Der Graf von Moret. Александр Дюма

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Der Graf von Moret - Александр Дюма

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Unschuld, wie die Ihrer Majestät, anerkannt, und auf die Bitten der Königin hat der Herr Kardinal die Güte gehabt, mich zu pardonniren.«

      »Ohne jede Bedingung?«

      »Man verlangte von mir das heilige Versprechen, dass ich mich nicht mehr in die Intrigen des Hofes mischen würde.«

      »Und Ihr haltet Euer gegebenes Wort?«

      »Auf's Gewissenhafteste, wie Ihr seht.«

      »Und euer Gewissen sagt Euch nichts darüber?«

      »Ich habe einen päpstlichen Ablass.«

      Der Graf lachte laut auf.

      »Im Übrigen,« sagte der falsche Page, »heißt es wohl nicht intrigieren, wenn man Schwager und Schwägerin zusammenführt.«

      »Teure Marie,« sagte der Graf von Moret, dem Pagen die Hand drückend und sie an seine Lippen pressend, mit jener leicht erregten Leidenschaftlichkeit, die er von seinem Vater geerbt hatte, »solltet Ihr mir die Überraschung aufgespart haben, dass sich auf meinem Wege zur Königin Euer Zimmer befindet?«

      »O, man sieht wohl, dass Ihr der rechtmäßige Sohn Heinrichs IV. seid und dass die Anderen nur Bastarde sind.«

      »Auch mein Bruder Ludwig XIII.?« fragte lächelnd der Graf von Moret.

      »O, vor Allem dieser Ludwig XIII., den Gott in seinen Schutz nehmen möge. Warum hat er nicht ein wenig von Eurem Blute in seinen Adern?«

      »Wir sind ja nicht von derselben Mutter, Herzogin!«

      »Und vielleicht auch nicht einmal von demselben Vater —« .

      »Marie, Ihr seid anbetungswürdig und ich, muss Euch umarmen.«

      »Seid Ihr toll? Einen Pagen auf der Stiege zu umarmen; wollt Ihr Euch um Euren Ruf bringen, besonders da Ihr erst aus Italien zurückgekommen seid?«

      »Ich bin entschieden heute Abend im Unglücke,« sagte der Graf, den Arm der Herzogin fahren lassend.

      »Da sehe man! Die Königin schickt ihm eine unserer schönsten Frauen in das Wirtshaus »zum gefärbten Barte« und er wagt es noch, sich zu beklagen.«

      »Meine Cousine Marina

      »Ja, meine Cousine Marina,« spottete die Herzogin.

      »Ah, Ventre-Saint-Gris, Ihr müsst mir wirklich sagen, wer diese reizende Hexe ist.«

      »Wie? Ihr kennt sie nicht?«

      »Nein!«

      »Ihr kennt die Fargis nicht?«

      »Fargis, die Frau unseres Gesandten in Spanien?«

      »Dieselbe; man platzierte sie nach jener verhängnisvollen Szene in den Gärten von Amiens, von denen wir eben gesprochen haben, in die Nähe der Königin.«

      »A la bonne heure!« lachte der Graf von Moret, »das ist einmal eine gut gehütete Königin, an deren Bette zu Häuptern die Herzogin von Chevreuse und zu Füßen Frau von Fargis Wache halten. Ach, mein armer Bruder Ludwig! Gesteht Ihr es, Frau Herzogin, dass er besser bedient sein könnte?«

      »Aber wisst Ihr, Monseigneur, dass Ihr zum Entzücken unverschämt seid, und dass es ganz gut ist, dass wir bereits an Ort und Stelle uns befinden?«

      »Wir sind also bereits angelangt?«

      Die Herzogin zog einen Schlüssel aus ihrer Tasche und öffnete damit die Tür zu einem dunklen Korridor.

      »Hier ist Euer Weg, Monseigneur!« sagte sie.

      »Ich hoffe, dass Ihr nicht die Absicht habt, mich da hineingehen zu lassen.«

      »Und warum nicht? Ihr werdet wirklich da hineingehen, und das ganz allein.«

      »Gut! Man hat meinen Tod beschlossen; ich werde da, plötzlich eine offene Falltür unter meinen Füßen haben, und dann, gute Nacht Anton von Bourbon. Ich werde eigentlich nicht viel dabei verlieren, da mich die Frauen so schlecht behandeln.«

      »Undankbarer! Wenn Ihr Diejenige kennen würdet, die Euch am anderen Ende dieses Korridors erwartet!«

      »Wie!« rief der Graf, »ich werde jenseits dieses Korridors von einer Frau erwartet?«

      »Das wird die Dritte an diesem Abende sein, trotzdem hört Ihr nicht auf, Euch zu beklagen, schöner Amadis.«

      »Ich beklage mich nicht mehr; auf Wiedersehen, Herzogin!«

      »Gebt auf die Falltüren Acht!«

      »Die sind mir jetzt gleichgültig; ich wage Alles!«

      Die Herzogin verschloss die Tür hinter dem Grafen, welcher sich nun in der vollkommensten Dunkelheit befand.

      Einen Augenblick zögerte er; er wusste durchaus nicht, wo er sich befand; einen Moment ging er wirklich mit dem Gedanken um, zurückzugehen, doch das Geräusch des Schlüssels, der die Tür hinter ihm abschloss, hielt ihn auf seinem Platze.

      Nach wenigen Sekunden hatte er sich entschlossen, das Abenteuer bis an sein Ende zu verfolgen.

      »Ventre-Saint-Gris!« rief er, »die schöne Herzogin behauptet, ich sei der echte Sohn Heinrichs IV.; strafen wir sie nicht Lügen!«

      Und er schlich, den Atem anhaltend und mit den Händen vor sich hin tastend, durch den Korridor.

      Kaum hatte er zwanzig Schritte mit jenem Zaudern gemacht, das selbst der Mutigste nicht überwinden kann, wenn er sich im Finstern befindet, als er das Rauschen eines Frauenkleides zu hören glaubte, das ihm immer näher kam.

      Er blieb stehen, das Rauschen hörte auf.

      Er überlegte noch, wie er die Person anreden sollte, von der das Geräusch ausging, als eine sanfte und zitternde Stimme fragte:

      »Seid Ihr es, Monseigneur?«

      Die Inhaberin der Stimme konnte kaum zwei Schritte vom Grafen entfernt sein.

      »Ich bin es!« antwortete der Graf.

      Und er trat einen Schritt vorwärts. Seine Hand berührte dabei eine andere, weiche Hand, welche ausgestreckt worden zu sein schien, um ihn zu suchen, die sich aber nach der erfolgten Berührung schüchtern zurückzog.

      Zugleich ließ sich ein leichter Schrei hören, der von Überraschung und Angst hervorgerufen sein mochte, aber so einschmeichelnd und melodisch klang, wie der Seufzer einer Sylphe oder das Vieriren einer Aeolsharfe.

      Der Graf erbebte; er empfand bei dem Anhören dieses Tones ein Gefühl, das er bisher noch nicht gekannt hatte.

      Tiefes Gefühl war köstlich.

      »Wo seid Ihr?« flüsterte er.

      »Hier!« wurde zögernd geantwortet.

      »Man hat mir gesagt, dass ich eine Hand finden würde, die mich führt, da ich den Weg nicht kenne; werdet Ihr mir diese Hand verweigern?«

      Eine

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