich ihr Schmerz in gewaltigem Schluchzen aus.
»Ruhig, ruhig, Hoffnung!« sagte der Vater Dantes ohne zu wissen, was er sprach.
»Hoffnung!« wiederholte Danglars.
»Hoffnung!« suchte Fernand zu murmeln; aber das Wort erstickte ihn: seine Lippen bewegten sich, kein Ton kam aus seinem Munde.
»Meine Herren,« rief einer von den Gästen, der als Schildwache an der Balustrade geblieben war; »meine Herren, ein Wagen. Es ist Herr Morrel! Mut, Mut! ohne Zweifel bringt er uns gute Nachricht.«
Mercedes und der alte Vater liefen dem Reeder entgegen, dem sie an der Thüre begegneten. Herr Morrel war sehr bleich.
»Nun?« riefen sie gleichzeitig.
»Meine Freunde,« antwortete der Reeder, »die Sache ist ernster, als wir dachten.«
»Oh, Herr!« rief Mercedes, »er ist unschuldig!«
»Ich glaube es,« antwortete Herr Morrel, »aber man klagt ihn an.«
»Worüber?« fragte der alte Dantes.
»Ein bonapartistischer Agent zu sein.«
Diejenigen von meinen Lesern, welche in der Zeit gelebt haben, wo diese Geschichte sich ereignete, werden sich erinnern, was für eine furchtbare Anklage die von Herrn Morrel bezeichnete war.
Mercedes stieß einen Schrei aus; der Greis sank auf einen Stuhl.
»Oh! Du hast mich, hintergangen, Danglars,« murmelte Caderousse, »und der Scherz ist ausgeführt worden; aber ich will diesen Greis und dieses Mädchen nicht vor Schmerz sterben lassen, und ich werde ihnen Alles sagen.«
»Schweige, Unglücklicher!« rief Danglars, »oder ich stehe für Dich selber nicht; wer sagt Dir, daß Dantes nicht wirklich schuldig ist? Das Schiff hat die Insel Elba berührt, er ist an das Land gestiegen und einen ganzen Tag in Porto Ferrajo geblieben; wenn man einen Brief bei ihm fände; der ihn compromittirte, so müßten diejenigen, welche ihn unterstützt hätten, für seine Mitschuldigen gelten!«
Mit dem raschen Instinkte der Selbstsucht begriff Caderousse die ganze Haltbarkeit dieses Schlusses; er schaute Danglars mit Augen voll Furcht und Schmerz an, und machte für einen Schritt, den er vorwärts getan hatte, zwei rückwärts.
»Dann wollen wir warten,« sagte er.
»Ja; wir wollen warten,« sprach Danglars; »ist er unschuldig, so setzt man ihn in Freiheit; ist er schuldig, so braucht man sich für einen Meuterer nicht zu gefährden.«
»Gehen wir, ich bin nicht im Stande, länger hier zu weilen.«
»Ja, komm,« versetzte Danglars; sehr erfreut einen Rückzugsgefährten zu finden; »komm, sie mögen sich herausziehen; wie sie können.«
Man entfernte sich; Fernand; der wieder die Stütze des jungen Mädchens geworden war; nahm Mercedes bei der Hand und führte sie zu den Cataloniern zurück. Die Freunde von Dantes führten den beinahe ohnmächtigen Greis nach den Allées de Meillan.
Bald verbreitete sich das Gerücht, Dantes sei als bonapartistischer Agent verhaftet worden, durch die ganze Stadt.
»Hätten Sie das geglaubt; mein lieber Danglars?« sagte Herr Morrel, als er seinen Rechnungsführer und Caderousse wieder einholte; denn er eilte selbst in die Stadt zurück, um etwas von Edmond durch den Substituten des Staatsanwaltes; Herrn von Villefort; zu erfahren, den er kannte; »hätten Sie das geglaubt?«
»Bei Gott, Herr!« erwiderte Danglars; »ich sagte Ihnen; Dantes habe ohne allen Grund einen Aufenthalt auf der Insel Elba gemacht; und dieser Aufenthalt war mir; wie Sie wissen; verdächtig vorgekommen.«
»Haben Sie, Ihren Verdacht irgend Jemand außer mir mitgeteilt?«
»Ich hütete mich wohl,« erwiderte Danglars ganz leise; »Sie wissen, wegen Ihres Oheims, des Herrn Policar Morrel, der, unter dem Andern gedient hat und seine Gesinnung nicht verborgen hält; stehen Sie im Verdacht; Napoleon zu beklagen; ich hätte befürchtet, Edmond zu schaden, und in Folge davon auch Ihnen; es gibt Dinge, welche ein Untergeordneter seinem Reeder mitzuteilen und allen Andern zu verbergen verpflichtet ist.«
»Gut, Danglars, gut!« sagte der Reeder; »Sie sind ein braver Mann; auch habe ich an Sie gedacht für den Fall, daß dieser arme Dantes, Kapitän des Pharaon würde.«
»Wie dies, mein Herr?«
»Ja, ich fragte Dantes, was er von Ihnen dachte und ob es ihm widerstrebte, Sie an Ihrem Posten zu behalten, denn ich weiß nicht, warum ich eine gewisse Kälte zwischen Euch wahrzunehmen wähnte.«
»Und was hat er Ihnen geantwortet?«
»Er glaube wirklich unter Umständen, die er auch nannte, Unrecht gegen Sie gehabt zu haben, aber jeder der das Vertrauen des Reeders besitze, besitze auch das seinige.«
»Der Heuchler!« murmelte Danglars.
»Armer Dantes!« sprach Caderousse, »es war offenbar ein vortrefflicher Junge.«
»Ja, aber mittlerweile ist der Pharaon ohne Kapitän,« versetzte Herr Morrel.
»Oh!« sprach Danglars, »da wir erst in drei Monaten abreisen, so läßt sich hoffen, daß Dantes um diese Zeit in Freiheit gesetzt sein wird.«
»Allerdings, aber bis dahin?«
»Bis dahin bin ich da, Herr Morrel,« antwortete Danglars. »Sie wissen, daß ich die Führung eines Schiffes so gut kenne, als ein.Kapitän, der nach den entferntesten Ländern reist; er bietet Ihnen sogar noch einen Vorteil, wenn Sie sich meiner bedienen, denn wenn Edmond aus dem Gefängnis kommt, brauchen Sie Niemand zu danken: er nimmt seinen Platz wieder ein und ich den meinigen, und damit ist die ganze Sache abgemacht.«
»Ich danke, Danglars, dadurch ist wirklich Alles geordnet. Übernehmen Sie also das Commando, ich bevollmächtige Sie dazu, und beaufsichtigen Sie das Löschen, welches Unglück auch den Einzelnen begegnen mag, die Geschäfte dürfen nie darunter leiden.«
Seien Sie unbesorgt; aber kann man ihn denn wenigstens sehen, diesen guten Edmond?«
»Ich werde Ihnen das bald sagen, Danglars; ich will es versuchen, Herrn von Villefort zu sprechen und zu Gunsten des Gefangenen in das Mittel zu treten. Ich weiß wohl, daß jener ein wütender Royalist ist; aber obgleich Royalist und Staatsanwalt, ist er doch auch ein Mensch, und ich halte ihn nicht für bösartig.«
»Nein, aber ich hörte, er wäre ehrgeizige und das ist sich sehr ähnlich.«.
»Rune wir wollen sehen,« sagte Herr Morrel mit einem Seufzer; gehen Sie an Bord, ich komme zu Ihnen.«
Und er verließ die zwei Freunde, um den Weg nach dem Justizpalaste einzuschlagen.
»Du