Der Graf von Moret. Александр Дюма

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Der Graf von Moret - Александр Дюма

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style="font-size:15px;">      Es handelte sich für ihn nur noch darum, sich in Italien zu vergrößern.

      Er unternahm hier mehrere fruchtlose Versuche, als sich ihm eine Gelegenheit bot, die er nicht nur für günstig, sondern sogar für unfehlbar hielt.

      Franz von Gonzaga, Herzog von Mantua und von Montferrat, starb und hinterließ aus seiner Ehe mit Margarethe von Savoyen, der Tochter Carl Emanuels, nur eine einzige Tochter,

      Der Großvater verlangte die Vormundschaft über das Kind für die Witwe Montferrat's. Er rechnete darauf, die Erbin später mit seinem ältesten Sohne, Victor Amadeus, zu verheiraten und so Mantua und Montferrat mit Piemont zu vereinigen. Aber der Herzog Ferdinand von Gonzaga, der Bruder des verstorbenen Herzogs, eilte von Rom herbei, bemächtigte sich der Regentschaft und ließ seine Nichte in dem Schlosse Goito einsperren, um zu verhindern, dass sie in die Gewalt ihres mütterlichen Oheims fiele.

      Der Kardinal Ferdinand starb auch und es entstand ein Augenblick der Hoffnung für Carl Emanuel; aber der dritte Bruder, Vincenz von Gonzaga, nahm die Erbschaft in Anspruch und bemächtigte sich derselben.

      Carl Emanuel fasste Geduld; der neue Herzog war kränklich und konnte nicht lange leben. Er wurde in der Tat krank und Carl Emanuel hielt sich diesmal für gewiss, Montferrat und Mantua zu erlangen.

      Aber er sah das Gewitter nicht, welches sich über seinem Haupt auf dieser Seite der Berge zusammenzog.

      Es gab in Frankreich einen gewissen Ludwig von Gonzaga, Herzog von Nevers, das Haupt einer jüngeren Linie; er hatte einen Sohn gehabt, Carl von Nevers, der Oheim der drei letzten Herrscher von Montferrat war; dessen Sohn,, der Herzog von Rethellois, war folglich der Vetter Marias von Gonzaga, der Erbin von Mantua und Montferrat.

      Das Interesse des Kardinal Richelieu— und dessen Interesse war immer gleichbedeutend mit dem Frankreichs – das Interesse des Kardinal Richelieu verlangte, dass sich unter den Mächten der Lombardei, die stets bereit waren, sich für Spanien oder Österreich zu erklären, jederzeit auch ein eifriger Anhänger der Lilien befände. Der Marquis von Saint-Chamont, der französische Gesandte bei Vincenz von Gonzaga, empfing seine Instruktionen und Vincenz von Gonzaga ernannte sterbend den Herzog von Nevers zu seinem Universalerben.

      Der Herzog von Rethellois nahm im Namen seines Vaters die Erbschaft unter dem Titel eines Generalvicars in Besitz und die Prinzeß Maria wurde nach Frankreich geschickt, wo man sie unter die Aufsicht Katharinens von Gonzaga stellte, verwitwete Herzogin von Longueville, Gemahlin Heinrichs I. von Orleans und daher Tante Maria's, da sie die Tochter eben jenes Carl von Gonzaga war, der zum Herzog von Mantua berufen wurde.

      Zu den Mitbewerbern Carls von Nevers gehörte Cäsar von Gonzaga, Herzog von Guastalla, dessen Großvater angeklagt worden war, den Dauphin, älteren Bruder Heinrichs II., vergiftet und den nichtswürdigen Peter Ludwig Farnese ermordet zu haben, Herzog von Parma und Sohn des Papstes Paul III.

      Den andern Mitbewerber kennen wir; es war der Herzog von Savoyen,

      Diesen näherte die Politik Frankreichs augenblicklich an Österreich und Spanien. Die Österreicher hielten das Mantuanischc besetzt und Don Gonzales von Cordova verpflichtete sich, den Franzosen die von ihnen besetzten Plätze Casale, Nizza, Monte Calvo und die Brücke über den Stura wieder abzunehmen.

      Die Spanier eroberten Alles, ausgenommen Casale, und der Herzog von Savoyen war binnen zwei Monaten Herr des ganzen Gebietes zwischen dem Po, dem Tanaro und dem Belbo.

      Das Alles geschah während der Belagerung von Rochelle.

      Da schickte Frankreich für den Grafen von Rethellois jene 16,000 Mann ab, welche der Marquis von Uxelles commandirte, und die zum großen Verdruss des Kardinals durch Carl Emanuel zurückgetrieben wurden, da es ihnen durch die Nachlässigkeit oder vielmehr durch die Verrätherei Créqui's an Lebensmitteln und Sold mangelte.

      Aber es blieb dem Kardinal im Mittelpunkt Piemonts noch eine Stadt, welche sich tapfer gehalten hatte und in der noch immer die Fahne Frankreichs wehte; das war Casale, verteidigt durch einen braven und treuen Führer, welcher sich Chevalier von Gurron nannte.

      Ungeachtet der ganz entschiedenen Erklärung Richelieus, dass Frankreich die Rechte Carls von Nevers vertreten wollte, hegte der Herzog von Savoyen große Hoffnungen, dass dieser Prätendent eines oder des andern Tages von dem Könige Ludwig XIII. verlassen werden würde, denn er kannte den Hass, den Maria von Medicis gegen ihn hegte, weil er sich einst geweigert hatte, sie zu heiraten und zwar unter dem Vorwand, die Medicis wären durch ihre Geburt nicht geeignet, sich mit den Gonzaga's zu vermählen, welche bereits Fürsten waren, bevor die Medicis Edelleute wurden.

      Jetzt kennt man die Ursachen der Feindseligkeiten, durch die der Herzog von Richelieu verfolgt wurde und über welche er sich seiner Nichte gegenüber so bitter beschwerte.

      Die Königin-Mutter hasste den Kardinal aus vielen Gründen; der erste und wichtigste war, dass er einst ihr Geliebter gewesen, aber aufgehört hatte, es zu sein; dass er ihr anfangs in allen Dingen gehorchte, jetzt aber ihr überall entgegenstand; dass Richelieu die Erhöhung Frankreichs und die Erniedrigung Österreichs wollte, sie aber die Erhöhung Österreichs und die Erniedrigung Frankreichs; und endlich dass Richelieu einen Herzog von Mantua aus dem Herzog von Nevers zu machen beabsichtigte, aus dem ihrem Willen nach wegen des alten Grolles, den sie gegen denselben hegte, nichts gemacht werden sollte.

      Die Königin Anna von Österreich hasste den Kardinal, weil er ihre Liebschaft mit Buckingham gestört, die ärgerlichen Auftritte in den Gärten von Amiens veröffentlicht, Frau von Chevreuse, ihre gefällige Freundin, von ihr vertrieben und die Engländer geschlagen hatte, mit denen ihr Herz war, welches Frankreich niemals liebte; weil sie ihn, wenn sie es nicht laut zu sagen wagte, in dem Verdacht hatte, dass er das Messer Fultons, gegen die Brust des schönen Herzogs lenkte, und endlich, weil er beständig ihre neuen Liebschaften überwachte und weil sie wusste, dass ihre verborgensten Handlungen für ihn kein Geheimnis blieben.

      Der Herzog von Orleans hasst den Kardinal von Richelieu, weil er weiß, dass dieser ihn als ehrgeizig, feig und boshaft kennt, dass er mit Ungeduld auf den Tode seines Bruders wartet, und dass er fähig ist, denselben bei Gelegenheit zu beschleunigen; weil er ihm dm Zutritt zu dem Conseil genommen hat; weil er seinen Lehrer Ornano einkerkern und seinen Mitschuldigen Chalais enthaupten ließ und weil er ihn, zur einzigen Strafe dafür, ihm nach dem Leben zu streben, bereichert und entehrt hat, Übrigens liebte der Herzog von Orleans Niemand, als sich selbst und er rechnete darauf, wenn sein Bruder sterben sollte, die Königin, welche sieben Jahre alter war, in dem Falle zu heiraten, wenn sie guter Hoffnung wäre.

      Der König endlich hasste den Kardinal, weil er fühlte, dass an demselben Alles Genie, Patriotismus, wahre Liebe zu Frankreich sei, während bei ihm Alles nur Egoismus, Gleichgültigkeit, Untergeordnetheit war und weil er, so lange der Kardinal lebte, gar nicht regieren würde, schlecht aber nach dem Tode des Kardinals; Eines jedoch führte ihn beständig wieder zu dem Kardinal zurück, von welchem man ihn unablässig zu entfernen strebte.

      Man fragt sich, welches der Liebestrank war, den er ihm reichte, der Talisman den er ihm um den Hals hing, der Zauberring, den er ihm an den Finger steckte! – Dieses Zaubermittel ist seine stets mit Gold gefüllte, stets für den König geöffnete Kasse, Concini hatte ihn im Elend gelassen, Maria von Medicis in Verlegenheit und Ludwig XIII. besaß niemals Geld; der Zauberer berührte mit seinem Stab die Erde und der Pactolus sprang empor vor den Augen des Königs, der von da ab stets Geld hatte, sogar wenn Richelieu selbst keines besaß.

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